Bochum. Der TuS Heven erobert vorerst Platz zwei durch ein 4:0 beim SV Phönix Bochum. Nach einem Blitzstart aber schalten die Wittener zu früh herunter.

In der Bezirksliga-Tabelle hat der TuS Heven 09 durch den 4:0 (2:0)-Erfolg im Nachholspiel beim SV Phönix Bochum einen Sprung auf den zweiten Platz gemacht. Wirklich glanzvoll aber war es nicht, was die Blau-Weißen gegen einen völlig harmlosen Gegner bei Schmuddelwetter anboten.

„20 Minuten lang haben wir hier guten Fußball gespielt, dann haben wir damit komplett aufgehört“, so das Fazit von Hevens leicht angesäuertem Trainer Thorsten Kastner nach dem vierten Sieg im fünften Saisonspiel. Mit einer konzentrierten Vorstellung von Anfang bis Ende hätten die Wittener die Gastgeber total dominieren können. Doch zu schnell gaben sich die TuS-Kicker zufrieden mit dem Erreichten aus der Startphase.

Nach sieben Minuten schon führt der TuS Heven mit 2:0

Da nämlich legten sie gleich richtig los. Nach knapp zwei Minuten profitierte Laurenz Wassinger von einem derben Abwehrfehler des SV Phönix, bedankte sich mit dem 1:0. Kurze Zeit später erhöhte Kaan Cosgun aus spitzem Winkel nach feinem Solo auf 2:0 (7.). Wer nun aber gedacht hatte, die Partie entwickelt sich zu einem einseitigen Scheibenschießen, sah sich ziemlich getäuscht. Denn die Hevener, bei denen eine Reihe von Stammspielern fehlten, schalteten nun herunter in den Verwaltungsmodus, ließen dadurch Phönix Bochum besser ins Spiel kommen.

„Nur gut, dass wir heute keinen stärkeren Gegner hatten. Der hätte uns vermutlich aufgefressen“, meinte TuS-Coach Thorsten Kastner, der sogar von „Glück“ sprach, dass seine Elf nicht mehr gefordert wurde. Keeper Kevin Hennig, der für Urlauber Kevin Wirges zwischen den Pfosten stand, bekam allenfalls mal ein paar harmlose Schüsse aus der Distanz zu halten. Auch bei einigen Standards der Platzherren musste er eingreifen - ansonsten war es für ihn ein ruhiger Abend.

Ein Jokertor steuerte Yannik Kellner (re.) für den TuS Heven bei, der sich wieder torhungrig zeigte und mit 4:0 gewann.
Ein Jokertor steuerte Yannik Kellner (re.) für den TuS Heven bei, der sich wieder torhungrig zeigte und mit 4:0 gewann. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Schlitzohrige Vorlage von Cosgun vollendet Kellner per Lupfer

Der hätte es auch für Thorsten Kastner werden können, wenn sein Team die Fehlerquote im normalen Rahmen gelassen hätte. Oder wenn Laurenz Wassinger zwei weitere Großchancen (28., 43.) genutzt hätte. Dann wäre die zweite Hälfte zu einem Spaziergang geworden.

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So aber quälte sich der TuS Heven über die Zeit, hatte immer wieder Probleme in eigenem Ballbesitz, kam selbst kaum noch zu Abschlüssen. Erst in der 78. Minute war der Deckel drauf, als Kaan Cosgun ein spektakuläres Solo mit dem 3:0 krönte. Wenig später bediente er den eingewechselten Yannik Kellner kunstvoll per Hacke, der die Vorlage mit einem ebenso eleganten Lupfer über den Phönix-Keeper zum 4:0 vollendete (85.).

TuS: Hennig; Türker, Rölleke, Kasumi, Witt, Schöppner, Dilek, Cosgun, Herrmann, Coric (69. Kellner), Wassinger (85. Karakurt). Torfolge: 0:1 Wassinger (2.), 0:2, 0:3 Cosgun (7., 78.), 0:4 Kellner (85.).