Herbede. Geschäftsführer Johannes Apel spricht von einem „existenziellen Jahr“. Es erfordert Mut und Anpacken - genau das führte nun auch zu einem Umzug.
Der Abriss der Horst-Schwartz-Sporthalle bringt die Verein in eine prekäre Situation. Die sportliche Heimat fehlt, die Klubs sind quasi auf die Straße gesetzt, bis sie gemeinsam mit dem StadtSportVerband (SSV) eine Lösung gefunden haben. Die kann noch etwas auf sich warten lassen, wie Tanja Lücking vom SSV kürzlich bekanntgab. Der HSV Herbede hat eine zumindest provisorische Lösung selbst in die Hand genommen und kräftig mit angepackt.
Aus einem Tartanplatz wird ein Handballfeld
„Wir haben uns mit der Pächterfamilie vom Freizeittreff Herbede zusammengesetzt“, sagt Johannes Apel. der Geschäftsführer des Vereins. Die beiden hinteren Plätze an der Zeche-Holland-Straße seien in keinem so guten Zustand gewesen - genau darin hat der HSV seine Chance gesehen. „Wir bringen uns ein und dafür beherbergen die Pächter uns in der nächsten Zeit, damit wir einen geregelten Trainingsbetrieb haben“, so Apel.
Gesagt, getan. In Absprache mit dem SSB, der den Verein laut Apel „hilft, wo er kann“, wird der Tartanplatz in einen Handballplatz umfunktioniert. Es werden Tore aufgestellt und Markierungslinien gezogen. Auch der Beachplatz wird aufgepäppelt, sodass sowohl Beachhandball als auch Beachvolleyball gespielt und somit die Sprungkraft trainiert werden kann.
„Alle Mannschaften haben mit angepackt. Wir mussten 50 Tonnen Sand bewegen. Es fühlt sich schon so an wie unser neues Wohnzimmer. Als Trainingsmöglichkeit ist das für uns sensationell, es hätte nicht besser laufen können“, freut sich Apel über die winkenden Möglichkeiten.
Es braucht Hallenzeiten und Unterstützung: „Existenzielles Jahr“
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Klar ist aber auch, dass es nur eine Übergangslösung für den HSV Herbede sein kann. Auf Dauer muss eine Halle her. Apel ist optimistisch, sieht aber auch Probleme. „Wir werden in den Wittener Hallen im Winter Trainingszeiten bekommen. Im Seniorenbereich sehe ich auch keine Probleme, wenn wir zum Beispiel mal in der Jahnhalle trainieren und mal woanders. Für die Jugend ist es aber wahnsinnig schwer. Da brauchen wir mindestens zwei oder drei Fahrzeuge pro Team, das ist von der Logistik her ein großer Aufwand.“
Mindestens genauso viele Sorgen machen dem Geschäftsführer die ausbleibenden Einnahmen. „Wir haben natürlich auch Unkosten. Es ist ein existenzielles Jahr. Denn die Halleneinnahmen mit Zuschauern und Beköstigung werden uns wohl wegfallen“, so Apel.
Doch auch in diesem Thema wartet der HSV Herbede nicht einfach ab. Apel: „Ich laufe gerade durch Herbede und spreche die Geschäftsleute an, ob sie uns unterstützen. Wir stecken in der Klemme aber wir machen was, der Verein nimmt es selbst in die Hand.“
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