Witten. Erste Damen gegen erste Herren hieß es in Witten. Die Damen boten hochkarätige Neue auf, die Verbandsliga-Herren landeten aber Überraschungen.
Das kann eine mitreißende Tischtennis-Saison werden für die DJK Blau-Weiß Annen. Das Damen-Team in der 3. Bundesliga wurde äußerst prominent verstärkt, ist durchaus ein Kandidat für den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse. Welchen Hochglanz-Sport am Tisch die Annener erwarten dürfen, das deutete sich schon bei einem Schaukampf zwischen dem Damen-Quartett und der ersten Herren-Mannschaft der Wittener an.
„Das ist eine prima Idee. Sowas sollte man wirklich öfter mal machen“, war nicht nur Hartmut Stoof, Spieler des Annener Verbandsliga-Teams, beeindruckt von der clubinternen Veranstaltung.
Drei Neuzugänge schlagen erstmals in Witten auf
Auf umfassende Werbung für den kurzweiligen Abend der blitzschnellen Ballwechsel hatten die BWA-Verantwortlichen aufgrund der Coronakrise verzichtet. Und so waren in erster Linie Clubmitglieder dabei, als sich einige der neuen Top-Akteurinnen, die Geschäftsführer Paulo Rabaca für die Spielzeit 2020/21 in die Ruhrstadt gelotst hatte, ein Stelldichein gaben.
Auch interessant
Fünf Spielerinnen hatten die Blau-Weißen für die Drittliga-Serie verpflichtet, die am letzten Septemberwochenende mit einem Doppel-Spieltag gegen den TTK Großburgwedel und beim SV DJK Holzbüttgen beginnen wird. Drei der Neuerwerbungen waren nun schon dabei, als es zum freundschaftlichen Vergleich mit den Herren der Zunft kam.
Die neue Nummer eins Kuzmina ist die hochkarätigste Spielerin der Liga
Die Russin Elena Kuzmina, mehrfache Teilnehmerin an Tischtennis-Weltmeisterschaften, ist die neue Nummer eins der DJK BW Annen. Eine technisch herausragende Rechtshänderin, die schon viele internationale Turniere gespielt hat und die aufgrund ihrer QTTR-Wertungszahl, nach der die Leistungsstärke der Akteurinnen eingeteilt wird, nominell noch vor der Japanerin Shiho Ono (Hannover 96) die hochkarätigste Spielerin der Liga sein dürfte.
Auch die dreimalige Deutsche Meisterin im Doppel, Nadine Bollmeier, die zuletzt für den Bundesligisten TuS Bad Driburg an der Platte stand, geht fortan für BW Annen auf Punktejagd. Sie war ebenso angereist wie die Ukrainerin Elena Shapovalova, die u. a. als Nationalspielerin für ihr Land aktiv war.
Gemeinsam mit der schon seit sieben Jahren für BWA spielenden Narine Antonyan boten sich die drei Neu-Annenerinnen spektakuläre Partien mit den Verbandsliga-Männern Wolfgang Spitzer, Manuel Haag, Hartmut Stoof und Dennis Streck.
Bollmeier über Annener Heimspielstätte: „Ich find’s hier richtig nett“
Da in dieser Saison ob der Corona-Schutzverordnungen im Tischtennis auf Doppelpartien verzichtet wird, gab es zweimal vier Duelle im Forum der Holzkamp-Gesamtschule. „Das ist für Tischtennis eine schöne Halle, ich find’s hier richtig nett“, freute sich Nadine Bollmeier über das neue Betätigungsfeld.
Auch interessant
Sie musste gegen den österreichischen BWA-Neuzugang Wolfgang Spitzer (kam vom TTC Hagen), von Beruf Physik-Professor an der Fern-Universität in Hagen, bisweilen schon eine sehr gute Leistung abrufen, um in zwei engen Sätzen die Nase vorn zu haben.
Am Nebentisch leistete sich Elena Kuzmina gegen Manuel Haag sogar einen Satzverlust – im entscheidenden Durchgang (gespielt wurden nur zwei Gewinnsätze) ließ sie aber nichts mehr anbrennen. Allerdings: Die Männer schlugen zurück, holten sich die nächsten Partien.
Verbandsliga-Spieler Streck überrascht gegen Shapovalova
Dennis Streck gewann überraschend das knappe Match gegen die in Bonn lebende Elena Shapovalova, Hartmut Stoof kam mit seinem bisweilen unorthodoxen Spiel gegen Narine Antonyan zu einem ähnlich knappen Sieg. In der zweiten Einzelrunde aber drehten die BWA-Frauen auf, machten jetzt kurzen Prozess und gaben in den vier Partien nur noch einen Satz ab.
„Gegen Nadine Bollmeier war da nix mehr zu machen. Sie hat nahezu fehlerlos gespielt“, mutmaßte Manuel Haag. Teamkollege Dennis Streck war beinahe von den Socken, die Ex-Nationalspielerin Shapovalova in die Knie gezwungen zu haben. „Damit hätte ich niemals gerechnet. Ich glaube aber, sie war da noch ein wenig nervös wegen des unbekannten Umfelds“, so der Wittener.
Das Annener Tischtennis-Duell in Zahlen:
Kuzmina - Haag 2:1 (11:8, 8:11, 11:3); Bollmeier - Spitzer 2:0 (11:8, 13:11); Shapovalova - Streck 1:2 (11:8, 8:11, 10:12); Antonyan - Stoof 1:2 (9:11, 13:11, 5:11); Kuzmina - Spitzer 2:0 (11:7, 11:5); Bollmeier - Haag 2:0 (11:6, 11:5); Shapovalova - Stoof 2:0 (13:11, 11:8); Antonyan - Streck 2:1 (11:8, 6:11, 11:8).
Auch interessant