Heven. Trainer Thorsten Kastner ist mit der Spielweise beim 6:0-Erfolg dennoch nicht ganz zufrieden. Sehenswerter Schlusspunkt von Emre Karakurt.

Der TuS Heven thront weiter an der Tabellenspitze der Bezirksliga. Mit dem 6:0 (2:0)-Sieg im Heimspiel gegen die SG Herne 70 bauten die Wittener ihr Torkonto auf nunmehr 20 erzielte Treffer aus. Trainer Thorsten Kastner war dennoch ein wenig zerknirscht.

Den Hevener Coach störten vor allem rund 50 Spielminuten zwischen dem zweiten und dritten Treffer seiner Elf, die furios begann und nach zwei feinen Spielzügen über die Außen schnell in Front lag. Beim 1:0 bediente Tolga Dilek Marcel Herrmann in der Mitte (8.), beim 2:0 verdiente sich Marc-Andre Michel ein Lob für die Vorlage. Wieder stand Herrmann goldrichtig (20.).

Zweifacher Torschütze: Marcel Herrmann (2. v. li.) bewies auch gegen Herne 70 wieder seinen Torriecher.
Zweifacher Torschütze: Marcel Herrmann (2. v. li.) bewies auch gegen Herne 70 wieder seinen Torriecher. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

In der Folge nahm die Kastner-Elf dann das Tempo aber ein wenig raus. Zwar stand die Defensive um die abgebrühten Innenverteidiger Besim Kasumi und Marvin Schöppner sicher. Im Spiel nach vorne hätte es nach Kastners Geschmack allerdings ein wenig mehr Zug sein dürfen: „Das war kein schöner Fußball, den wir zwischen der 30. und 80. Minute gespielt haben.“

Und doch kam man gegen einfallslose und in der Abwehr teils überforderte Gäste noch zu Torgelegenheiten. Dilek traf mit seinem satten Schuss vor der Pause aber nur das Außennetz (44.). Herne hatte sich bis dahin nur dank einer Serie von drei, vier Ecken vor TuS-Keeper Kevin Wirges gezeigt, der bis zur Pause ansonsten einen äußerst ruhigen Nachmittag verlebte.

Der drohte in Durchgang zwei mit Wiederanpfiff ein wenig spannender zu werden. Denn die SG kam durchaus mit Schwung aus der Kabine. So richtig gefährlich wurde Herne zunächst zwar nicht, doch bei Heven drohte Bruder Leichtfuß ein wenig zu viel Einfluss zu gewinnen. „Mich hat ein bisschen geärgert, dass wir das 2:0 anscheinend nur verwalten wollten“, so Kastner.

Traumtor von Emre Karakurt

Die wohl größte Herner Chance hatte Dogukaan Calisatay, dessen Bogenlampen-Kopfball die Latte streichelte (76.). Das war offenbar der Weckruf für die Kastner-Elf, die sich berappelte und mit einem flott vorgetragenen Konter alles klar machte. Kubilay Turgut zündete auf der rechten Seite den Turbo und bediente Hari Coric am zweiten Pfosten (82.) – 3:0. Danach brachen bei Herne alle Dämme. Yannik Kellners nicht allzu scharf hereingebrachte Flanke bugsierte SG-Abwehrmann Souleymane Conde ins eigene Tor – 4:0 (84.). Danach war wieder Coric dran, der erst den Pfosten traf und im Anschluss die Auflösungserscheinungen der SG-Defensive ausnutzte – 5:0 (86.)

Den sehenswerten Schlusspunkt setzte der eingewechselte Emre Karakurt, der sich das Spielgerät 18 Meter vor dem Tor in aller Ruhe auf seinen starken rechten Fuß legte und mit einer derartigen Wucht in den Giebel des Herner Tores drosch, dass man sich auf der Hevener Bank ungläubig an die Köpfe fasste (87.) – 6:0, Ende. „Wir freuen uns über den Sieg, der meiner Meinung nach aber vier Tore zu hoch ausfällt“, so Kastners Fazit.

TuS: Wirges; Sapkayali (68. Tumbul), Dilek (74. K. Turgut), Wrede, Michel, Kasumi, Schöppner, Witt, Coric, Herrmann (63. Kellner), Cosgun (74. Karakurt). Torfolge: 1:0, 2:0 Herrmann (8., 20.), 3:0 Coric (82.), 4:0 Eigentor (84.), 5:0 Coric (86.), 6:0 Karakurt (87.).

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