Witten. Um die Bundesliga-Serie der Triathleten zu retten, wird es zum Start ein virtuelles Radrennen, danach einen Swim & Run-Wettbewerb geben.
Aufgrund der Coronakrise und der Auswirkungen, die auch den Triathlonsport in sehr starkem Maße beeinflussen, wird auch die Bundesliga-Saison in einem anderen Format stattfinden müssen. Das teilte jetzt die Deutsche Triathlon-Union (DTU) mit. Vorboten hierfür waren die abgesagten Rennen in Münster (28. Juni) und Tübingen (26. Juli) sowie die von den Organisatoren von „Die Finals – Rhein-Ruhr 2020“ in Düsseldorf (6./7. Juni) verschobenen Wettkämpfe.
Auf Basis dieser veränderten Rahmenbedingungen und der ungleichen Chancen in der Vorbereitung hat der Bundesliga-Ausschuss beschlossen, in 2020 keine Saisonwertung durchzuführen und entsprechend auch keinen Mannschaftsmeister zu küren. Zudem werden die Auf- und Abstiegsregelungen für dieses Jahr außer Kraft gesetzt werden. Gleiches gilt jeweils auch für die 2. Triathlon-Bundesligen Nord und Süd.
Bis zu fünf Rennen in dieser Serie wohl möglich
„Diese Entscheidungen waren für alle Beteiligten schmerzvoll, aber aufgrund der Situation zwangsläufig im Sinne der sportlichen Fairness. Vor allem die ungleichen Trainingsbedingungen und die Schwierigkeiten der Reisebeschränkungen für die Athleten der Teams würden eine zu große Wettbewerbsverzerrung bedeuten“, sagt der frühere Wittener Bundesliga-Starter Matthias Zöll, Geschäftsführer der DTU und fügt hinzu: „Insbesondere auf Wunsch der Team-Vertreter wollen wir aber dennoch die Bundesliga-Saison auch in diesem Sommer mit Leben füllen und den Athleten und Teams die Möglichkeit bieten, sich miteinander zu messen.“
Aus diesem Grund hat die DTU unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen ein Wettkampfangebot erstellt, das aus bis zu fünf Rennen bestehen wird – die ersten beiden werden virtuell bzw. dezentral stattfinden, um Kontaktbeschränkungen u. a. Rechnung zu tragen. Diese finden an den Wochenenden statt, an denen eigentlich die bereits abgesagten Wettkämpfe in Münster und in Tübingen geplant waren: ein Zwift-Radrennen am 28. Juni und ein dezentraler Swim & Run am 26. Juli. Zudem wird weiterhin darauf hingearbeitet, dass in Düsseldorf, Nürnberg und Saarbrücken reale Rennen stattfinden können.
Wittens Bianca Bogen vermisst den Nervenkitzel der Wettkämpfe
Erstliga-Athleten sowie die Sportler der zweiten Ligen werden sich am 28. Juni ab 10 Uhr in einem Radrennen auf der virtuellen Trainingsplattform „Zwift“ miteinander messen. Das Radrennen wird über eine Strecke von ca. 40 Kilometern ausgetragen - wie bei einer olympischen Distanz. Die genaue Strecke wird eine Woche vor Rennbeginn bekannt gegeben. Pro Männerteam gehen vier Athleten in die Wertung ein, pro Frauenmannschaft drei Athletinnen. Das Renngeschehen wird per Livestream auf www.triathlonbundesliga.de und via Facebook übertragen. „Ich finde es gut, dass dann mal wieder Wettbewerbe stattfinden. Man vermisst das ja schon. Und dabei ist die Motivation auch eine ganz andere“, sagt Bianca Bogen (22) aus dem Bundesliga-Kader der . „Radfahren und Laufen konnte ich hier in Leipzig mit meinem Bruder zusammen ganz gut trainieren - aber die Schwimmbäder sind weiterhin zu, das macht es schwieriger. Da musste man schon an einen See fahren. Auch wenn das Wasser da noch ziemlich kühl war“, so die Nationalmannschafts-Triathletin.
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Am 26. Juli folgt der dezentrale Swim & Run, bei dem jede Mannschaft in einem ihr zugänglichen Schwimmbad und auf einer ihr zugänglichen Laufbahn startet. Die Schwimm- und Laufzeiten eines jeden Sportlers werden zusammengerechnet, und die Gesamtzeiten der Top-drei-Sportler werden dann wiederum zu einer Zeit addiert. Das Team mit der niedrigsten addierten Gesamtzeit holt den Tagessieg.