Witten. Die Mittelfeldraute des TuS Stockum öffnete dem TuS Hasslinghausen viele Passwege. In Hälfte zwei überraschte ein Offensiver in defensiver Rolle.

Der eine kräftig, der andere dribbel- und laufstark. Beim 1:7 des TuS Stockum beim TuS Hasslinghausen setzten die Wittener in der ersten Hälfte auf eine klare Doppelspitze aus Ugnius Motiejunas und Leander Dreßel.

Während die beiden in Ansätzen durchaus durchschimmern ließen, dass diese Kombination funktionieren könnte, passte sich die Mittelfeldraute hinter dem Doppelsturm nicht an und sorgte so dafür, dass der A-Ligist aus Sprockhövel leichtes Spiel hatte.

TuS Stockums Mannschaftsteile passen nicht zusammen

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Immer wieder kombinierte sich Haßlinghausen simpel durch die Stockumer Reihen. Ein Ball auf außen, ein Doppelpass, und schon war das Mittelfeld überbrückt.

Das 4-2-3-1-System, mit den einrückenden und groß aufspielenden Flügelspielern Kevin Voß und Alessio Lepore passte wie die Faust aufs Auge auf die Stockumer Mittelfeldraute, die dem Gegner durch ihre Asymmetrie zudem noch mehr offene Passwege als Dessert servierte.

Alessio Lepore vom TuS Hasslinghausen machte im Test gegen den TuS Stockum und Hüseyin Demirel ein bärenstarkes Spiel auf der Außenbahn.
Alessio Lepore vom TuS Hasslinghausen machte im Test gegen den TuS Stockum und Hüseyin Demirel ein bärenstarkes Spiel auf der Außenbahn. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Während Maurice Wildraudt auf der linken Seite eine defensivere Rolle einnahm und Sechser Julian Mangerich unterstützte, hielten sich Michalis Kakoulidis als Zehner und Stylianos Mouratidis auf der rechten Seite in Hälfte eins überwiegend aus der Abwehrarbeit heraus.

Ihr Grundgedanke ist klar offensiv ausgerichtet, das bewiesen sie auch bei durchaus gefährlichen Flanken oder Distanzschüssen. In der Defensivarbeit müssen beide allerdings noch eine Schippe drauflegen – zumindest, wenn die Mittelfeldraute eine ernsthafte Alternative für die Bezirksliga sein soll.

Noch steht die Taktik im Hintergrund

Stockums Trainer Marco Held wollte die taktischen Kniffe freilich und zurecht noch nicht überbewerten. Für ihn ging es im ersten Test mehr um die Einstellung und die Laufbereitschaft seiner Spieler – die allerdings auch das vermissen ließen.

„Ich habe das aber auch im vergangenen Jahr nach der ersten Corona-Pause schon so erlebt, dass die Jungs überhaupt nicht fit sind. Deshalb ist es gut, dass wir eine lange Vorbereitungszeit haben. Wir werden die nutzen“, so Held, der zur zweiten Hälfte auf ein 3-4-3-System umstellte, dabei von seiner eigenen Mannschaft aber nach ein paar Minuten selbst überrascht wurde.

Ugnius Motiejunas (hinten) spielte in der ersten Hälfte Stürmer, in der zweiten im defensiven Mittelfeld des TuS Stockum.
Ugnius Motiejunas (hinten) spielte in der ersten Hälfte Stürmer, in der zweiten im defensiven Mittelfeld des TuS Stockum. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Denn der vorherige Stürmer Ugnius Motiejunas spielte plötzlich den defensiven Part im Mittelfeld und kam nicht über außen, wie eigentlich vorgesehen. „Michalis Kakoulidis war angeschlagen, wodurch sich Ugnius zurückgezogen hat. Das haben sie wohl auf dem Platz so geklärt“, so Held. Eine Dauerlösung soll das allerdings nicht werden. Held: „Für mich ist Ugnius ein Offensivspieler. Ob er jetzt als Stürmer agiert oder über die außen kommt, müssen wir noch schauen.“

Jonathan Kaip kommt mit einem blauen Auge davon, Michalis Kakoulidis angeschlagen

Immerhin eine vergleichsweise gute Nachricht gab es für Stockums Trainer bei diesem komplett misslungenen Testspielauftakt dann aber doch noch: Innenverteidiger Jonathan Kaip, ein Neuzugang aus der eigenen Jugend, musste nach einem Zusammenprall mit dem eigenen Torhüter vor dem 2:0 zwar angeschlagen ausgewechselt werden, der Verdacht auf Gehirnerschütterung erhärtete sich aber nicht. Held: „Dafür hat sich Michalis Kakoulidis wohl eine leichte Zerrung im Oberschenkel eingehandelt.“

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