Witten. Eine reguläre Bundesliga-Saison wird es für Wittens Triathleten in diesem Jahr nicht geben. Drei reale Rennen plus virtuelle Starts sind denkbar.
Schwimmen, Laufen und Radfahren auf höchstem Niveau - dafür standen in den vergangenen Jahrzehnten die Wettbewerbe in der Triathlon-Bundesliga. In diesem Jahr allerdings ist alles etwas anderes, der Corona-Krise geschuldet. Wie die Deutsche Triathlon-Union (DTU) inzwischen entschieden hat, wird es die Liga in gewohnter Form nicht geben. Es werden weder Meister gekürt noch Absteiger ermittelt. Zwei der geplanten Wettkämpfe sind bereits gestrichen, die drei verbleibenden könnten zu späteren Zeitpunkten eventuell noch stattfinden, begleitet von virtuellen Rennen der besten Herren- und Damen-Teams des Landes.
„Wir waren lange Zeit ziemlich ratlos, was die Planung dieser Saison anbelangt“, sagt Thomas Fehrs, der Sportliche Leiter der SG Triathlon Witten. Die personellen Fragen hatte man bei den Ruhrstädtern längst geklärt, schlagkräftige Kader wurden auf die Beine gestellt. Doch die Pandemie hat alles gehörig durcheinander gewirbelt. „Da war dann auch der Kontakt zu den Sportlern schwierig. Und wenn einmal eine gewisse Distanz aufgebaut ist, macht es das auch nicht wirklich leichter“, so Fehrs.
Wettbewerbe in Nürnberg und Saarbrücken noch nicht abgesagt
Fest steht mittlerweile, dass man seitens der DTU versuchen wird, die Saison noch irgendwie zu retten - schon mit Blick auf die Sponsoren und um den Sport zumindest weiter im Blickfeld zu halten. Die Wettbewerbe in Nürnberg (28. August) und Saarbrücken (13. September) wurden jedenfalls von den jeweiligen Veranstaltern noch nicht abgesagt. Für das Liga-Rennen in Düsseldorf (geplant zum Auftakt am 6./7. Juni), gleichzeitig Austragungsort der Deutschen Meisterschaft, sucht der Verband nun nach einem alternativen Termin Ende August.
„Wir haben uns im Bundesliga-Ausschuss und auf Wunsch der Teamvertreter dazu entschlossen, den Athleten die Möglichkeit zu geben, gemeinsam eine Saison zu bestreiten – wenn auch nicht im gewohnten Rahmen. Wir sind bestrebt, ein Angebot zu erstellen, das aus vier bis fünf Wettkämpfen besteht. Ein Teil dieser Rennen wird virtuell stattfinden. Ein (größerer) Teil soll im August und September real stattfinden – sofern es die Corona-Maßnahmen bis dahin erlauben“, erläutert der Bundesliga-Beauftragte Norbert Aulenkamp, Mitglied im Bundesliga-Ausschuss.
SG Triathlon Witten verzichtet wohl auf Einsatz ausländischer Starter
Bei diesen Wettkämpfen auf der Online-Plattform „Zwift“ wird es zwar Tageswertungen geben, die aber nicht im Vordergrund stehen sollen. Es gehe vielmehr darum, den Teams eine Plattform zu bieten, sich zu präsentieren, ihnen ein Ziel zu bieten und sich zu motivieren. Das Konzept soll sich „Alternative Triathlon-Bundesliga“ nennen – unter Einarbeitung der aktuellen Hygiene-Vorschriften. „Unsere Mannschaften haben sich bereit erklärt, daran teilzunehmen. Das unterstützen wir natürlich“, so Thomas Fehrs. Es gehe ja auch darum, den Triathlonsport „nicht in der Versenkung verschwinden zu lassen.“ Die Teilnahme ist freiwillig, erfordert natürlich die entsprechenden technischen Voraussetzungen. „Um den reinen Wettbewerbs-Charakter kann es dabei nicht gehen“, sagt Fehrs. „Viel mehr braucht man ein Team und Ziele, die man für sich selbst verfolgen kann.“
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Da in diesem Jahr kein Titel vergeben wird, will die SG Triathlon Witten darauf verzichten, internationale Athleten einzubauen. „Man weiß ja auch gar nicht, inwiefern sie anreisen dürfen“, so Fehrs. Das Damen-Team (mit u. a. Anja Knapp, Bianca Bogen und Marlene Gomez-Islinger) ist ohnehin stark aufgestellt, hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht groß verändert. Bei den Herren setzen die Wittener weiterhin auf junge Nachwuchskräfte (u. a. Jan Stratmann, Luca Fahrenson, Max Meckel und Neilan Kempmann), die sich schon 2019 bewährt hatten. „Die Jungs sollen weiter Erfahrungen sammeln und sehen, wo sie leistungsmäßig stehen.“