Witten. Für eine regelrechte Flaute beim Segelverein Witten-Kemnade sorgt in diesem Jahr mal nicht der Wind - Corona schränkt den Betrieb erheblich ein.

Der Segelverein Witten-Kemnade hat ein sehr ruhiges Jahr hinter sich. Das Coronavirus hat dafür gesorgt, dass viele Angebote des Vereins nur eingeschränkt oder gar nicht stattfanden.

Der Vorsitzende Gerrit Thüne-Valtin und sein Team waren gerade im Frühjahr stark vom seinerzeit ersten Lockdown betroffen: „Der Kemnader See war im März und April für den Wassersport komplett gesperrt, und unsere Boote durften nicht aufs Wasser.“ Das sei schon etwas komisch gewesen, denn viel Körperkontakt gibt es beim Segeln nicht, doch der Vorsitzende glaubt, dass das zu dem Zeitpunkt die richtige Entscheidung war.

Besatzung der Boote wurde eingeschränkt

Anschließend ließen die Wittener Segler ein Großboot zu Wasser, so Thüne-Valtin: „Der Kielzugvogel war dann des Öfteren im Einsatz. Allerdings war er nicht mit den maximal sechs Leuten besetzt. Wir haben die Besatzung auf vier Personen beschränkt, die möglichst noch aus höchstens zwei Haushalten kommen sollten.“

Die jugendlichen Segler hatten es da schon ein wenig besser. In sechs sogenannten Optimisten-Booten ging der Segel-Nachwuchs auf die Kemnade. Für die Älteren ab 13 Jahren standen die Feva-Boote bereit. Thüne-Valtin schränkt aber ein: „Auch in diesen Bootsklassen habe wir die Besatzungen jeweils beschränkt, und meist saß nur ein Jugendlicher in einem Boot.“ Wenn die Jugendlichen auf dem Wasser sind, dürfen aber Sicherheitsmaßnahmen nicht fehlen : „Wir haben immer ein Mitglied gefunden, das in einem Notfallboot mit unterwegs war.“ So war es dann auch möglich, dass die Nachwuchs-Segler noch einige Tipps bekamen, wie sie ihr Boot besser steuern konnten.

Rund 60 Mitglieder hat der Segelverein Witten-Kemnade, der sich vor allem seiner Jugendarbeit verschrieben hat.
Rund 60 Mitglieder hat der Segelverein Witten-Kemnade, der sich vor allem seiner Jugendarbeit verschrieben hat. © SVWK | Detlef Hoepfner

Viele Eltern brachten in 2020 ihre Kinder nicht zum Segeln

Der 29-jährige Vorsitzende hat allerdings festgestellt, dass während der Segel-Saison nicht so viele der 60 Mitglieder aktiv waren: „Viele Eltern waren vorsichtig und haben ihre Kinder nicht zum Segeln gebracht.“ Doch auch bei den Erwachsenen war einen Rückgang festzustellen: „Ich habe von einigen Mitgliedern gehört, dass die Arbeitgeber sie gebeten haben, jegliches Infektionsrisiko zu vermeiden.“ Daher hatten die Wittener auch schweren Herzens die jährliche Segelfreizeit auf dem bekannten Ratzeburger See in Schleswig-Holstein absagen müssen, die ansonsten zu den Highlights des Vereins gehört. Die Segeltörns auf der Ostsee fand aber statt, so Thüne-Valtin: „Wir haben aber auch dort zwei Boote für je vier Personen statt eines für acht gechartert.“ https://www.sirk-kemnade.de/

Auch eine andere traditionelle Einrichtung fiel dem Virus zum Opfer: „Wir spielen immer in einer Sporthalle Fußball, doch die Halle war zum einen lange gesperrt, und zum anderen wollten wir uns als Freizeit-Kicker keinem Risiko aussetzen.“ Im bevorstehenden Winter wird es auch schwierig, die Angebote für die Jugendlichen aufrecht zu erhalten : „Wir treffen uns sonst einmal pro Woche im Freizeitheim an der Kemnade, wo wir uns als Verein eingemietet haben, wo wir den Jugendlichen ein bisschen Theorie vermitteln, aber auch viele Spiele mit ihnen spielen. Das werden wir in diesem Jahr nicht anbieten können.“

Clubchef Thüne-Valtin hofft, dass Austrittswelle ausbleibt

Angesichts der vielen Einschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie blickt der Wittener Vorsitzende momentan in eine eher ungewisse Zukunft: „Ich hoffe erst einmal, dass wir von einer Austrittswelle verschont bleiben. Es wäre dann sehr schön, wenn wir im Frühjahr wieder uneingeschränkt auf der Kemnade segeln könnten. Doch ob das etwas wird, kann man nicht sagen.“

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