Witten. Saison ist noch nicht offiziell abgebrochen. SG Witten ist froh, dass es zumindest kaum Austritte gab. Online-Turniere als Alternative.
In Witten gibt es momentan nur noch zwei aktive Schachvereine. Die SG Witten und die Sport-Union Annen haben im vergangenen Jahr ebenfalls unter den Einschränkungen gelitten, die die Coronakrise mit sich gebracht hat, selbst wenn es Alternativen zum Spiel in den Vereinsheimen gab.
Willi Teich, der Vorsitzende der Schachgesellschaft (SG) Witten, erklärt: „Unsere Mitglieder konnten durchaus spielen. Nicht wenige haben von zu Hause an Online-Turnieren teilgenommen.“ Das sei aber gerade für die älteren Mitglieder nicht immer eine wirkliche Alternative: „Viele von ihnen sind technisch nicht so ausgerüstet, um an solchen Turnieren teilzunehmen, da man dafür spezielles Gerät braucht.“ Zudem sei das Format von Blitzschach-Turnieren nicht das Richtige für sie: „Gerade die Älteren möchten genug Zeit haben, um den nächsten Zug zu planen. Die Hetze eines Blitzschach-Spiels liegt ihnen nicht.“
Erste Mannschaft der SG Witten hätte nur noch drei offene Partien
Das Spiellokal an der Ardeystraße war im letzten Sommer für einige Wochen für die rund 50 Mitglieder geöffnet, doch dann erforderten die neuen Vorschriften wieder eine Schließung. Willi Teich sagt: „Man hätte mit Masken oder Trennwänden aus Plastik spielen können, aber diese Ausgaben wollten wir nicht tätigen.“ Der Schachverband hat zwar auch die Meisterschafts-Saison unterbrochen, einen Abbruch habe es aber bislang noch nicht gegeben. Willi Teich hofft: „Unsere erste Mannschaft muss in der Verbandsbezirksliga noch drei Spiele absolvieren, die könnte man bis zum Sommer noch über die Bühne bekommen. Ansonsten geht es im Herbst mit der neuen Spielzeit weiter.“
Teich freut sich, dass es so gut wie keine Abmeldungen gegeben hat: „Auch unsere Jugendmannschaft ist uns treu geblieben. Da hat unser Jugendbeauftragter Thomas Rüsing sehr gute Arbeit geleistet.“
SU Annen möchte bald wieder ein Jugendteam melden
Die Sport-Union Annen würde auch gerne eine Jugendmannschaft melden, so der Vereinsvorsitzende Klaus Lohmann: „Wir haben sehr gute Verbindungen zum Ruhrgymnasium, wo es eine rege Schach-AG gibt. Einige Teilnehmer wollten sich uns im letzten Herbst anschließen, und wir hoffen, dass sie den Plan auch noch weiterhin haben. Dann könnten wir ein Jugendteam zur Meisterschaft melden.“
Lohmann hat in den letzten Monaten viel Zeit damit verbracht, um mit den rund 60 Mitgliedern in Kontakt zu bleiben: „Gerade mit den älteren Mitgliedern, die alleine wohnen, habe ich oft telefoniert. Als Vorsitzender habe ich es als selbstverständlich angesehen, das Vereinsgefühl aufrechtzuerhalten.“ Auch die Annener Spieler haben teilweise an Online-Turnieren teilgenommen, doch Lohmann hat darauf verzichtet: „Das ist nicht mein Ding, stattdessen lese ich abends im Bett immer ein Schachbuch.“
Auf Outdoor-Spielfeldern könnte man sich schon wieder messen
Der Wittener Alt-Bürgermeister, langjähriger Vorsitzender auch beim Stadtsportverband (SSV) der Ruhrstadt, hofft auch noch auf sportliche Erfolge für die Annener Teams: „Unsere erste Mannschaft hat als Tabellenführer gute Chancen, in die Verbandsliga aufzusteigen, und auch die dritte Mannschaft könnte noch Meister werden.“
Doch in erster Linie wünscht sich Klaus Lohmann, dass bald die Bretter wieder im Vereinsheim am Kälberweg aufgebaut werden können: „Jetzt könnte man allerdings schon auf dem Spielfeld vor dem Vereinsheim mit großen Figuren spielen, und es gibt auch noch andere Outdoor-Schachfelder in Witten. Das ist zwar nicht mit dem Spielen in der Gemeinschaft zu vergleichen, aber auch immerhin besser als nichts.“
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