Witten. Die Drittliga-Damen müssen weiterhin geduldig auf einen Hinweis vom DTTB warten. Personalplanungen geraten dadurch etwas ins Stocken.

Mit dem vorzeitigen Abbruch der Spielzeit 2020/21 in der 3. Bundesliga hat der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) den Damen der DJK Blau-Weiß Annen die Zweitliga-Tür vor der Nase zugeschlagen. Vorerst zumindest, denn nach wie vor hofft man bei den Verantwortlichen des Clubs auf eine Chance, zumindest noch nachrücken zu dürfen.

Dass die Wittenerinnen allemal das Potenzial für die zweite Liga mitbringen, steht wohl völlig außer Frage. Selbst die Konkurrentinnen, die in den lediglich fünf ausgetragenen Punktspielen zumeist auf einen übermächtigen Gegner aus dem Ruhrgebiet getroffen waren, gestanden gerne ein, dass dieses BWA-Ensemble selbst eine Etage höher eine exponierte Rolle spielen würde.

Oxana Fadeeva bleibt den Blau-Weißen erhalten

Vor Saisonbeginn hatte der Vorstand um den seit Jahren sehr engagierten Geschäftsführer Paulo Rabaca ein Team zusammengestellt, das in dieser geballten Klasse in Witten noch nie für einen Tischtennisverein der Ruhrstadt ins Rennen gegangen war. Es gelang, neben der ehemaligen russischen Europameisterin Oxana Fadeeva (seit Dienstag 46) auch weitere Hochkaräterinnen an den Verein zu binden. Mit der neuen Nummer eins, Elena Kuzmina (32; Russland), gelang ein herausragender Transfer, ebenso mit der zweimaligen Deutschen Doppelmeisterin Nadine Bollmeier (39), die vom Erstligisten TuS Bad Driburg nach Annen kam. Auch die Ukrainerin Elena Shapovalova (42; ehemals TuS Uentrop) schlug in Witten blendend ein. Kein Wunder, dass BW Annen bis zum Abbruch keinen einzigen Zähler abgab.

Nadine Bollmeier spielt ebenfalls weiterhin im Damenteam der DJK BW Annen.
Nadine Bollmeier spielt ebenfalls weiterhin im Damenteam der DJK BW Annen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das Ziel 2. Bundesliga war von vornherein klar umrissen und allemal keine Luftnummer, wie sich schnell herausschnellte. Lediglich das Team aus Kellinghusen wusste mit den Blau-Weißen mitzuhalten - das direkte Duell aber kam nicht mehr zustande. "Natürlich wäre das eine große Sache für uns gewesen, in die zweite Liga aufzusteigen - und es wäre auch umsetzbar für uns", so Paulo Rabaca. Der Deutsche Tischtennis-Bund allerdings erklärte nach der Annullierung der Spielzeit, dass eventuelle Nachrücker anhand der Resultate der Saison 2019/20 berechnet würden. "Da waren wir leider nur Sechster - jetzt muss sich zeigen, ob einer der damals besser platzierten Clubs hoch will", so der Geschäftsführer.

In der zweiten Liga werden wohl zwei Plätze frei

Platz für zusätzliche Teams wäre durchaus vorhanden in der nationalen Zweitklassigkeit. Die Liga war ohnehin mit nur neun statt der regulär zehn Mannschaften in die Serie 2020/21 gestartet. Da Zweitliga-Primus TTC Weinheim (8:0-Punkte) die Anwartschaft auf den Erstliga-Aufstieg zuletzt wohl bekräftigte, wie Paulo Rabaca in Erfahrung brachte, gäbe es sogar zwei offene Positionen in dieser Liga. "Ich habe schon Kontakt zum DTTB aufgenommen, Konkretes zum weiteren Prozedere konnte man mir aber nicht nicht sagen."

Klarheit für die Planungen bräuchte der BWA-Macher aber schon, denn schließlich wollen die Annenerinnen personell gewappnet sein, sollte sich der Aufstieg durch die Hintertür doch noch realisieren lassen. "Im Moment ist das alles ein wenig schwierig, auch die Akquise neuer Sponsoren ist von der Spielklasse abhängig", so Rabaca. Was das Personal anbelangt, so können die Wittener weiterhin auf bewährte Kräfte setzen. "Oxana Fadeeva hat zugesagt, darüber freue ich mich sehr. Sie hatte einige lukrative Angebote", weiß der Geschäftsführer u. a. von einer Offerte aus der ersten polnischen Liga. Auch Nadine Bollmeier und Elena Shapovalova bleiben BW Annen treu, auch bei den Routiniers Tatsiana Bahr und Narine Antonyan ist sich Rabaca relativ sicher, dass sie weiter zur Verfügung stehen werden.

Blau-Weiß will das Team mittelfristig verjüngen

Wie es bei Elena Kuzmina aussieht, das ist derweil noch nicht geklärt. Behalten wollen die BWA-Macher ihre herausragende Nummer eins auf jeden Fall. Doch bei ihr sei noch nicht klar, ob sie weiterhin in Düsseldorf wohnen bleibe. "Das hängt auch davon ab, wo ihr Mann Fedor Kuzmin künftig spielt", so Rabaca. Kuzmin gehörte zuletzt zum Zweitliga-Aufgebot von Hertha BSC Berlin, pendelte regelmäßig zwischen Bundes- und Landeshauptstadt hin und her.

Generell wollen die Wittener auch versuchen, das Damen-Team künftig ein wenig zu verjüngen und halten nach potenziellen Verstärkungen Ausschau. "Eine Kandidatin haben wir schon im Auge" - Details wollte Paulo Rabaca aber noch nicht nennen. Auch da hänge vieles davon ab, ob die DJK BW Annen nun noch einen Zweitliga-Startplatz erhält oder in Liga drei verbleibt. Die Meldefrist hat der DTTB zumindest vorerst bis zum 15. April verlängert.

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