Kitzbühel (A). Für die DTU-Auswahl war die EM in Kitzbühel mit u. a. viermal Gold ein voller Erfolg. Die Wittener Aktiven aber liefen in den Finals hinterher.

Welch ein Wochenende für die deutschen Triathleten. Bei den Europameisterschaften in Kitzbühel räumten die Aktiven der DTU sowohl in der Elite- als auch in der Juniorenwertung mächtig ab, holten vier Goldmedaillen, dazu noch zweimal Silber und einmal Bronze. Zum zweiten Mal nach 2017 setzte sich Laura Lindemann (Potsdam) die EM-Krone auf, ihre fürs Wittener Bundesliga-Team startenden Nationalkader-Kolleginnen Anabel Knoll und Marlene Gomez-Islinger verpassten Spitzenplätze.

Die Wettbewerbe über die Supersprint-Distanz (500 Meter Schwimmen, zwölf Kilometer Radfahren und 3,1 Kilometer Laufen) waren in Österreich beileibe kein Zuckerschlecken. Bei Temperaturen um 30 Grad konnte nach den kraftraubenden, intensiven Rennen nur vorne landen, wer sich seine Kräfte am besten eingeteilt hatte.

Wittens Marlene Gomez-Islinger auf dem zwölften Platz

Im Finale der Frauen am Sonntag setzte sich Laura Lindemann, die ebenso wie Wittens Anabel Knoll in gut einem Monat bei den Olympischen Spielen in Tokio an den Start gehen wird, auf der letzten Laufrunde von der Konkurrenz ab und sicherte sich mit fünf Sekunden Vorsprung in 35:21 Minuten vor Valentina Riasova (Russland) und der Französin Leonie Periault ihren zweiten EM-Titel. Die Deutsche Meisterin Lisa Tertsch wurde noch gute Sechste und holte Bronze in der U-23-Wertung. Die Wittener Bundesliga-Asse Gomez-Islinger und Knoll folgten auf den Plätzen zwölf und 18. „Ich bin echt froh, dass ich die Goldmedaille nach Hause bringen kann. Das war eine super Vorbereitung für Tokio“, sagte Lindemann im Ziel.

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Keine Frage, dass Olympiastarterin Anabel Knoll nach dem eindrucksvollen Semifinale am Tag zuvor nicht vollends zufrieden sein konnte. „Meine Beine waren heute einfach nicht frisch genug, um hier mit den Besten mitzulaufen. Jetzt geht es darum, mit Blick auf Tokio wieder den Kopf hochzubekommen und Kräfte zu sammeln“, gab sich die 28-Jährige kämpferisch.

Im Teamwettbewerb holen deutsche Junioren Gold

Bei den Männern blieb die DTU ohne Medaille in der Elite-Wertung. Hier belegte der Deutsche Meister Tim Hellwig Rang sechs, holte immerhin U-23-Silber. Der EM-Titel ging an den Schweizer Max Studer (32:03 Minuten).

Den Vogel abgeschossen aber hatten aus Sicht der Deutschen Triathlon-Union (DTU) zuvor schon die Juniorinnen und Junioren. Hier gab’s einen deutschen Doppelsieg durch die beiden Darmstädter Jule Behrens und Henry Graf, die beide ihre erste Goldmedaille bei einem so wichtigen Wettkampf gewannen. Behrens setzte sich über die Supersprintdistanz (500 m Schwimmen, 12 km Radfahren, 3,1 km Laufen) nach 36:41 Minuten gegen die Schwedin Tilda Mansson und die Spanierin Maria Casals Mojica durch, sehr gute Vierte wurde DTU-Starterin Finja Schierl. Graf überquerte die Ziellinie nach 33:16 Minuten vor Daniel Dixon (Großbritannien) und Alexandre Montez (Portugal).

Luca Fahrenson verliert Anschluss in erster Laufrunde

Von der SG Triathlon one Witten hatte das erst 17-jährige Nachwuchs-Talent Lukas Meckel das B-Finale erreicht, belegte hier als einziger Deutscher den zwölften Platz. Bis ins A-Finale hatte es sein Teamkollege Luca Fahrenson (19) geschafft. Doch dort war bei ihm nach einem guten Schwimmsplit spätestens auf der Laufstrecke der Akku im Reservebereich angelangt. „Die erste Laufrunde war nicht gut - aber am Ende ging es wieder“, so der Wittener, der mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun hatte und am Ende mit 34:12 min. Platz 20 belegte.

In den Mixed-Teamwettbewerben am Sonntag kamen beide DTU-Quartette aufs Podest. Die Junioren-Staffel (Julia Bröcker, Henry Graf, Jule Behrens und Justus Töpper) holte sich EM-Gold, in der Elite-Wertung musste sich die das deutsche Team (Laura Lindemann, Lasse Lührs, Lisa Tertsch und Jonas Breinlinger) mit Silber hinter den Briten begnügen, verwies die Russen auf den Bronzerang.