Witten. Zwei Vorwürfe möchte der Ennepe-Ruhr-Kreis so nicht stehen lassen und erklärt, wie der Ablauf der Quarantäne-Anordnung für den Wittener TV war.

Vergangene Woche wunderte sich Philipp Gallinowski, Trainer der Handballer des Wittener TV, im Gespräch mit dieser Redaktion über den Ablauf der Quarantäne-Anordnung für seine Spieler und über unterschiedliche Angaben der Gesundheitsämter. Ingo Niemann, der Pressesprecher des Ennepe-Ruhr-Kreises, wehrt sich allerdings gegen zwei geäußerte Vorwürfe.

Zuvor hatte sich ein Akteur des SV Teutonia Riemke II mit der neuartigen Coronavirus-Variante Omikron angesteckt. Das Problem: Er lief im Spiel gegen den Wittener TV am 11. Dezember noch auf. Die Folge: Alle Spieler sowie die Schiedsrichter müssen in Quarantäne – ohne Chance auf Freitestung, da es sich um einen Omikron-Fall handelt.

Ennepe-Ruhr-Kreis erklärt den Ablauf des Falles

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Ingo Niemann sagt: „Definitiv falsch ist, dass die Quarantäne erst beginnt, sobald alle Spieler von den jeweiligen Gesundheitsämtern angerufen worden sind.“ Im konkreten Fall sei es so gewesen, dass das Bochumer Gesundheitsamt dem Ennepe-Ruhr-Kreis am Mittwoch, 15. Dezember mitgeteilt habe, dass der Ansprechpartner von Teutonia Riemke über den positiven Test seines Spielers informiert wurde und gebeten wurde, diese Nachricht allen eigenen Akteuren sowie denen des Wittener TV weiterzuleiten.

Zudem sollte der Bochumer Ansprechpartner mitteilen, dass alle Betroffenen sich in häusliche Isolation zu begeben hätten, bis sich die jeweils zuständigen Gesundheitsämter für weitere Absprachen melden würden. „Da muss man sich dann die einzelnen Fälle angucken. Zuständig ist immer das Gesundheitsamt der einzelnen Orte. Wer im Ennepe-Ruhr-Kreis wohnt, wird von uns angerufen. Wer in Bochum wohnt von dort aus“, so Niemann.

Am 16. Dezember habe der Ennepe-Ruhr-Kreis dann die Liste mit den Namen der beiden Handballmannschaften erhalten, diese an die jeweiligen Städte gemeldet und selbst Kontakt zu den Akteuren aufgenommen, die im Ennepe-Ruhr-Kreis wohnen.

Kritik von Gallinowski bezog sich vor allem auf die unterschiedliche Handhabung

Gallinowski kritisierte im Gespräch mit dieser Redaktion auch nicht ausdrücklich den Ennepe-Ruhr-Kreis, sondern die unterschiedliche Handhabung. Nach der Information des Coronafalls mussten sich alle Spieler testen. Teilweise seien sie zu einem Impfzentrum der jeweiligen Städte gefahren, teilweise kamen Mitarbeiter zu ihnen nach Hause – allerdings an unterschiedlichen Tagen. Somit hätte es verschiedene Aussagen zur Länge der Quarantäne-Zeit gegeben.

Für den Ennepe-Ruhr-Kreis stellt Niemann klar: „Solange die Spieler symptomfrei bleiben, wird ihre Quarantäne-Zeit vor dem Test angerechnet. Wenn Symptome auftreten, ist es möglicherweise so, dass ab dem Zeitpunkt neu gerechnet wird.“

Öffnungszeiten bis 17 Uhr

Den zweiten Punkt, den Ingo Niemann so nicht stehenlassen möchte, ist, dass das Gesundheitsamt nur bis 16 Uhr erreichbar sei. „Da werden Behördenklischees bedient. Wir sind mindestens bis 17 Uhr und auch am Wochenende zu erreichen. Ich weiß nicht, wann wo angerufen wurde. Das kann ich nicht beurteilen.“

Auf Nachfrage sagte Gallinowski, dass er das Bochumer Gesundheitsamt meinte, welches er um 16 Uhr am 15. Dezember nicht mehr erreicht habe. Googelt man „Öffnungszeiten Gesundheitsamt Bochum“ wird auch 16 Uhr als Schließungszeit genannt, solange ist offiziell laut Homepage auch das Infotelefon erreichbar. Länger ist das Bürger-Telefon zur Corona-Schutzimpfung mit Anschluss in Düsseldorf erreichbar (Jeden Tag bis 18 Uhr).

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