Witten. Seine akribische Arbeit hat zum Erfolg geführt: Ex-Ringer Olaf Spenst schaffte als Trainer den Aufstieg in die B-Kreisliga mit dem TuS Stockum II.
Olaf Spenst hat mit der zweiten Fußball-Mannschaft des TuS Stockum den Aufstieg in die Kreisliga B geschafft. Der 48-Jährige hatte sich vor drei Jahren bewusst dafür entschieden, das Team in der untersten Liga zu übernehmen und schlug andere Angebote höherklassiger Vereine aus.
Spenst ist in der heimischen Sportszene schon lange ein Begriff, doch die ersten Meriten hat er sich in einer ganz anderen Disziplin verdient. Bei den Ringern des KSV Witten 07 hat er 14 Jahre lang auf höchster Ebene gekämpft: „Ich habe dort mit elf Jahren begonnen. Im Jugendbereich war ich sechs Mal deutscher Vizemeister und habe 1989 an den Europameisterschaften teilgenommen.“
Im Seniorenbereich kämpfte er für Witten in der Bundesliga und auch in der 2. Bundesliga. Doch vor 23 Jahren war es dann doch vorbei mit dem Leistungssport. „Ich konnte aus beruflichen Gründen den Trainingsaufwand nicht mehr betreiben.“ Spenst lernte Industriekaufmann und Steuerfachgehilfe und arbeitet heute als freiberuflicher Buchhalter.
Andere Anfragen interessierter Vereine abgelehnt
Da der Wittener schon immer ein Faible für den Fußball hatte, wechselte er auf den grünen Rasen. Bei Post Bochum kickte er in der Bezirksliga. In Stockum bot sich dann für ihn die Gelegenheit, Jugendmannschaften zu trainieren. Er begann mit den Minikickern und betreute anschließend diverse Altersklassen bis hin zur B-Jugend. In dieser Zeit erwarb Olaf Spenst die C- und B-Lizenz: „Irgendwann kam dann die Nachfrage, ob ich nicht eine Seniorenmannschaft übernehmen wolle.“
Die zweite Mannschaft des war seinerzeit von der A-Liga bis in die C-Kreisklasse abgestiegen und war in ihre Einzelteile zerfallen. Zeitweise kamen damals nur acht Spieler zum Training, und bei den Punktspielen sah es manchmal auch nicht wesentlich besser aus.
„Ich hatte Anfragen von anderen Clubs, doch die habe ich ausgeschlagen. Ich wollte etwas Eigenes aufbauen“, begründet Spenst seine Entscheidung für die TuS-Reserve. So begann er vor drei Jahren quasi bei Null bei den Rot-Weißen an der Pferdebachstraße. Er sprach mit vielen Spielern, ob sie nicht mit ihm arbeiten wollten, und er hatte Erfolg. Im ersten Jahr spielte sein Team noch unter ferner liefen, im zweiten scheiterte es knapp im Aufstiegsrennen. In dieser Saison hatte der TuS II nun die Herbstmeisterschaft feiern dürfen und wurde daher nach dem Abbruch der „Corona-Saison“ zum Aufsteiger gekürt: „Zum Zeitpunkt des Abbruchs waren wir Dritter, aber der Abstand zum Ersten war sehr gering.“
In der Freizeit die Liebe zum Ausdauersport entdeckt
Seine Erfahrung aus dem Spitzensport ist Spenst als Fußball-Trainer sehr hilfreich: „Ich kann der Mannschaft immer vermitteln, dass sich Ehrgeiz, Konzentration und Engagement im Sport lohnen.“ Er findet auch Zugang zu jungen Leuten, die mental noch nicht so weit sind: „Ich merke, wie ich bei ihnen den Schalter im Kopf umlegen kann, damit sie sich richtig reinhängen.“ Der Fußball alleine aber reicht Olaf Spenst, der mit seiner Partnerin Kerstin und Sohn Louis in Langendreer wohnt, aber noch lange nicht. Nebenbei hat er eine Liebe zum Ausdauersport entwickelt. Im Alter von 30 Jahren tat er sich mit einigen Kollegen zusammen und bewältigte seitdem schon sechs volle Marathonläufe. Doch auch das war ihm noch nicht genug. Er hat sich beim Triathlon-TEAM der TG Witten angemeldet und hat auch dort Ehrgeiz entwickelt: „Ich habe schon viele Wettbewerbe auf den Kurzdistanzen bestritten. Ich will aber noch auf die olympische und auf die Volldistanz.“
Auch interessant
Mit seiner B-Liga-Mannschaft ist er seit der letzten Woche im Training: „Mit 20 Spielern konnte ich in zwei Gruppen trainieren. Alle sind mit Eifer bei der Sache und wollen zum Saisonstart fit sein, wann immer dieser auch sein mag.“ Spenst hat sich inzwischen auch vier durchaus vielversprechende Neuzugänge organisiert: Zum Stockumer Kader stoßen Andree Jungk, Mark Dettlaf und Kevin Mohar (alle TuS Eichlinghofen), Benjamin Helleberg kommt zudem vom TuS Heven. Trainingseifrig ist das Team auf alle Fälle: „Am Dienstag waren 24 Mann da“, so Spenst.