Bommern. Die Silberbach-Elf führt gegen den TuS Heven mit 2:0, macht ein starkes Spiel. Doch die Gäste schlagen zurück - ein Ex-SVB-Spieler trifft spät.

Mit hängenden Köpfen schlichen die Fußballer des SV Bommern 05 am Sonntagnachmittag von ihrem Kunstrasenplatz. Trotz einer über weite Strecken überlegen geführten Partie im Derby gegen den TuS Heven 09 mussten sie am Ende eine ganz bittere 2:3 (0:0)-Pleite einstecken.

Man merkte den SVB-Kickern förmlich an, wie wichtig ein Erfolg in diesem Prestigeduell für sie gewesen wäre. „Die Jungs haben das toll gemacht, kein Vorwurf meinerseits“, so Bommerns Trainer Jörg Silberbach. Man habe ein paar individuelle Fehler zu viel gemacht, so seine Einschätzung - vermutlich mussten sie auch erstmal mit einer 2:0-Führung umzugehen lernen. Allzu häufig ist das den Grün-Schwarzen in letzter Zeit nämlich nicht geglückt.

Sven Mathea muss schon früh mit Verletzung vom Feld

Diesmal aber war Bommern gleich hellwach, wirkte griffiger in den Zweikämpfen und deutlich spritziger als der TuS Heven. Zwei, drei Mal musste dessen Keeper Kevin Wirges nach Distanzschüssen eingreifen, u. a. bei einem Versuch des sehr agilen Jan-Oliver Becker (24.). Hevens beste Gelegenheit hatte Yannik Kellner, dessen Solo von SVB-Schlussmann Nick Gantowski gestoppt wurde (42.).

Bommerns Sven Mathea (M.) musste nach einer Verletzung schon nach zehn Minuten vom Feld.
Bommerns Sven Mathea (M.) musste nach einer Verletzung schon nach zehn Minuten vom Feld. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Schlag auf Schlag ging es dann zu Beginn von Halbzeit zwei. TuS-Akteur Pascal Zippel schoss aus spitzem Winkel an die Latte (49.). Auf der anderen Seite zog Lukas Poell (früh für den am Sprunggelenk verletzten Sven Mathea gekommen) einfach mal aus 25 Metern an - Wirges klärte nur unzureichend, Danny Kranz staubte zum 1:0 ab (54.). Nur zwei Minuten später fasste sich Becker ein Herz, jagte den Ball aus gut 20 Metern unten rechts ins Eck - 2:0 (56.), jetzt musste das lange zu fahrige Heven reagieren.

Vor erstem Hevener Treffer sah Silberbach ein Foul der Gäste

Ein Steilpass durchs Zentrum erreichte den pfeilschnellen Yannik Kellner, der clever zum 1:2 einlochte (64.). Auch hier gab’s den nächsten Treffer flugs hinterher: Nach einer Flanke von der linken Seite stand Amin Tumbul sträflich frei, traf ins kurze Eck - 2:2 (66.). Bommern wirkte konsterniert, verlor seine zuvor so gute Linie. „Vor dem ersten Tor von Heven war es eigentlich ein Foulspiel im Mittelfeld an Wieland Hofmann. Das muss man pfeifen“, ärgerte sich Silberbach.

Noch größer wurde sein Ärger, als Heven in der Schlussminute durch den Ex-Bommeraner Marcel Herrmann aus dem Gewühl zum 3:2-Sieg traf. Zu dem Zeitpunkt war der TuS in Unterzahl, Marvin Schöppner hatte Gelb-Rot gesehen (82.). Hevens Coach Max Wagener entschuldigte sich beinahe für den Erfolg im Derby: „Verdient war das nicht, wir haben nicht gut gespielt. Aber heute war vielleicht mal das Glück auf unserer Seite.“

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SVB: Gantowski; D. Mathea, Köntker, Niemann, S. Mathea (10. Poell), Herbrechter, Hofmann (68. Zeko), Durmus (83. Koch), Becker (86. Schröder), Kranz, Müller.

TuS: Wirges; Dosedal, Kasumi (86. Ebert), Schöppner, Tumbul (81. Karakurt), Zippel (78. Sprathoff), Reis, Kiral (65. Vogel), Nehlson, Kellner, Herrmann.

Torfolge: 1:0 Kranz (54.), 2:0 Becker (56.), 2:1 Kellner (64.), 2:2 Tumbul (66.), 2:3 Herrmann (90.).