Witten/Jena. Mit einer beeindruckenden Leistung hat sich der für den PV-Triathlon Witten startende Lukas Meckel den Deutschen A-Junioren-Titel gesichert.

Es gibt Athleten, die brauchen etwas Zeit, um ihre sportlichen Erfolge zu begreifen. Monatelang haben sie auf ein Ziel hingearbeitet, viel Kraft investiert, Entbehrungen in Kauf genommen. Da bedarf es einen Moment, um zur Ruhe zu kommen, um zu verstehen, was es bedeutet die Ziellinie als Erster überquert zu haben.

Es gibt aber auch jene Sportler und Sportlerinnen, die einen großen Erfolg rascher verarbeiten. Lukas Meckel ist so ein Fall, seit dem vergangenen Sonntag Deutscher Meister im Triathlon der A-Junioren. „Es war schon überwältigend“, sagt er über seinen Sieg in Jena, „aber ich konnte es relativ schnell realisieren.“

Die Zeit ist für den Wittener nur zweitrangig

Bevor der 17-Jährige jedoch feiern durfte, musste er eine Strecke von über 25 Kilometern bewältigen. Unterteilt nach Disziplinen bedeutet das: 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, rund fünf Kilometer Laufen. Meckel brauchte dafür insgesamt 56 Minuten und 51 Sekunden. „Die Zeit im Wettkampf ist für mich zweitrangig,“ sagt er allerdings: „Es kommt darauf an, der Schnellste zu sein.“ Sprich: Der Erfolg ist wichtiger als die Zahl, die dahinter steckt.

Weitere Berichte aus dem Wittener Lokalsport

Schon vor dem Rennen habe sich Meckel gut gefühlt, im Wettkampf setzte er sich dann während des Laufens entscheidend ab, kurz nach dem Wechsel von der Rad- auf die Laufstrecke. Da habe er gemerkt, dass es klappen könnte mit dem Meistertitel. Es sei zwar anstrengend gewesen, erklärt er, aber an das absolute Limit seines Laufvermögens musste er nicht gehen.

Meckel setzt sich schon im Wasser ab

Bereits nach dem Schwimmen hatte der Triathlet vom PV-Triathlon Witten mit einem weiteren Mitstreiter einen Ausreißversuch unternommen, der blieb zwar ohne Erfolg, dafür konnte sich der 17-Jährige aber auf seine Laufstärke verlassen.

Auf diesem letzten Abschnitt des Rennens war Meckel komplett alleine unterwegs. „Ich hätte noch schneller Laufen können, da bin ich schon zufrieden“, sagt er. Die starke Form zeigte sich in seiner Zeit: Mit 13:46 Minuten war es der beste Läufer im gesamten Teilnehmerfeld. Es passte zur Taktik des 17-Jährigen: „So schnell es geht.“

Auch interessant

NRW-Landestrainer Andy Bullock kennt die taktischen Fähigkeiten von Meckel. „Er weiß genau, was er kann. Er kann die richtige Taktik zum richtigen Moment wählen.“ Seine Leistung bei den Meisterschaften war „top“, gerade in den vergangenen zwei Jahren habe er sich viel weiterentwickelt.

Deutlicher Vorsprung für den Wittener im Ziel

Am Ende hatte Meckel einen Vorsprung von 15 Sekunden auf den Zweitplatzierten aus Bayern, Dritter wurde ein Teilnehmer aus Baden-Württemberg. Bei den Meisterschaften treten die Triathleten für ihre jeweiligen Bundesländer an. Nordrhein-Westfalen war mit insgesamt 30 Teilnehmenden vertreten.

Für Meckel ist es der erste Titel bei einer Deutschen Nachwuchsmeisterschaft – ein passender Abschluss. Die diesjährige Saison ist so gut wie abgeschlossen. Im nächsten Jahr, erzählt sein Trainer, stehen dann die Qualifikation für internationale Wettbewerbe an.

Genügend Zeit, um sich auf diese Rennen vorzubereiten, hat Meckel also auf jeden Fall. Zeit, um seinen Erfolg zu realisieren, braucht er schließlich auch nicht mehr.