Bommern. Die Handballerinnen des TuS Bommern bleiben in der Verbandsliga. In der Corona-Pause arbeitete das Team fleißig an der konditionellen Grundlage.

Ziemlich lange her, dass die Handballerinnen des TuS Bommern letztmals ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung nachgehen konnten. „Am 7. März gegen Coesfeld“, erinnert sich Trainer Rolf Albus, habe man die abschließende Partie der Verbandsliga ausgetragen, ehe der Spielbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie komplett abgeblasen wurde. Es war zugleich eine der besten Partien, die die Bommeraner Frauen in der Spielzeit 2019/20 angeboten hatten. Jetzt gilt der Fokus der kommenden Saison - das Training haben die TuS-Akteurinnen wieder aufgenommen.

„Nach diesem Spiel hat es damals in der Mannschaft irgendwie Klick gemacht - das hat ein ganz anderes Bewusstsein erzeugt“, denkt Rolf Albus an den knappen 30:29-Erfolg (mit einer herausragenden 14-fachen Torschützin Josefine Bernstein) über eines der stärksten Verbandsliga-Teams zurück. „Dieser Auftritt hat allen die Augen geöffnet“ - denn mit einer solchen Einstellung ist einiges möglich, selbst in dieser Spielklasse. Albus ist fest davon überzeugt, dass sein Team tabellarisch besser hätte abschneiden können. „Das muss jetzt unser Anspruch sein für die nächste Saison. Wir sind noch zu unkonstant.“

Team schafft Wochen-Laufleistung von bis zu 240 Kilometern

Zunächst aber geht es nun für die Bommeranerinnen darum, wieder ein Gefühl für den Ball zu bekommen. Die läuferischen Grundlagen, für die man während der Corona-Zwangspause gesorgt hat, müssen nun mit spielerischer Finesse verbunden werden. Gar nicht so leicht, weil reguläre Trainingseinheiten weiterhin nicht erlaubt sind. „Jedenfalls hat die Mannschaft seit Mitte März eine sensationelle Trainingsmoral bewiesen“, sagt Albus. Die verordneten Maßnahmen seien von allen mitgetragen worden, an die Vorgaben in Sachen wöchentliche Laufleistung hielt sich der TuS-Kader ganz penibel. „Pro Woche waren rund 230, 240 Kilometer zu absolvieren als Team - sogar unsere Torfrauen haben da prima mitgezogen“, lobt der Coach, der Bommern weiterhin gemeinsam mit Katja Niehörster betreut, mit einem Augenzwinkern.

Gemeinsam mit Katja Niehörster trainiert Rolf Albus auch weiterhin die Handballerinnen des TuS Bommern.
Gemeinsam mit Katja Niehörster trainiert Rolf Albus auch weiterhin die Handballerinnen des TuS Bommern. © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Am Dienstag absolvierte die Mannschaft eine erste kleine Trainingseinheit in der Bommeraner Sporthalle. „Es war wichtig, dass man sich mal wiedergesehen und etwas zusammen gemacht hat“, so Rolf Albus. Seine Erkenntnis nach fast drei Monaten Corona-Pause: „Abstand schafft offenbar Nähe“, denn der Zusammenhalt habe nicht gelitten, die Stimmung sei momentan blendend.

Mit Annika Albus bislang erst eine neue Spielerin - dafür vier Abgänge

Insgesamt sei das Verbandsliga-Team des TuS Bommern bereits gut aufgestellt. Positiv: Die vielen Wehwehchen der letzten Saison - inklusivere schwieriger Verletzungen - sind inzwischen auskuriert. Lisa Espelmann startet die letzte Phase ihrer Reha, Marta Wozniak ist wieder richtig fit. Verstärkt hat sich der TuS bislang allein mit Kreisläuferin Annika Albus, die vom Oberligisten SG ETSV Ruhrtal kommt. Die Tochter des Trainers hatte auch einige Zeit mit einer Fußverletzung zu kämpfen, ist indes aber wieder im Lauftraining und kann die Belastung stetig steigern. „In der kommenden Woche kommen zwei Spielerinnen zum Probetraining - ich hoffe, dass wir da ganz gute Karten haben“, so Rolf Albus zum Bommeraner Personal.

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Immerhin hat man mit Nicole Schmidt (SG ETSV Ruhrtal), Martha Wenzel (HSG Gevelsberg/Silschede), Elena Kömmelt (Studium in Bielefeld) und Miriam Wirges (Karriereende) vier Spielerinnen verloren. „Wir planen mit einem Kader von 14 bis 16 Spielerinnen“, so Albus, der nun auf Klarheit in Sachen Klasseneinteilung hofft. „Da muss der Handballverband jetzt Farbe bekennen - viele Teams sind ‘raus, eine Reihe neuer Mannschaften kommt hinzu. Zudem kursiert das Gerücht, die Liga würde schon Ende August starten. Das halte ich aber für Utopie. Du brauchst ja acht bis zehn Wochen, um optimal vorbereitet in eine neue Saison zu gehen.“