Witten. Zu den ersten Einheiten an der Wittener Jahnhalle kommen viele motivierte Jugendspieler, die endlich wieder dribbeln und Körbe werfen wollen.
Während die Freiluftsportarten so langsam zurück zur Normalität finden, müssen sich die Hallensportler noch ein wenig gedulden. Wenn sie allerdings auf das Dach über dem Kopf verzichten, ist auch für die Basketballer der SG Witten Baskets jetzt schon wieder einiges möglich.
Das Wetter war zwar alles andere als blendend, dennoch haben besonders die Jugendlichen das Open-Air-Angebot ihres Vereins gerne wahrgenommen. Auf der Anlage hinter der Jahnsporthalle gibt es ein Basketballfeld, welches die Baskets nutzen dürfen. Niklas Meesmann, Trainer der Wittener U 12, war überwältigt: „Bei der U 8 waren über 30 Kinder dabei. Man hat bei allen die Riesenfreude in den Augen sehen können, dass sie nun endlich wieder einen Ball in der Hand haben dürfen.“ Bei der U 10 waren mehr als 20 Kinder auf dem Jahnplatz, und auch bei seinem eigenen Team zählte Meesmann mehr als 20 Teilnehmer: „Man merkt allen an, dass sie sich länger nicht mehr mit anderen Kindern getroffen haben. Sie unterhalten sich sehr viel und sind sehr wissbegierig.“
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Jetzt geht’s behutsam an die körperliche Fitness
Die jüngeren Jahrgänge sind fidel und aktiv wie immer und in ihrem Bewegungsdrang kaum zu stoppen. Bei den älteren Jahrgängen sieht Niklas Meesmann aber durchaus Defizite: „Vielen fehlt die körperliche Fitness, auch wenn sie während der langen Pause kaum Kilos zugelegt haben, das haben mir alle Trainer bestätigt. Das bekommen wir aber schnell wieder hin.“ Die Motivation der Kinder sei auf jeden Fall vorhanden: „Ich habe auch bei Regen trainiert, und auch da war es richtig voll.“
Der Westdeutsche Basketball-Verband (WBV) will die Jugendlichen behutsam wieder an den Wettkampf heranführen. Er plant eine Einspielrunde im Herbst, bevor es an dann im Januar wieder richtig um Punkte geht. Meesmann ist damit einverstanden: „So kommen wir alle wieder auf ein Level. Den meisten ist wohl auch egal, ob es um Punkte geht. Sie wollen nur schnell wieder spielen.“
Oberliga-Trainer in Kontakt mit potenziellen Neuzugängen
Gunnar Lohmann-Hütte, Trainer der Oberliga-Herren von der SG Witten Baskets, hat sich am Mittwoch zum ersten Mal wieder mit seinem Team am Jahnplatz getroffen und zum Auftakt ein paar Fitnessübungen gemacht. Die Riesenaufgabe wird sein, seine Mannschaft wieder in Normalform zu bringen: „Wir haben seit Oktober nicht mehr Basketball gespielt. Jeder Einzelne muss wieder zurück ins Wettkampfgeschehen finden.“ Die Coronakrise habe ihre Spuren auch mental hinterlassen: „Es hat eine Lethargie gegeben, die wir nun abschütteln müssen.“
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Der Kontakt zu seinen Spielern verlief seit dem Oktober hauptsächlich virtuell: „Wir haben uns in Online-Meetings ausgetauscht, und natürlich gab es eine Menge Telefongespräche zwischen mir und den einzelnen Spielern.“ Er wird in der neuen Oberliga-Saison, die im Spätsommer oder Anfang Herbst beginnen wird, einen Großteil der alten Mannschaft weiterhin in seinem Kader haben. Jedoch hat Gunnar Lohmann-Hütte auch mit einigen möglichen Zugängen gesprochen, an ein Probetraining war ohnehin nicht zu denken. Der Coach sagt: „Ich hoffe, dass ich mein Team bald komplett habe. Wenn ich weiß, wer für uns spielt, dann kann ich auch die Ziele formulieren.“