Heven. Dieser TuS Heven scheint gar nicht mehr zu stoppen: Halbfinal-Gegner CSV SF Linden ist chancenlos. Wieder trumpfen die pfeilschnellen Außen auf.

Mit dem Schongang gibt sich diese Mannschaft schon seit einigen Wochen nicht mehr zufrieden. In herausragender Manier walzte der TuS Heven 09 im Kreispokal-Halbfinale mit 6:1 (3:1) über den CSV SF Linden hinweg, verdiente sich seinen Platz im Endspiel und kann sich sogar berechtigte Hoffnungen machen, am Finaltag als Ausrichter fungieren zu dürfen.

Wir haben uns dafür beworben und wären bereit, die Spiele hier zu stemmen“, so TuS-Vorstandsmitglied Andreas Koch. Der seit geraumer Zeit in bestechender Form agierenden Mannschaft von Trainer Max Wagener merkte man am Donnerstagabend vom Anpfiff weg an, dass sie in diesem Endspiel unbedingt dabei sein wollte.

TuS Heven legt überragenden Start hin

Der TuS-Coach hatte zwar vorab auf die Qualitäten der Lindener hingewiesen, die in der Bezirksliga vor der Wagener-Elf stehen, doch irgendwie war es doch ein ungleiches Duell. Das torhungrige Vollgas-Kommando vom Haldenweg zeigte schon nach sechs Minuten erstmals seine Zielstrebigkeit: Hakan Osma eroberte im Mittelfeld grandios den Ball, spielte klug in die Tiefe zu Pascal Zippel, dessen abgeblockter Schuss bei Marcel Herrmann landete - schon hieß es 1:0.

Angriff auf Angriff rollte auf den Kasten der Bochumer zu, die sich anfangs ihrer Haut kaum zu wehren wussten, dem Dauerdruck nichts entgegenzusetzen hatten. Eine glänzende Kombination über Linksverteidiger Adi Witt schloss nach 23 Minuten TuS-Kapitän Tim Dosedal mit dem 2:0 aus kurzer Distanz ab. Und da man die Gäste nun schon mal so schön am Wickel hatte, legten die Blau-Weißen flugs nach. 33. Minute: Nikolai Nehlson spazierte locker durch die CSV-Defensive, versenkte mit einem trockenen Schuss zum 3:0. Da klatschte auch Trainer Max Wagener an der Linie begeistert Beifall. Der sich dann allerdings schon wenig später legte, als die Lindener bei einer ihrer wenigen gelungenen Offensivaktionen prompt durch einen Flachschuss von Ben Berkau zum 1:3 kamen (38.).

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Pascal Zippel krönt famose Leistung mit dem 6:1

Die schwierigste Phase machten die Wittener in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel durch. Da boten sich Linden Gelegenheiten durch Carlos Sauer (48.) und Nikolas Wiebel (51.), der an TuS-Keeper Kevin Wirges scheiterte. „Das 4:1 hat uns dann wieder auf Kurs gebracht“, bilanzierte Wagener. Wieder einmal war Verlass auf Marcel Herrmann, der eine famose Kombination über Nehlson und Zippel überlegt vollendete (54.)

Es schien, als hätten die Platzherren dem Ligakontrahenten damit endgültig den Zahn gezogen. Jetzt war der Weg in Richtung Finale und somit zur Qualifikation für den Verbandspokal-Wettbewerb frei. Immer mehr berauschten sich die Hevener am eigenen Treiben, Chance um Chance tat sich auf. Nehlsons irrer Flatterball aus 25 Metern (57.) und Zippels gewitzter Heber (60.) gingen aber nur an die Latte. Besser machte es dann Außenbahn-Sprinter Yannik Kellner mit dem 5:1 (63.), Pascal Zippel krönte seine 1 a-Leistung mit dem 6:1 (76.).

Unsanft gestoppt: Tim Dosedal (li.), Kapitän des TuS Heven 09, bekam in dieser Szene einen kräftigen Stoß von Lindens Robin Bauer. Der Wittener aber schüttelte sich kurz, schoss wenig später das 2:0 für seine Mannschaft.
Unsanft gestoppt: Tim Dosedal (li.), Kapitän des TuS Heven 09, bekam in dieser Szene einen kräftigen Stoß von Lindens Robin Bauer. Der Wittener aber schüttelte sich kurz, schoss wenig später das 2:0 für seine Mannschaft. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

TuS-Kabine während der ersten Hälfte ausgeraubt

„Ich kann den Jungs nur ein Kompliment aussprechen, vor allem in den ersten 20 Minuten hatten wir die volle Kontrolle. Der Matchplan ist aufgegangen, wir kamen immer wieder gut über die Außenbahnen durch. Seit Wochen liefert die Mannschaft großartig ab“, lobte Max Wagener und muss nun abwarten, welchen Gegner sein TuS Heven am 26. Mai erwartet. In der aktuellen Verfassung sind die Wittener wohl allemal (Pokal-) titelreif. Wie sagte es doch Co-Trainer Hendrik Weber, der sich ein Endspiel auf der eigenen Anlage wünschte? „Jetzt bekommen wir hoffentlich unser ,Finale dahoam’.“

Einziger Wermutstropfen für die Wittener Fußballer: Während der Halbzeitpause mussten sie feststellen, dass ihre Umkleidekabine zum Tatort geworden war. Offenbar hatten sich Unbekannte an den Sachen der TuS-Spieler zu schaffen gemacht, entwendeten eine größere Summe an Bargeld. Mobiltelefone oder andere Wertgegenstände wurden aber nicht entwendet.

Wiemelhausen gewinnt bei Weitmar 45 mit 4:0

Auf ihren Finalgegner müssen die TuS-Kicker noch eine Weile warten. Concordia Wiemelhausen gewann am Donnerstag sein Achtelfinale beim SC Weitmar 45 mit 4:0, muss nun am kommenden Dienstag beim FC Altenbochum antreten. Der Gewinner dieser Partie tritt dann in der Vorschlussrunde beim SV Höntrop (12. Mai, 19 Uhr) an.

TuS Heven 09: Wirges; Osma, Kasumi, Schöppner, Witt, Karakurt (77. Turgut), Dosedal, Kellner (76. Tumbul), Zippel, Nehlson (77. Ebert), Herrmann (72. Reis).

Torfolge: 1:0 Herrmann (6.), 2:0 Dosedal (23.), 3:0 Nehlson (33.), 3:1 (38.), 4:1 Herrmann (51.), 5:1 Kellner (63.), 6:1 Zippel (76.).

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Grund zum Feiern gab’s am Donnerstag für die Wittener reichlich: (von li.) Marcel Herrmann, Tim Dosedal und Yannik Kellner fanden sich alle unter den Torschützen ihres TuS Heven 09 wieder.
Grund zum Feiern gab’s am Donnerstag für die Wittener reichlich: (von li.) Marcel Herrmann, Tim Dosedal und Yannik Kellner fanden sich alle unter den Torschützen ihres TuS Heven 09 wieder. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche