Witten. Am 10. Oktober wird bei einem Ein-Tages-Turnier in Brandenburg - mit der SU Annen - der Männer-Meister der Judo-Bundesliga ermittelt.

Zumindest einen schönen Abschluss zu feiern nach einer Judo-Saison, die so richtig eigentlich gar nicht stattgefunden hat - das ist die Hoffnung bei der Sport-Union Annen, deren Topsportler nun den ganzen Fokus auf das zweite Oktober-Wochenende richten. Dann wird bei einem Ein-Tages-Turnier im brandenburgischen Senftenberg der Bundesliga-Titel bei den Männern vergeben, tags darauf werden die Begegnungen der 2. Damen-Bundesliga Nord an gleicher Stelle ausgetragen.

Laut Ausschreibung des Deutschen Judo-Bundes (DJB) wird den Vereinen die Möglichkeit gegeben, mit jeweils 25 Aktiven sowie fünf Betreuern in Senftenberg anzutreten. Welche Clubs im Einzelnen an diesem ultrakurzen Liga-Showdown teilnehmen werden, ist noch nicht ganz geklärt. Der JC Leipzig war zumindest der erste Verein aus der Eliteliga, der gleich abgewunken hat.

„Senftenberg ist für uns kein idealer Austragungsort“

Für die Sport-Union Annen war das kein Thema. „Wir werden auf jeden Fall mitmachen, auch wenn Senftenberg natürlich für uns nicht gerade der ideale Austragungsort ist“, so Geschäftsführer Matthias Kiehm. Er geht davon aus, dass die Wittener, deren Männer im vergangenen Jahr die Bundesliga mit dem dritten Platz abgeschlossen haben, am 10. Oktober in Brandenburg ein starkes Team werden aufbieten können. „Geplant ist, dass wir dorthin ganz sicher 25 Kämpfer mitnehmen werden. Darunter sind dann auch einige unserer starken ausländischen Judoka“, so Kiehm.

Aufgrund des weltweit nahezu komplett heruntergefahrenen Judo-Programms darf man davon ausgehen, dass die Aktiven, die von den Clubs für diesen Liga-Finaltag gemeldet werden, dort auch hochmotiviert auf die Matte gehen. Allen fehlt die Möglichkeit, sich in einem echten Wettkampf zu messen - vor allem die Kampfsportler leiden immens unter den Folgen der Corona-Pandemie.

SUA-Geschäftsfüher Matthias Kiehm hofft wie seine Bundesliga-Trainer, dass das Turnier in Senftenberg wie vorgesehen stattfinden kann.
SUA-Geschäftsfüher Matthias Kiehm hofft wie seine Bundesliga-Trainer, dass das Turnier in Senftenberg wie vorgesehen stattfinden kann. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Bis zum 4. Oktober haben die jeweiligen Verantwortlichen die Möglichkeit, ihre Mannschaft zu melden. Die SUA-Trainer Marcel Haupt und Stefan Oldenburg, die inzwischen auch im heimischen Annener Dojo am Kälberweg einen nahezu wieder regulären Trainingsbetrieb leiten, werden dann ein schlagkräftiges Team auf die Beine stellen, um möglichst wieder in Medaillennähe zu kommen. Der Austragungs-Modus ist angepasst worden, da die Entscheidung binnen eines Tages fallen muss. Die Teams werden in Gruppen (jeder gegen jeden) antreten, dabei werden pro Begegnung sieben Kämpfe in den bekannten Gewichtklassen ausgetragen. Fünf dieser Duelle müssen deutsche Judoka bestreiten. Gastgeber in der Niederlausitzhalle, in der sich die Athleten schon am Abend des 9. Oktober zum Wiegen einzufinden haben, ist der KSC Asahi Spremberg.

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Annens Zweitliga-Damen kämpfen am 11. Oktober

Am Sonntag, 11. Oktober, sind dann an gleicher Stelle die Zweitliga-Damenteams im Einsatz. Auch hier wird die Sport-Union Annen vertreten sein. Trainerin Hannah Schorlemmer hatte zu Beginn des Jahres, als noch keine Corona-Zwangspause in Sicht war, ihre Hoffnung geäußert, dass die Wittenerinnen angesichts einiger Verstärkungen durchaus eine gute Rolle im Unterhaus würden spielen können. Mit ein wenig Losglück und der entsprechend bestmöglichen Besetzung sollten die SUA-Damen in der Lage zu sein, für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. „Wir haben schon über die Möglichkeit gesprochen, mit einem Reisebus nach Senftenberg zu fahren“, so Matthias Kiehm. Es winkt den Unionern somit zumindest ein tolles sportliches Wochenende mit beiden Top-Teams. Für die Erfolge müssen die Annener dann auf den drei Matten in Brandenburg selbst sorgen