Herbede. Favorisierter SV Herbede gewinnt das Derby gegen Türkischen SV mit 4:0. Die Gäste spielen nach Notbremse rund eine Stunde lang in Unterzahl.
Der SV Herbede hat einen Start nach Maß in die neue Spielzeit in der Fußball-Kreisliga A hingelegt. Zumindest, was das reine Ergebnis angeht. Die Mannschaft von Trainer Jan Kastel setzte sich am Samstagnachmittag im Derby gegen den Türkischen SV mit 4:0 (2:0) durch und war damit der erste Tabellenführer der noch jungen Saison. Kastels Jubel fiel jedoch verhalten aus.
Denn wie eine echte Spitzenmannschaft – und diese Rolle wird dem Team von der Kemnade durchaus zugetraut – spielten die Gastgeber noch nicht. Zwar merkte man der jungen Kastel-Elf aus Herbede an, dass Einstellung und Tempo zwei wichtige Attribute in ihrem Spiel sein sollen. Die ganz große Dominanz konnte der SVH damit aber lange Zeit nicht ausstrahlen. Der Türkische SV, der in ganz anderen Tabellenregionen erwartet wird, musste in der ersten halben Stunde nur wenige brenzlige Situationen überstehen.
Führungstreffer durch SVH-Talent Maximilian Augustin
Dann aber wurde es bitter für die Gäste. Maximilian Augustin war nach einem langen Ball hellwach und nutzte die kurzzeitige Irritation des TSV eiskalt aus. Mit dem Kopf netzte der Herbeder Youngster zur Führung ein (28.). Nur vier Minuten später war auf und davon – und Ahmet Kücük wählte das Foul als letztes Mittel. Die logische Konsequenz: Platzverweis wegen Notbremse. Die Gäste, die bis dahin gar nicht so viel verkehrt gemacht hatten, waren nur noch zu zehnt. „Das war sehr bitter für uns, weil wir bis dahin gut im Spiel waren“, resümierte TSV-Trainer nach der Partie. Zu allem Überfluss legte der SVH mit dem Pausenpfiff noch einmal nach. Marvin Restel setzte sich astrein über die rechte Seite durch und schloss gekonnt ab – 2:0 (45.).
SV Herbede gegen Türkischer SV Witten
Kurz nach Wiederanpfiff setzte es für die Tumbul-Elf gleich den nächsten Nackenschlag. Christian Köhn steckte den Ball sehenswert durch auf Michael Kraus, der vor dem Tor eiskalt blieb. Die Co-Produktion der beiden Ex-Bommeraner bedeutete nicht nur das 3:0, sondern auch die Entscheidung (46.).
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Herbedes Trainer Jan Kastel mit fahriger Spielweise unzufrieden
Was die Herbeder in der Folge spielten, gefiel Jan Kastel allerdings gar nicht. Schon der erste Durchgang verlief nicht nach seinem Geschmack, nun trat seine Mannschaft gegen einen geschlagenen Gegner viel zu fahrig auf. „Wir haben uns sehr schwer getan, was man dieser jungen Mannschaft zugestehen muss. Aber das zeigt auch, dass wir noch nicht so weit sind, wie alle denken“, so der Herbeder Übungsleiter. Immerhin: Einen Treffer bekamen die zahlreichen Zuschauer am Herbeder Sportplatz noch zu sehen. Der eingewechselte Ümran Sisman traf nach 85 Minuten trocken ins kurze Eck zum 4:0-Endstand.
Info: Trotz der Niederlage war TSV-Trainer Admir Tumbul nicht unzufrieden: „Im Großen und Ganzen haben wir das ganz ordentlich gemacht“, befand der TSV-Trainer, der im quirligen Musa Colak einen Aktivposten auf dem Feld hatten.
In der kommenden Woche ist der Türkische schon wieder in einem Derby am Ball – dann geht es zur DJK TuS Ruhrtal. „Wenn wir dort genauso kämpferisch auftreten, dann bis ich zuversichtlich“, so Tumbul.
Torfolge: 1:0 Augustin (28.), 2:0 Restel (45.), 3:0 Kraus (46.), 4:0 Sisman (85.). Rote Karte: A. Kücük (TSV), 32. min., wegen Notbremse.