Witten. Die Wittener Triathletinnen blicken in der Bundesliga ganz nach oben und haben sich verstärkt. Bei den Herren wird der Umbruch weiter fortgeführt.

Ein Jahr, drei Wettkämpfe, zwei davon virtuell - das Jahr der Triathleten könnte getrost als verloren bezeichnet werden. Doch da macht Thomas Fehrs, Abteilungsleiter beim Triathlon Team Witten, nicht mit. „Man hat den Sport mit den drei Wettkämpfen in der Bundesliga etwas beatmet und am Leben gehalten“, so Fehrs, der zwar von einer „Pseudo-Saison“ spricht, auf diese aber im Nachhinein positiv zurückblickt. „Letztlich hat es auch dazu geführt, dass sich die Leute wieder auf etwas Neues freuen“, sagt Fehrs.

Triathlon Team der TG Witten hat sich durch die Saison gekämpft

Nichtsdestotrotz war es keine einfache Situation für die Wittener Hochleistungssportler. Sich über einen langen Zeitraum fitzuhalten, ohne richtigen Trainingspartner, ohne wirkliche Zielsetzung und dauernd mit vielen Fragezeichen, hinterlässt Spuren.

„An der einen oder anderen Stelle lässt man es doch schleifen. Weil man sich fragt, wofür man arbeitet. Was soll ich zielgerichtet trainieren, wenn ich gar nicht weiß, wann es losgeht? Wie lange soll meine Vorbereitungsphase sein, wie kann ich das Grundlagentraining planen und und und. Das ist schon schwierig“, gibt Fehrs einen Einblick in das Innenleben einiger Triathleten.

Doch all das könnte bald möglicherweise der Vergangenheit angehören. Die Triathlon-Bundesliga hat mittlerweile die Termine für die neue Saison 2021 veröffentlicht, der Startschuss soll im Juni in Berlin fallen. Ein Datum, das Fehrs noch nicht wirklich für realistisch hält: „Die Zeiten sind verrückt. Die nun genannten Termine sind alle noch mit einem Fragezeichen versehen. Wir sind Corona noch nicht los. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es irgendwann wieder eine richtige Normalität zulässt“, so der TTW-Abteilungsleiter.

Bei den Männern wird auf Jugendlichkeit gesetzt

Ein in diesem Jahr ungewohntes Bild. Die Triathleten beim Wettkampf in Tübingen.
Ein in diesem Jahr ungewohntes Bild. Die Triathleten beim Wettkampf in Tübingen. © Sport-Pressefoto Schueler | Jörg Schüler

Bei aller Skepsis ist aber auch Vorfreude und Professionalität geboten. Die Triathleten haben nun Termine, auf die sie hintrainieren können, das Ziel Bundesliga liegt vor Augen – für einige, die dann zum Einsatz kommen sollen, noch längst keine Routineveranstaltung.

Gerade bei den Männern steckt viel frisches Blut im Wittener Trikot, der Umbruch im Sommer wird weiterhin konsequent umgesetzt. „Hier sind wir in der glücklichen Situation, einen guten Nachwuchs zu haben, der in der Lage ist, in dem Format zu bestehen. Wir setzen vermehrt auf die jungen Athleten. Aber in der Ersten Liga weht ein anderer Wind als in der Zweiten Liga“, so Fehrs.

Der talentierte Nachwuchs um Marcel Bolbat, Luca Fahrenson, Matthies Groll, Neilan Kempmann, Lukas Meckel, Max Meckel und Till Wettlaufer braucht daher freilich noch etwas Zeit, um ganz oben anzuklopfen und vor allem auch Erfahrung. Daher schielt Fehrs bei den Männern „gar nicht so sehr auf einen Spitzenplatz. Rang fünf oder sechs wäre okay. Wenn wir das erreichen können, wären wir zufrieden.“

Drei Neuzugänge bei den Frauen

Anders sieht die Situation bei den Frauen aus. Hier konnten alle Top-Athletinnen gehalten werden – trotz Angeboten von Spitzenklubs. „Sie haben das aber abgelehnt, weil sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen und wir sie in den vergangenen Jahren unterstützt haben, wo wir es konnten“, freut sich Fehrs über die Vereinstreue.

Zu dem bisherigen Team könnte in der Zukunft auch Emma Fahrensohn stoßen, ins Blickfeld von Fehrs hat sie sich auf jeden Fall schon gekämpft. Fest zur Mannschaft gehören nun auch drei Neuzugänge: Caroline Pohle, Nachwuchsathletin Alina Würth und die Tschechin Petra Kurikova. Mit diesen Verstärkungen ist der Mannschaft alles zuzutrauen. Das weiß auch Fehrs, der mit der Mannschaft daher – wenn alles passt - „nicht nur Zweiter oder Dritter werden“ möchte.

Info: Die geplante Fusion des Triathlon-Teams der TG Witten und des PV Triathlon liegt aus bürokratischen und pandemischen Gründen aktuell noch auf Eis. Die Situation rund um das Coronavirus und die Teilnehmerbeschränkung ermöglichen kein Zusammentreffen der handelnden Personen zu finalen Sitzungen und somit aktuell auch keine weiteren Schritte.

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