Witten. Einen rigorosen Umbruch hat Tischtennis-Zweitligist DJK BW Annen vollzogen. Eine frühere japanische Weltklasse-Akteurin führt nun das Team an.

Das Personalkarussell hat beim Tischtennis-Zweitligisten DJK Blau-Weiß Annen nach Beendigung der Spielzeit 2021/22 mal so richtig Fahrt aufgenommen. Die Anhänger des Wittener Damen-Teams dürfen sich auf eine ganze Reihe neuer Gesichter freuen - u. a. haben die Verantwortlichen die ehemalige japanische Weltklasse-Spielerin Aya Umemura für sich gewonnen. Rein sportlich wird man die Ansprüche in der bevorstehenden Saison allerdings wohl ein paar Prozentpunkte herunterschrauben müssen.

Bis kurz vor Meldeschluss gab’s bei der DJK Blau-Weiß Annen noch nicht die 100-prozentige Klarheit, ob der Verein auch weiterhin die finanziellen Kapazitäten für eine weitere Saison in der nationalen Zweitklassigkeit haben würde. Dank des Engagements des Tischtennis-Vorstandes aber konnte man dem DTTB dann doch grünes Licht wegen der Meldung für die Serie 2022/23 geben. Allerdings stand zu diesem Zeitpunkt schon fest, dass sich die langjährige Annener Spitzenspielerin Oxana Fadeeva ebenso in Richtung des Ligarivalen TuS Uentrop verändern würde wie Elena Shapovalova.

DJK BW Annen mit japanischem Duo an der Spitze

Auch die ehemalige deutsche Doppelmeisterin Nadine Bollmeier kehrte Annen den Rücken, schlägt künftig für den SV DJK Holzbüttgen auf - ganz in der Nähe ihres Wohnortes. Somit blieb aus dem bisherigen Zweitliga-Aufgebot nur noch Abwehr-Top-Talent Sarah Rau - die BWA-Macher um Teammanager Paulo Rabaca waren daher gezwungen, binnen kürzester Zeit eine neue, schlagkräftige Mannschaft zu formen. „Ich denke, das ist uns auch ganz gut gelungen. Wenngleich wir wohl nicht ganz die Ergebnisse der Vorsaison erwarten dürfen und wohl eher gegen den Abstieg spielen werden“, so der umtriebige Geschäftsführer der Annener Tischtennis-Abteilung.

Für die Spitzenposition konnte er die Japanerin Aya Umemura verpflichten, die zuletzt für die TTVg WRW Kleve spielte. Der Club vom Niederrhein zog sein Team aus der 3. Liga zurück - „daher war Aya auf der Suche nach einem neuen Betätigungsfeld“, so Rabaca. Die 45-jährige ehemalige Weltranglisten-Elfte und Bronze-Gewinnerin der Team-WM 2004, die für den Tischtennis-Ausstatter Butterfly auch international tätig ist und daher nicht alle Pflichtspiele wird bestreiten können, ist ein adäquater Ersatz für Oxana Fadeeva.

Annen nimmt Angebot für Regionalliga-Nachrückerplatz an

Vom TuS Uentrop wechselt Yuki Tsutsui (21) nach Witten, wird dort ebenfalls im oberen Paarkreuz zum Zuge kommen. Die Offensivspielerin suchte ebenfalls einen neuen Club, nachdem Uentrop sich u. a. in Annen mehrfach bedient hatte. Ebenfalls neu bei den Blau-Weißen ist die Lettin Natalija Klimanova, die zuletzt für den TTK Großburgwedel spielte. Die 47-jährige Abwehrspezialistin hat bereits an vier Weltmeisterschaften teilgenommen. „Sie lebt unweit der niederländischen Grenze, Witten war für sie damit eine gute Alternative“, lässt Paulo Rabaca wissen.

Soll künftig wieder für die DJK BW Annen an der Platte stehen: Die Wittener planen Rückkehrerin Lisa Straube (hier noch im Dress des VfL Winz-Baak) vor allem für die Regionalliga-Reserve ein.
Soll künftig wieder für die DJK BW Annen an der Platte stehen: Die Wittener planen Rückkehrerin Lisa Straube (hier noch im Dress des VfL Winz-Baak) vor allem für die Regionalliga-Reserve ein. © FUNKE Foto Services | alexa kuszlik

Über Klimanova bekamen die BWA-Verantwortlichen auch Kontakt zur Niederländerin Melissa Bours (25), die ebenso künftig das Annener Trikot tragen wird. „Bei ihr müssen wir uns wegen der Spielstärke noch überraschen lassen, mit Melissa sind aber auch erstmal nur sechs Einsätze abgesprochen“, so Paulo Rabaca. Gemeinsam mit Klimanova hatte Bours u. a. schon in der ersten belgischen Liga aufgeschlagen.

Lisa Straube kehrt zu den Blau-Weißen zurück

Wie der Teammanager mitteilte, wurde der DJK BW Annen seitens des Deutschen Tischtennis-Bundes auch die Offerte nahegelegt, mit der zweiten Mannschaft einen der beiden frei gewordenen Plätze in der Regionalliga zu belegen. „Wir haben jedenfalls unsere Bereitschaft erklärt“, so Rabaca zum nachträglichen Aufstieg der BWA-Reserve. Die zwar künftig ohne Barbara Pernack (wechselt zu den TTF Bönen) sowie wohl auch ohne Claudia Isensee und Zoé Peiffert auskommen muss, dafür aber konnten die Wittener mit Lisa Michajlova (PSV Oberhausen) sowie Rückkehrerin Lisa Straube (VfL Winz-Baak) zwei Spielerinnen für sich gewinnen, die in dieser Klasse schon aktiv waren.

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Zudem trainieren bei BW Annen seit geraumer Zeit mit den Geschwistern Mariia (13) und Anastasia Bodnar (17) sowie Anhelina Lebid (18) drei junge Ukrainerinnen, denen Rabaca durchaus zutraut, in der vierten Liga eine ordentliche Rolle spielen zu können. „Die Mädchen haben zuletzt schon einige Turniere in NRW gespielt und da gute Ergebnisse geliefert.“

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