Witten. Die Bundesliga wird in 2020 an nur einem Tag entschieden. Die Männer der SU Annen stellen eines von zwölf Teams, die den Titel ins Visier nehmen.
Eingedampft auf lediglich einen einzigen Kampftag wurde das Geschehen in der Judo-Bundesliga in dieser Saison. Am 10. Oktober wird es für die Männer der Sport-Union Annen im brandenburgischen Senftenberg darum gehen, möglichst auf den Punkt topfit zu sein - viele Ausrutscher erlaubt der Modus, den der DJB nun bekanntgegeben hat, auf keinen Fall.
„Das wird auf jeden Fall eine hochinteressante Sache“, sagt SUA-Trainer Stefan Oldenburg, der sich allerdings auch lieber eine reguläre Bundesliga-Saison gewünscht hätte. Doch die Coronakrise hat vieles über den Haufen geworfen - und wird die deutschen Judo-Spitzenclubs vor allem eine stattliche Geldsumme kosten. Denn auf Heimkämpfe und die damit verbundenen Einnahmen müssen die Vereine verzichten. Stattdessen kapriziert sich die Szenerie nun auf einen einzigen Tag. Da wird es alleine schon von der Planung her schwierig genug, eine entsprechend starke Mannschaft zusammenzustellen.
Sechs Teams aus dem Norden, sechs aus dem Süden
„Ich gehe aber davon aus, dass wir im Oktober eine ganz gute Truppe beisammen haben werden“, schaut Stefan Oldenburg optimistisch voraus. Frühzeitig klopft er gemeinsam mit Trainerkollege Marcel Haupt die Terminlage bei seinen Aktiven ab, muss sich auch regelmäßig nach dem Befinden der einzelnen Judoka erkundigen. So hat sich etwa der inzwischen international für die Türkei startende ehemalige Vizeweltmeister Mihael Zgank, in der Liga eine Bank in der 90-kg-Klasse, ob der langen Wettkampfpause einer Knie-Operation unterzogen. Bis zum auf 2021 verschobenen Olympia-Turnier in Tokio sollte er dann wieder wettkampffähig sein.
Für das Bundesliga-Turnier am 10. Oktober in Senftenberg haben insgesamt zwölf Teams ihre Teilnahme bei der zuständigen DJB-Referentin Pamela Bickendorf gemeldet - jeweils sechs aus den Bereichen Nord und Süd. Die Gegner für die Sport-Union Annen werden in Brandenburg nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ der UJKC Potsdam, das Hamburger JT, der TSV Hertha Walheim und Ausrichter KSC Asahi Spremberg sein. Die Süd-Gruppe bilden die Teams aus Abensberg, Speyer, Esslingen, Rüsselsheim, Erlangen und Backnang.
Knifflige Planung für das Annener Trainergespann
„Da kommt es dann schon auf jeden einzelnen Kampf an, du darfst dir keine großen Schwächen leisten“, sagt Stefan Oldenburg. Zumal ja bei diesem Wettbewerb der verkürzte Modus von jeweils nur sieben Kämpfen pro Begegnung zum Tragen kommt. Zwei dieser sieben Duelle in den verschiedenen Gewichtsklassen dürfen ausländische Judoka bestreiten. „Wenn du da zwei richtig gute Leute aufbietest, bist du schon nah am Ziel. Dann braucht man lediglich noch zwei Zähler, um einen Kampf für sich zu entscheiden“, so Annens Coach. Doch das macht es ja bei der Planung so knifflig, denn drei, vier exzellente Kämpfer hat jeder der aktiven Clubs in seinen Reihen.
Bilder der Saison- So bunt ist der Wittener Sport
Der Wettkampfplan sieht vor, dass die SU Annen am 10. Oktober um 10.45 Uhr gegen den KSC Asahi Spremberg beginnt. Danach folgen die Vergleiche mit dem TSV Hertha Walheim (11.30 Uhr), mit dem JT Hannover (13 Uhr), mit dem Hamburger JT (13.45 Uhr) sowie mit dem UJKC Potsdam (15.15 Uhr). Gekämpft wird - in Nord- und Südgruppe - parallel auf vier Matten. Die beiden besten Teams jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale ein, das ab 16.15 Uhr überkreuz ausgetragen wird. Das Finale der Bundesliga ist für 17.15 Uhr angesetzt.
Sport-Union startet gegen Ausrichter Spremberg
„Aus meiner Sicht sind vor allem der UJKC Potsdam und das Hamburger JT zu beachten. Aber auch bei Mannschaften wie Hertha Walheim muss man gehörig aufpassen. Die haben einige sehr unbequeme Leute in ihren Reihen. Wenn da mal ein enger Kampf nicht zu unseren Gunsten ausgeht, hast du gleich ein Problem“, richtet SUA-Trainer Stefan Oldenburg den Fokus schon jetzt auf den Finaltag in Senftenberg. Fest steht bereits, dass die Wittener die maximale Kadergröße von 25 Judoka auf jeden Fall ausschöpfen werden. „Das soll für alle ein Erlebnis werden nach diesem doch besonderen Jahr, in dem viele Wettbewerbe ausfallen mussten“, sagt Oldenburg.
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Auch die Damen der SU Annen werden in Senftenberg kämpfen. Ihr Zweitliga-Turnier findet an gleicher Stelle am 11. Oktober statt. Die Nordgruppe der Liga wurde aufgeteilt in zwei Gruppen. Der TuS Hermannsburg, die JG Sachsenwald Hamburg, der VfL Stade und der JC Wiesbaden kämpfen in Gruppe A, die SUA um Trainerin Hannah Schorlemmer bekommt es ab 10 Uhr in Gruppe B mit dem JT Rheinland zu tun, danach geht es gegen den KSC Asahi Spremberg (11.45 Uhr) und gegen den PSV Düsseldorf (12.20 Uhr). Ab 13.40 Uhr folgt dann das Halbfinale, der Endkampf beginnt gegen 14.25 Uhr. Ebenfalls am 11. Oktober findet auf zwei anderen Matten die Bundesliga-Runde der Frauen mit sechs Mannschaften statt. Dort gehört die TSG Backnang mit der Wittenerin Sarah Mäkelburg wieder zu den Top-Favoriten.