Witten. Zum Jahresabschluss war Annener Tennisspielerin in ihrer Altersklasse Nummer 77 der DTB-Rangliste. Tochter Lilith erbt Mamas Talent.

Ein wenig überrascht war Simone Buchwald (Sport-Union Annen) ja schon, als sie davon erfuhr, dass sie zum Abschluss des Jahres 2020 in der nationalen Rangliste des Deutschen Tennisbundes (DTB) in ihrer Altersklasse mit 1660 Punkten auf Position 77 geführt wurde. Immerhin hatte sie im Vorjahr nicht allzu viele Partien bestritten.

"Ich habe das erst gar nicht mitbekommen und wäre sonst auch nie auf die Idee gekommen, in diesen Ranglisten nach meinem Namen zu suchen. Erst, als mir ein Bekannter schrieb und mich beglückwünschte, dass ich da auf Platz 77 stehe, habe ich das erfahren", berichtet Simone Buchwald. Rang eins bei den Damen 35 belegte zum Jahresende die Düsseldorferin Katharina Jacob (TC Rheinstadion), die 6763 Punkte erspielte. Vanessa Heute (TC Eintracht Dortmund), Mitarbeiterin des Wittener Finanzamtes und unlängst erstmals Mutter geworden, mit dem sie schon mehrfach Europameisterin der Finanzbeamten wurde, belegt im Übrigen in dieser Rangliste Platz 72 (1676 Punkte).

Dreifache Mutter hält sich derzeit mit Laufen fit

Eigentlich hätte Simone Buchwald in diesem Winter ja mit ihren Damen von der SU Annen in der Hallen-Verbandsliga gespielt, hätte dort weitere Punkte für ihre Listenposition an Land ziehen können. Doch wie alle anderen Sportler auch, so sind wegen der Corona-Pandemie auch die Tennisspieler seit Monaten gezwungen, Ball und Schläger in der Tasche zu lassen.

+++Damit Sie künftig keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht's zu unserem WAZ-Newsletter!+++

Wann die 38-Jährige zum letzten Mal auf dem Platz gestanden hat? "Das ist wirklich schon lange her. Als es noch möglich war, Tennis zu spielen. Aber jetzt müssen wir einfach einsehen, dass andere Themen wichtiger sind - wobei in anderen Bundesländern ja bereits wieder gespielt werden darf", sagt die Bommeranerin nachdenklich. "Ich freue mich allerdings schon darauf, dass es irgendwann wieder losgeht." Vor allem der Kontakt zu den SUA-Mitspielerinnen fehlt der dreifachen Mutter. Ab und zu treffe man sich mal zum Laufen - "irgendwie muss man sich in dieser Zeit ja fit halten", so Buchwald, die oft auch allein ihre Laufrunden dreht und die unmittelbare Nähe zur Natur in ihrem Stadtteil schätzen gelernt hat.

Gute Bilanz in der vergangenen Spielzeit

Wie sie es genau in die nationale Top 100 der Altersklasse Damen 35 geschafft habe? "Das weiß ich wirklich nicht so genau. Ich habe im letzten Jahr nur ein offenes Turnier gespielt - da aber zweimal verloren gegen jüngere Gegnerinnen." In der Meisterschaft allerdings lief es deutlich besser für die erfahrene Rechtshänderin von der Sport-Union, die es seinerzeit aus dem ostwestfälischen Verl (damals spielte sie für den TC Kaunitz) in die Ruhrstadt verschlug. "Im Sommer habe ich meine Spiele in der Ruhr-Lippe-Liga alle gewonnen, davor im Winter war meine Bilanz auch ordentlich", erinnert sich Buchwald.

"Wir haben eine richtig gute Mannschaft derzeit", sagt die 38-Jährige. Auch in der Sommersaison hätte es klappen können mit dem Aufstieg in die Verbandsliga - doch im Entscheidungsspiel im September setzte es dann eine deutliche 2:7-Niederlage gegen die TG 49 Bochum. Wann es nun endlich wieder losgehen kann mit dem Tennis? "Das ist eine gute Frage. Es ändert sich derzeit ja dauernd irgendwas - niemand weiß da Genaueres", so die Tennisspielerin, die beim benachbarten TC Bommern als Trainerin arbeitet.

Töchterchen Lilith hat fürs Tennis auch ein gutes Händchen

Langeweile kommt im Hause Buchwald derzeit ohnehin nicht auf. Die drei Kinder (fünf, sieben und neun Jahre jung) halten ihre Mutter ganz schön auf Trab. Töchterchen Lilith (9) hat offensichtlich das sportliche Talent von Simone mit in die Wiege gelegt bekommen, spielt selbst schon Tennis beim TC Bommern und gehört der Talentschmiede des Westfälischen Tennisverbandes (WTV) an. Zwei ehrgeizige Ziele hat sich Simone Buchwald für dieses Jahr - neben möglichst vielen Erfolgen mit der SU Annen - gesetzt: "Einen Halbmarathon möchte ich laufen und lernen, wie man mit dem Hula-Hoop-Reifen richtig umgeht." Dabei ist die kleine Lilith ihrer Mama derzeit nämlich noch um einiges voraus.

Weitere Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie  hier .

• Nachruf: Wittener Sport trauert um Handball-Ikone Doris Bartsch
• Handball: Neuer Torhüter für den Wittener TV
• Fußball: Herbedes Michael Kraus quälten Depressionen
• Damenhandball: Trainer des TuS Bommern verfolgt "Masterplan"
• Fußball: Luis Hartwig feiert seine Premiere im Zweitliga-Trikot
• Ringen: Noah Englich rackert für erfolgreiche Saison
• Fußball: Trio verlässt den TuS Heven in Richtung Landesliga
• Handball: TuS Bommern verliert auch Markus Schmitz