Witten. Die Oberliga-Männer der SG Witten Baskets werden künftig von Gunnar Lohmann-Hütte trainiert. Personeller Umbruch steht bevor.
Die Oberliga-Basketballer der SG Witten Baskets haben einen neuen Trainer - und den kennt man bei den Ruhrstädtern noch bestens aus seiner aktiven Zeit. Gunnar Lohmann-Hütte löst den langjährigen Coach Kurtulus Colak zur Spielzeit 2020/21 ab. Die Oberliga-Mannschaft wird in der nächsten Saison ein ganz anderes Gesicht haben, da viele Akteure aus persönlichen oder beruflichen Gründen aufhören.
Da künftig die zweite Herrenmannschaft in der Landesliga spielen wird, ist ein kompletter Neuaufbau der beiden Herrenteams notwendig. Da bislang noch überhaupt nicht klar ist, wann die neue Saison beginnen wird, wollte der Vorstand die Chance für einen völligen Neustart nutzen. Kurtulus Colak hat die Wittener Herren über Jahre mit Erfolg trainiert, zuletzt coachte er sie in den drei Jahren in der Oberliga. „Wenn Team und Trainer sich viele Jahre kennen, fehlt manchmal eine gewisse Reibung untereinander, weil man als Team derart eingespielt ist, dass das Meiste „wie selbstverständlich abläuft und es auch schwierig ist, die Motivation auf beiden Seiten hochzuhalten“, so die Vorsitzende Steffi Hölters.
Bei den Ruhrbaskets war der künftige Coach lange eine feste Größe
Zudem ergab sich die Möglichkeit, Gunnar Lohmann-Hütte, ein langjähriges Vereinsmitglied, das selbst viele Jahre im ersten Herren-Team der damaligen Ruhrbaskets gespielt hat, als Trainer zu gewinnen. Er soll nun aus dem ehemaligen Oberliga-Team und potenziellen Neuzugängen aus der zweiten Mannschaft ein neues, zukunftsfähiges Team formen.
Der 42-jährige Wittener Unternehmer Gunnar Lohmann-Hütte muss sich erst einmal wieder in den Basketball einlesen: „Nach meiner Verletzung am Fußgelenk habe ich mit 26 Jahren aufgehört. Seitdem war ich auch nicht mehr so oft in der Halle. Basketball war ein großer Teil meines Lebens, und ich konnte es schlecht ertragen, andere spielen zu sehen.“ Er hat sich schon etliche Bücher gekauft, DVD’s besorgt und sich mit anderen Übungsleitern ausgetauscht, wie ein modernes Training auszusehen hat.
Lohmann-Hütte: „Wir müssen eine Einheit bilden“
Die grundlegende Philosophie des Trainers wird sich erst einmal nicht ändern: „Ich lege viel Wert auf eine effektive Defensive. Mein favorisiertes Abwehrsystem ist zwar das Mann-gegen-Mann, doch ein bisschen Zone und Pressing werden wir auch einstudieren. Wichtig ist, dass wir den Gegner aus dem Konzept bringen können.“ Die Offensiv-Systeme hängen von der jeweiligen individuellen Besetzung ab. Die Wittener sind nach dem ersten Eindruck des Trainers gleichmäßig besetzt: „Ich habe zwei Center und auch der Rest passt. Das reicht, um ein paar ordentliche Spielzüge einzustudieren.“
Bislang hat sich Lohmann-Hütte einmal an der frischen Luft mit seinen Spielern getroffen. Am Dienstag stand das erste Training an der frischen Luft auf dem Programm, bevor es am Mittwoch zum ersten Mal in die Halle geht: „Das Konditionstraining wird schon hart werden, und ich befürchte, dass die Mannschaft mich am Anfang auch mal hassen wird.“ Die wichtigste Aufgabe sei es, ein neues Team zu formen. Nicht weniger als vier Spieler des Oberliga-Teams (darunter Lennart Menne und Jens Badziong) stehen in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung. „Wir müssen eine Einheit bilden. Ich habe lieber eine homogene Mannschaft, als dass ich mich auf zwei oder drei Ego-Shooter verlasse. Dazu gehört auch eine Fehlerkultur, die darin besteht, dass Fehler sofort wieder vergessen werden.“
Wittener Verein setzt in Zukunft noch mehr auf eigene Talente
Die neue Mannschaft wird wie gesagt zum größten Teil aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft bestehen, doch auch einige Jugendspieler werden ihre Chance bekommen. Lohmann-Hütte sagt: „Wir haben mindestens drei Jugendspieler, die in der Vorbereitung zum Kader gehören und sich beweisen können.“ Spieler von auswärts werden wohl nicht kommen, und das findet der neue Coach okay: „In all’ den Jahren hat niemand in Witten mit dem Basketball Geld verdient, das wird auch so bleiben.“
SG-Geschäftsführer Tim Richter ist einer der neuen Spieler für den Oberliga-Kader. Er war Spielertrainer der Reserve in der Bezirksliga: „Wir haben jetzt von der Kreisliga bis zur Oberliga jeweils ein Team am Start. Darauf haben wir hingearbeitet.“ Den künftigen Landesliga-Kader bilden zum größten Teil Spieler der alten dritten Herrenmannschaft, von denen die meisten schon einmal höher gespielt haben. Gecoacht wird das Team von Thorsten Dachrodt und Ulf Winkelmann. Das Kreisligateam um Trainer Dennis Rath übernimmt den Bezirksligaplatz der dritten Herren.
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Den Kreisligaplatz werden die Witten Baskets mit einem recht jungen Team besetzen. So können die Nachwuchsspieler schon mal ohne großen Leistungsdruck „Seniorenluft“ schnuppern und sollten dort allemal auch auf genügend Spielzeit kommen.