Neuss. Nach dem Sieg gegen Merken bezwingt der KSV Witten auch Gastgeber KSK Konkordia Neuss knapp mit 12:11. Ausgemachte Schlüsselduelle enden positiv.
Vielleicht sollte sich Ayhan Aytemiz bald mal an einer Lotterie versuchen. Denn was seine Vorhersagen in Sachen Ringer-Bundesliga angeht, so lag der Trainer und Sportliche Leiter des KSV Witten 07 zuletzt immer goldrichtig. Vor dem Duell mit dem KSK Konkordia Neuss hatte er prognostiziert, „entweder wir verlieren richtig deutlich oder wir gewinnen knapp.“ Letzteres war der Fall, denn die Wittener entführten mit 12:11 die Punkte.
„Es gab zwei, drei Schlüsselkämpfe, die ich vorher ausgeguckt hatte. Bis auf den in der 66-Kilo-Klasse im freien Stil ist in Neuss für uns alles optimal ausgegangen“, so Aytemiz. Seiner Ansicht nach hätte das Duell zwischen Andrei Perpelita (66 F) und dem jungen Belgier Ayub Musaev anders ausgehen müssen als mit einem 3:2-Erfolg des KSK-Athleten. „Da hat der Mattenleiter falsch entschieden. Als Musaev absichtlich die Matte verlassen hat, hätte es zwei Punkte für Perpelita geben müssen“, so der KSV-Coach. So aber gab’s nur einen, so dass der Neusser Ringer einen Mannschaftspunkt ergatterte.
Für die Wittener Buruian und Islamov gibt’s je vier Zähler
Für die Wittener begann der Abend optimal, als Anatoli Buruian (57 F) den chancenlosen Ahmed Aruhanov schulterte. „Das hat keine zwei Minuten gedauert“, würdigte Aytemiz die Leistung seines Sportlers. Ein wenig Glück hatte Kasim Aras (130 G), dass er gegen Dariusz Vitek nicht auch auf Schulter verlor. So gab’s nur ein 1:5 und lediglich zwei Neusser Zähler.
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KSV-Youngster Calvin Stiller (61 G) gelang mit einem 2:1 gegen Timo Schaffrinna die Revanche für die Niederlage bei der DM - „auch das war ein Schlüsselkampf für uns“, so Ayhan Aytemiz. Drei Teampunkte gab dann mit einem 2:14 der für den erkrankten Kiril Kildau eingesprungene Ufuk Canli (98 F) gegen den Russen Adlan Tasuyeu ab, verhinderte Sekunden vor Schluss die Niederlage durch technische Unterlegenheit. Nach Perpelitas unglücklichem 2:3 hieß es dann zur Pause lediglich 5:6 aus Sicht der Wittener.
Eigenbrodt und Englich halten ihre Niederlagen in Grenzen
Und die drehten jetzt in Person von Daniel Cataraga (86 G) und Donior Islamov (71 G) so richtig auf, versetzen den Neusser Hoffnungen auf einen Sieg im NRW-Duell einen heftigen Dämpfer. Cataraga beherrschte seinen griechischen Kontrahenten sicher (4:0), Islamov zeigte KSK-Talent Aaron Bellscheidt mit einem vorzeitigen 15:0-Triumph, dass die Bäume gegen einen international erfahrenen Ringer eben noch längst nicht in den Himmel wachsen.
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Als dann auch Dumitru Tulbea (80 F) Schlüsselduell Nummer drei mit 2:1 nach Punkten für sich entschied, lag der KSV mit 12:6 in Front. Jetzt zeigten Wittens Youngster Gregor Eigenbrodt (75 F) und Noah Englich (75 G) Kampfgeist, gaben nur zwei bzw. drei Mannschaftspunkte ab, so dass der KSV als 12:11-Sieger feststand. Eigenbrodt ließ dabei keine einzige technische Wertung zu, holte sich ein dickes Lob des Trainers ab. Im vierten Kampf gab’s damit schon den vierten Triumph für die Wittener, die nun erster Verfolger des Spitzenreiters Red Devils Heilbronn (16:8 in Nackenheim) sind.
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KSV-Trainer sieht Klassenerhalt schon beinahe gesichert
„Unsere gesamte Teamleistung war heute wirklich top. Ich bin positiv überrascht, wie gut es läuft“, frohlockte Aytemiz, der natürlich heilfroh war, dass seine Planspiele so vortrefflich aufgegangen waren. „Noch zwei Siege, dann haben wir den Klassenerhalt schon zu 70 Prozent in der Tasche“, so die weitere Meisterschafts-Rechnung des Sportlichen Leiters.