Witten. Mit einem 21:11 gegen Heilbronn schließen die Wittener ihre Vorrunde ab. Adam Juretzko bestreitet seinen letzten Kampf in der Husemannhalle.

Es war ein durchaus denkwürdiger Abend in der Husemann-Sporthalle. Nicht allein, weil der KSV Witten 07 das Bundesliga-Duell mit Spitzenreiter Red Devils Heilbronn überraschend glatt gewonnen hatte. Oder weil die Gäste den Olympia-Dritten Frank Stäbler mit dabei hatten. Oder weil der neue DRB-Präsident Jens Nettekoven unter den Zuschauern weilte. Vor allem deshalb, weil der langjährige KSV-Ringer Adam Juretzko im Heilbronner Dress letztmals einen Kampf in der Ruhrstadt bestritt.

„Ja, das war mein letztes Mal hier in der Husemannhalle“, so der inzwischen 50-Jährige, der sich gut vorstellen kann, hier und da noch weiter auszuhelfen, wenn er von den Heilbronnern gebraucht wird. Am Samstagabend jedenfalls holte er einen von nur drei Siegen der „Roten Teufel“, ließ Nick Jacobs beim 11:0 keine Chance. Und dann, so ist es Usus bei den Ringern, die sich auf großer Bühne verabschieden, zog er vor den applaudierenden rund 200 Zuschauern seine Ringerschuhe aus. In der Arena, die in den zurückliegenden Jahrzehnten schon so viele große Kämpfe des mehrfachen EM-Medaillengewinners erlebt hatte.

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Schon zur Pause ist mit 15:0 eine Vorentscheidung gefallen

Keine Frage, natürlich hätte Greco-Ass Adam Juretzko mit den Seinen zu gerne die Punkte aus Witten entführt. Doch Heilbronn, gegenüber dem 20:3 in der Hinrunde auf sechs Positionen verändert und zudem nur zu neunt angetreten, lag von Beginn an im Hintertreffen. In den ersten vier Duellen gab’s gleich dreimal die volle Punktzahl für die KSV-Athleten: Calvin Stiller (57 G), Anatoli Buruian (61 F) und Simeon Stankovich (98 G) sammelten zwölf Zähler, Ufuk Canli (130 F) mit einem 3:2-Erfolg über Andre Timofeev einen weiteren. Als dann auch der junge Niederländer Bredi Slinkers (66 G) gegen Heilbronns Alexander Grebensikov mit 7:4 verdient gewann, hieß es zur Pause 15:0 für den KSV Witten.

Sein großes Talent stellte der junge Niederländer Bredi Slinkers (re.) bei seinem 7:4-Erfolg über Alexander Grebensikov aus Heilbronn unter Beweis, erhielt später viel Lob von den Verantwortlichen.
Sein großes Talent stellte der junge Niederländer Bredi Slinkers (re.) bei seinem 7:4-Erfolg über Alexander Grebensikov aus Heilbronn unter Beweis, erhielt später viel Lob von den Verantwortlichen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Damit stand sogar der Sieg bereits fest, denn Andrei Perpelita blieb ja ohne Konkurrenten, zudem wies Georghi Pascalov (86 F) ganz souverän Georg Harth mit 5:0 in die Schranken. Die Revanche für die Schlappe in Heilbronn war damit schon mal perfekt. Der Juretzko-Erfolg, das eindrucksvolle 17:0 des dreifachen Weltmeisters Frank Stäbler (75 G) gegen Dumitru Tulbea sowie die hohe Niederlage von Wittens Talent Gregor Eigenbrodt gegen DRB-Kadersportler Daniel Sartakov rundeten den letzten Vorrundenkampf des KSV ab.

Achtelfinale der Bundesliga wird am 18. Dezember ausgelost

„Wir haben mit unserer Mannschaft jetzt schon mehr erreicht, als wir selbst vor der Saison erwartet hatten“, sagte Clubchef Thomas Altstadt, der vor allem die Leistungen der jungen Ringer wie Calvin Stiller oder Bredi Slinkers herausstellte. „Der Junge ist 17 und ist hier heute total unbekümmert gegen einen richtig guten Gegner aufgetreten, das war richtig gut“, so Altstadt.

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Und auch der Sportliche Leiter Ayhan Aytemiz war eine Woche vor der Auslosung des Achtelfinales rundherum zufrieden. „Unsere jungen Ringer haben heute die Vergleiche mit den Heilbronner Talenten gewonnen. Ich hatte vorher nicht an eine Siegchance geglaubt, aber das war absolut verdient. Im Achtelfinale wird uns jetzt ein richtig starker Gegner erwarten. Wäre schön, wenn wir nicht unbedingt nach Burghausen müssen“, will Aytemiz dem ausgemachten Topfavoriten möglichst aus dem Weg gehen.