Witten. Vor der neuen Bundesliga-Saison stellt sich die SG Triathlon Witten neu auf. Talent Luca Fahrenson wird Potsdamer, zwei Schweizerinnen kommen.
Die Planungen für die neue Saison in der Triathlon-Bundesliga sind weitestgehend abgeschlossen, was die SG Triathlon one Witten anbelangt. Zwar haben die Ruhrstädter ihre einstige Dominanz auf Bundesebene inzwischen eingebüßt, doch im Vorjahr belegte das Wittener Frauen-Team immerhin den dritten Platz hinter Serienmeister Buschhütten und Potsdam. In den vergangenen Wochen und Monaten waren für die Verantwortlichen des Vereins vor allem personelle Fragen zu klären.
Der Teamchef allerdings bleibt definitiv an Bord. Auch wenn sich Thomas Fehrs in Sachen Vereinsarbeit inzwischen aus der vordersten Front zurückgezogen hat - die Geschehnisse rund um die Bundesliga-Teams bei den Herren und den Damen laufen nach wie vor bei ihm zusammen. Und da gibt’s schließlich genug zu tun, wie der 61-Jährige beteuert. „Ein paar Fragezeichen hier und da gibt es schon noch“, so Fehrs. Das Gerüst allerdings steht - sowohl was die Standorte für die fünf Bundesliga-Rennen (Start ist am 28. Mai im Kraichgau) anbelangt, als auch in Sachen Personal bei den Wittenern. Hier hielt sich die Fluktuation aber in Grenzen.
Auch interessant
Teamchef Fehrs kritisiert Vorgehen des Rivalen aus Potsdam
„Bei den Männern werden wir unseren begonnenen Weg fortsetzen und vor allem auf ein gutklassiges, junges Team aus vorrangig deutschen Triathleten setzen“, wie der Manager erklärt. Allerdings mussten die Ruhrstädter hier mit einem schmerzlichen Verlust klarkommen, denn Top-Talent Luca Fahrenson hat sich dem Konkurrenten Triathlon Potsdam angeschlossen. „Ganz okay finde ich das von den Potsdamern nicht. Es ist klar, dass Luca dort trainiert und einige Kollegen vor Ort hat. Dennoch nutzt man da den Vorteil als Stützpunkt-Standort aus“, kritisiert Thomas Fehrs das Vorgehen der Brandenburger, bei denen Fahrenson künftig mit Zweitstartrecht antritt.
Im Blickpunkt bei der SG Triathlon Witten stehen nach wie vor die Youngster wie Max Meckel und Marcel Bolbat, Nachwuchsmann Lukas Meckel, der bei den Junioren in diesem Jahr u. a. mit der WM-Qualifikation liebäugelt, wird bald auch in diese Reihe vorstoßen. „Beim Rennen in Nürnberg waren wir im letzten Jahr mit der jüngsten Truppe überhaupt Siebter - das muss unser Weg sein“, so der Teamchef. Wenn man hier und da u. a. die starken ungarischen Akteure mit einbaue, sei ein ordentlicher Tabellenplatz allemal drin. Abgeschlossen hatten die Wittener die Erstliga-Saison mit Platz 14. Als Ergänzungen hat Fehrs Samuel Linsenmeier (Eintracht Frankfurt) und Bastian Luthmann (SuS Oestinghausen) für die Wittener verpflichtet.
Auch interessant
Neu in Witten sind auch Magdalena Früh und Lara Atkinson
Bei den Frauen habe man sich von Marlene Gomez-Islinger und Petra Kurikova verabschieden müssen, die es beide nach Potsdam zog. „Das war absehbar, letztlich war es auch eine Frage der Finanzen“, konnte Fehrs den Akteurinnen offenbar nicht die gleichen Mittel bieten wie die Brandenburger. Ob Caroline Pohle weiter für die Wittener starten wird, ist noch offen. Zudem hatte die erfahrene ehemalige Deutsche Meisterin Anja Knapp ihre lange und erfolgreiche Laufbahn beendet. Hier musste personell also schon einiges getan werden, um wieder eine gute Rolle im Konzert der besten Bundesliga-Teams spielen zu können. Um Olympiastarterin Anabel Knoll und Bianca Bogen herum wurde ein neues Team aufgebaut.
Auch interessant
Aus Buschhütten kommt die Österreicherin Magdalena Früh nach Witten, zudem verpflichtete man die Schweizer Schwestern Anja und Jasmin Weber sowie die Britin Lara Atkinson. „Mit Sian Rainsley hatten wir ja noch eine weitere starke Engländerin im Kader“, so Fehrs. Auch Katharina Krüger hat sich dem Wittener Club wieder angeschlossen. Zudem soll Eigengewächs Emma Fahrenson (16) möglichst schon 2022 das Erstliga-Debüt feiern. „Wir hätten die Top-Teams schon letztes Jahr öfter ärgern können, aber leider fehlten uns mehrfach gute Starterinnen“, sagte Fehrs, der auch in der neuen Saison den TV Buschhüten und Potsdam aufgrund ihrer tiefen Kaderstruktur als stärkste Konkurrenten ansieht.
INFO: >>>
Nachdem der Terminkalender im vorigen Jahr auch wegen der Corona-Pandemie nicht ganz komplett war, wird es 2022 wieder fünf Bundesliga-Rennen geben. Nach dem Auftakt im Kraichgau (28. Mai) folgen die Wettbewerbe in Berlin (25. Juni), in Schliersee (17. Juli), in Nürnberg (7. August) und in Hannover (3. September