Witten. Den ersten Heimsieg der Saison verbucht die SU Annen gegen NRW-Rivale Walheim. Wie der Kampf des Wittener Trainers lief und wen er hervorhob.
Das Trainerduo der Sport-Union Annen war sich absolut einig. Von einem „sehr selbstbewussten Auftritt“ sprach Stefan Oldenburg“, eine „hochmotivierte Mannschaft“ hatte Marcel Haupt gesehen. Kurzum: Es passte am Samstag eigentlich alles beim Wittener Bundesligisten, der das NRW-Duell mit dem TSV Hertha Walheim glatt mit 11:3 für sich entschied.
„Heute wollten alle unbedingt gewinnen. Von der Körpersprache her war das ein ganz anderer Auftritt als noch gegen den JC 66 Bottrop“, ergänzte Haupt nach dem Ende des in weiten Teilen einseitigen Vergleichs im Dojo am Kälberweg. Ganz wichtig für die Gastgeber: Diesmal stand da auch eine weit stärkere SUA-Truppe auf der Matte als noch in der Woche zuvor in Spremberg. Anders als die Aachener konnte die Sport-Union ohne Substanzverlust in den meisten Gewichtsklassen munter durchwechseln, hatte das Geschehen jederzeit unter Kontrolle. „Und man darf nicht vergessen, dass bei uns auch immer noch Top-Judoka wie Martin Matijass, Jonas Schreiber, Marek Zimmermann oder Kilian Kappelmeier nicht kämpfen konnten“, so Haupt.
SU Annens Sirotullo Ikramov siegt nach nur 21 Sekunden
Mit dem überdeutlichen Sieg vor rund 250 Zuschauern schoben sich die Wittener in der Tabelle der Nord-Gruppe auf Rang zwei hinter das Hamburger Judo-Team. Der erste Kampf des Abends ging für Lukas Romahn (-66 kg) gegen den starken Niederländer Ivo Verhorstert zwar verloren, danach aber untermauerte die SUA ihre Ansprüche. Mistral Janssen vollendete seinen starken Kampf im 90-kg-Limit mit einem Tomoe-nage aus dem Lehrbuch, Florian Kosch bekam den 100-kg-Zähler wegen Aufgabe des angeschlagenen Nikola Discher quasi geschenkt.
In der leichtesten Gewichtklasse (-60 kg) ließ sich Alessio Murrone auch von einem frühen Rückstand gegen den Niederländer Bart Weling nicht verrückt machen. „Er hat das ganz ruhig zu Ende gekämpft, das war stark“, lobte Stefan Oldenburg. Weling wurde zu ungeduldig, erhielt drei Strafen und wurde damit disqualifiziert.
Mit ebenso vorzeitigen Siegen erhöhten Maurice Püchel (-73 kg) und Robin Gutsche (-81 kg) auf 5:1 für die Annener. Erst der ins Schwergewicht aufgerückte EM-Fünfte Simeon Catharina musste sich wieder geschlagen geben. Im Duell mit dem bulligen TSV-Hünen Igor Mbakom fing er sich zwei Waza-ari-Wertungen ein, so dass seine Mannschaft dennoch mit einem ziemlich komfortablen 5:2 in die Pause ging.
EM-Fünfter Catharina erhält als vorbildlicher Teamplayer viel Lob
Es gab auch keinen Anlass zur Besorgnis, weil im zweiten Durchgang auch Leon Philipp - trotz eindrucksvollen Kampfes - gegen Ivo Verhorstert kein Mittel fand und im „Golden Score“ nach 4:30 Minuten dem Walheimer nach einer feinen Technik gratulieren musste. Immerhin ging dann SUA-Coach Stefan Oldenburg selbst auf die Matte - und der war nach 1:15 Minuten bereits Sieger gegen Matteo Kreutz. Damit gab der Routinier das Signal für die nächste schnelle Punkteserie seiner Mannschaft.
Beeindruckend, wie selbstsicher Sirotullo Ikramov (-100 kg) ins Duell mit Arthur Westerkamp ging. Schon nach 21 Sekunden lag der Aachener auf dem Kreuz - Punkt Nummer sieben für die Hausherren. Bei denen danach Alessio Murrone auch gegen Walheims U-21-Talent Lino Dello Russo nichts anbrennen ließ. Ein gekonnter Uchi-mata hebelte den jungen Aachener aus - nach 1:27 Minuten stand die SU Annen mit dem 8:3 bereits als Gewinner fest. Doch wer einmal so schön in Fahrt ist, der lässt auch nicht gerne nach. Jano Rübo zeigte im 73-kg-Limit beim Erfolg über Maximilian Murawski seine Qualitäten, punktete mit einem Haltegriff und per Schulterwurf.
Auch interessant
Gutsche holt seinen zweiten Zähler in der Verlängerung
Den zehnten Punkt sammelte Robin Gutsche (81 kg) ein, gegen Caspar Golland musste er allerdings in die Verlängerung. Nach 4:30 Minuten wurde der Walheimer wegen einer verbotenen Grifftechnik disqualifiziert. Und im abschließenden Duell stellte sich Simeon Catharina wieder in den Dienst der Mannschaft, kämpfte erneut im Schwergewicht. Gegen den körperlich überlegenen Jonas Pütz hatte er keine großen Probleme, siegte letztlich mit einem sehenswerten Schulterwurf. „Es ist toll, zu sehen, was für ein Teamplayer auch Simeon ist“, lobte Stefan Oldenburg.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.