Witten. Die Sport-Union Annen reist ambitioniert aber mit vielen Fragezeichen zum Duell mit dem KSV Witten II in der Ringer-Oberliga.

In normalen Zeiten wäre die Spannung bei den Oberliga-Ringern der Sport-Union Annen aktuell enorm hoch. Am Samstag (17.30 Uhr, 2-G-Regelung für Zuschauer) steht das Derby gegen den KSV Witten II an. Bei einem Sieg, würde Annen ins Finale einziehen. Gibt es eine Niederlage, geht der Platz an den KSV Kirchlinde, dessen Kampf gegen den ASV Atlas Bielefeld abgesagt und mit 52:0 für Kirchlinde gewertet wurde.

Nun ist es momentan aber keine normale Zeit: wieder einmal strapaziert die Lage in der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Auflagen die Nerven in Annen.

„Wir haben zwei Leute, die vor dem Kampf einen Test machen müssen. Da bekommen wir erst Samstag mittag das Ergebnis“, sagt Thorsten Busch, Trainer der Sport-Union. Sollten die beiden Akteure positiv getestet werden, müssten Kämpfer aus der Bezirksliga-Vertretung, die selbst eigentlich um 16 Uhr gegen den KSV III antritt, aufrücken. Der Bezirksliga-Kampf steht also auf der Kippe.

Sport-Union Annen geht nüchtern in das Derby

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„Wir werden versuchen, den Oberliga-Kampf mit einer vollen Truppe zu gestalten und einen sauberen Kampf hinzubekommen. Wir fahren nicht zum KSV, um zu verlieren. Wir haben ja gute Leute dabei, auch wenn uns die besten drei Punktegaranten fehlen und es dadurch schwer wird“, so Busch, der mit der Sport-Union den Hinkampf mit 22:15 gewann.

Die Emotionen, die zu einem Derby gehören, sieht der Trainer der Sport-Union etwas abgeschwächt: „Die werden bei weitem nicht so hoch sein, weil wir wissen, dass wir nicht das beste Team stellen können. Wir sind eher froh, wenn es erledigt ist. Was dann nächste Woche ist, weiß man noch gar nicht“, sagt Busch.

KSV Witten II weiß noch nicht, wie es personell aussieht

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Auch Klaus Eigenbrodt vom KSV Witten II spielt die Bedeutung des Duells etwas herunter: „Ich sehe es entspannt. Es ist der letzte Kampf, wir sind als Dritter im Mittelfeld und können auch nicht mehr Zweiter werden“, so Eigenbrodt.

Auch bei der jungen Mannschaft des KSV gibt es viele Unwägbarkeiten. „Es kann sein, dass wir die Bundesligamannschaft unterstützen müssen. Das weiß ich erst relativ kurzfristig. Es steht also noch gar nicht fest, welche Jungs ich bekomme, aber es ist ja auch etwas positives, wenn man Kämpfer hat, die in die Bundesliga aufrücken können“, sieht Eigenbrodt ein zweischneidiges Schwert. „Wenn wir aus dem Vollen schöpfen könnten, würden wir den Kampf auch gewinnen. Aber jetzt möchte ich einfach, dass der Kampf stattfindet. Das wäre schon ein Erfolg. Und zudem will ich, dass die Jungs Kämpfe bekommen.“

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