Bommern. In Ferndorf startet für den TuS Bommern am Sonntag die Oberliga-Spielzeit. Vorbereitung lief sportlich passabel, personell hakt es weiterhin.

Jetzt scheint es ja dann doch etwas zu werden mit seinem Debüt als Oberliga-Trainer. „Noch bin ich ungeschlagen“, flachst Nils Krefter, Trainer des TuS Bommern, vor dem Saisonstart am Sonntag (17 Uhr) bei der Zweitvertretung des TuS Ferndorf. Kunststück, immerhin hat Krefter ja bislang noch kein Punktspiel seiner Mannschaft erlebt. Wann er zum ersten Mal in eigener Halle sein Amt wird ausführen können, das steht noch in den Sternen.

„Leider wissen wir immer noch nicht, wann wir wieder in unserer eigenen Halle spielen können“, sagt Krefter. Möglich, dass sich das bis Ende Oktober hinzieht - zunächst muss geklärt werden, ob der Hallenboden komplett erneuert werden muss und ob die Versicherung den Schaden übernimmt. „Jetzt geht’s für uns aber erstmal darum, überhaupt wieder um Punkte spielen zu können - und darauf freuen wir uns alle riesig“, sagt der TuS-Coach.

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Neuzugänge passen hervorragend ins Gefüge des TuS Bommern

Natürlich könnte es sich Nils Krefter leicht machen und all die Probleme, die seine Bommeraner in den letzten Monaten während der Vorbereitung auf die Oberliga-Saison begleiteten, beklagen. „Aber ich bin kein Typ, der herumjammert. Wir müssen damit zurechtkommen, was uns derzeit zur Verfügung steht“, sagt der 40-Jährige. Womit er sich ohne Frage auch aufs Personal des TuS Bommern bezieht, denn der knapp bemessene Kader, in dem während der Vorbereitung immer wieder mal der eine oder andere Akteur fehlte, war auch kein Zuckerschlecken für den neuen Coach.

Fachfirma rät zu neuem Boden fürs Bommeraner Sportzentrum

Die Empfehlung der beauftragten Fachfirma ist eindeutig: „Es sollte ein neuer Hallenboden eingesetzt werden“, sagt Gerhard Abstins, Vorsitzender des TuS Bommern. Nach dem Wasserschaden aus dem Juli ist inzwischen die Trocknung der Unterboden-Holzkonstruktion abgeschlossen, demnächst soll sich ein Gutachter der Sache annehmen.

„Noch müssen wir aber abwarten, ob die Versicherung für den Schaden aufkommt“, so Abstins. Verantwortlich für das eindringende Wasser waren städtische Leitungen - und die liegen nun mal außerhalb des vereinseigenen Hallengrundstücks. „Wird der Boden nicht erneuert, sind Folgeschäden wohl nicht absehbar“, bringt der TuS-Vorsitzende die Problematik auf den Punkt.

Aber: „Wir haben das Beste daraus gemacht. Vielleicht war das hier und da auch gar kein Nachteil, dass wir mit einer recht kleinen Mannschaft die meisten Testspiele bestreiten mussten“, so Krefter. Denn dadurch hatte der Viertligist die Gelegenheit, noch enger zusammenzurücken und zu der verschworenen Gemeinschaft zu werden, auf die Krefter jetzt bauen kann. „Die Stimmung in der Mannschaft ist wirklich hervorragend, die Jungs passen alle richtig gut zusammen.“ Wozu auch die Neuzugänge der Wittener ihren Beitrag leisteten. Linkshänder Philipp Lemke (kam von der Ahlener SG) bringt ganz viel Erfahrung auf Drittliga-Niveau mit, auch Max Büchel und Florian Ludwig, die u. a. für die SG Schalksmühle-Halver spielten, sind sportlich eine Verstärkung für den TuS. Und der von Westfalia Herne gekommene Spielgestalter Felix Eigenbrodt hat in einigen Testspielen seine Qualitäten unter Beweis gestellt. „Auch er hat sich hier sehr gut entwickelt, wird auf jeden Fall viele Spielanteile im mittleren Rückraum bekommen“, sagt Trainer Krefter, der auch Akteuren aus der „Zweiten“ eine Chance geben will, sich zu bewähren.

Zunächst als neuer Bezirksliga-Coach für die Reserve des TuS Bommern verpflichtet, bekam Nils Krefter bald die Chance, die erste Mannschaft der Wittener zu trainieren. Jetzt steht er endlich vor seinem Oberliga-Debüt.
Zunächst als neuer Bezirksliga-Coach für die Reserve des TuS Bommern verpflichtet, bekam Nils Krefter bald die Chance, die erste Mannschaft der Wittener zu trainieren. Jetzt steht er endlich vor seinem Oberliga-Debüt. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Vorstand der Wittener sucht noch nach weiterem Personal

Ob sich personell noch was tut? „Wir schauen uns auf jeden Fall um. Wenn uns ein Kreisläufer oder noch ein junger Torhüter über den Weg läuft, sagen wir sicherlich nicht Nein“, so Abteilungsleiter Thomas Hitzemann zu den weiteren Personalplanungen. Einstweilen wird Nils Krefter am Sonntag in Ferndorf aber auf einen zwölfköpfigen Kader vertrauen müssen. Fehlen werden dort in jedem Fall die beiden Urlauber Nils Leicht und Florian Ludwig, Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Marius Jung und Thomas Faeseke.

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„Wir werden in dieser Saison wohl in jedes Spiel nur als Außenseiter gehen - aber vielleicht gelingt uns ja in Ferndorf schon eine Überraschung“, so der TuS-Coach. „Wir müssen einfach übers Kollektiv kommen und es jedem Gegner so schwer machen wie möglich.“ Dass die Testspielbilanz positiv war, sollte zum guten Gesamtgefühl beigetragen haben. „Wichtig war, dass wir in Wuppertal beim Turnier noch mal richtig gefordert wurden und dass es auch in Hohenlimburg so knapp zuging“, sagt Krefter. Die Favoriten auf den Sieg in der Bommeraner Vorrunden-Gruppe sieht er im VfL Gladbeck und dem Soester TV, auch dem HSC Haltern-Sythen traut er eine ganze Menge zu.