Julia Rennert spaziert souverän durch das Wittener Turnier
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Witten. Keinen einzigen Satz gibt Julia Rennert beim Turnier in Witten ab. Im Finale gewinnt sie ganz deutlich und lobt die Atmosphäre bei der SU Annen.
Die quälend lange Wettkampfpause, wie hätte man sie besser beenden können als mit einer so makellosen Turnierwoche? Als strahlende Siegerin nahm Julia-Victoria Rennert (Marienburger SC) am Samstag die Trophäe für Platz eins beim Ostermann-Cup entgegen. Nicht einen einzigen Satz hatte sie am Kälberweg abgegeben.
Als sie die ersten Glückwünsche entgegengenommen hatte, gestand die 20-Jährige aus Neuss aber, dass sie diese intensive Woche schon mächtig geschlaucht hatte. „Man merkt den Körper jetzt schon, gerade wenn man zwei Matches am Tag gespielt hat. Auch vom Kopf her ist das nicht so einfach“, sagte Rennert, die neun Monate lang bei keinem Turnier mehr angetreten war. „Es lief hier richtig gut für mich, die ersten drei Runden habe ich relativ schnell gewonnen. Gerade mal vier Spiele hatte sie da in ihren sechs Sätzen abgegeben - deutlicher konnte die Oberliga-Spielerin, die in Annen an Position drei gesetzt war, ihre Ambitionen nicht unterstreichen.
Paula Rumpf siegt noch nach 4:6 und 0:5 gegen Leah Luboldt
Erst im Halbfinale gegen die topgesetzte Chiara Tomasetti (TV Visbek) musste die derzeitige Nummer 74 in der DTB-Rangliste zum ersten Mal richtig rackern. Zumindest im zweiten Durchgang, denn Rennert begann fulminant mit einem 6:1, machte kaum Fehler. „Dann hat meine Gegnerin cleverer gespielt, die Bälle besser platziert.“ Den längeren Atem aber hatte Rennert, die im Tiebreak mit 9:7 auch Nervenstärke bewies.
Im Endspiel hatte sie es dann zu tun mit der 17-jährigen Kamenerin Paula Rumpf, die für den TC Union Münster spielt. Die hatte sich zuvor ein bemerkenswertes Vorschlussrunden-Duell mit Leah Luboldt vom Gladbacher HTC geliefert. Letztere, die am Abend zuvor die an Position zwei gesetzte Argentinierin Augustina Chipac (Landau) aus dem Wettbewerb genommen hatte, sah eigentlich schon wie die sichere Siegerin aus. Luboldt lag mit 6:4 und 5:0 in Front, hätte den Sack nur noch zumachen müssen. „Dann lief bei mir aber gar nichts mehr, ich war einfach platt - das Match vom Freitag steckte mir noch zu sehr in den Knochen“, so die Essenerin. Paula Rumpf drehte auf, gewann ganze neun Partien am Stück, holte sich die entscheidenden Durchgänge mit 7:5 und 6:3. „Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe“, flachste die Regionalliga-Spielerin, die im Viertelfinale gegen Velberts Isabel Heupgen schon Matchbälle gegen sich hatte, auch dort aber exzellente Comeback-Qualitäten zeigte und mit 1:6, 7:5 und 6:0 gewann.
Im Finale allerdings musste sie die Überlegenheit von Julia-Victoria Rennert anerkennen, die mit ihrer druckvollen beidhändigen Rückhand immer wieder zum Erfolg kam, sich kaum einen unerzwungenen Fehler leistete. Schon im ersten Satz (6:1) war sie ganz klar Chefin auf der roten Asche, ließ sich auch danach nicht beirren und war nach dem 6:3 in Durchgang zwei um 900 Euro Siegprämie reicher. „Natürlich bin ich sehr zufrieden mit meiner Woche hier in Witten. Die Atmosphäre hier ist echt toll, die Leute sind alle sehr nett - das hat Spaß gemacht“, richtete Rennert nach ihrem Premieren-Triumph ein höfliches Siegerinnen-Kompliment an das Ausrichter-Team der SUA.
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