Witten. Aufgrund der Corona-Pandemie wird es zum Abbruch im Amateurfußball kommen. Offen ist, wie die Saison gewertet wird. Was Wittener Vereine sagen.
Der Saisonabbruch aufgrund der Corona-Pandemie bahnt sich an, der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) möchte noch in dieser Woche eine Empfehlung abgeben. In den Ligen mit den Wittener Fußballteams gibt es an mehreren Stellen enge Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Ein Stimmungsbild.
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„Das Wichtigste ist, dass es überhaupt weitergehen kann. Die Wertung ist eine ganz schwierige Entscheidung“, findet Hevens Trainer Thorsten Kastner. Vor allem, weil es gerade in der Bezirksliga 10 knifflig ist: Dort steht sein TuS Heven mit zwei Punkten Rückstand als Dritter hinter den beiden möglichen Aufsteigern. SW Wattenscheid 08 führte zum Zeitpunkt der Coronapause die Tabelle an, die SG Welper (aktuell Zweiter) stand nach der Hinrunde an der Spitze. Im direkten Duellen hat jeder einmal gewonnen, Welper dabei die bessere Differenz.
Trainer des TuS Heven: Ligen aufstocken
„Ich kann es nicht für gut heißen, wenn jetzt nur Wattenscheid aufsteigen würde“, so Kastner, der eine Aufstockung der Landesligen begrüßen würde. „Sie sind ja nicht so groß, da würden alle etwas von haben“, sagt der TuS-Trainer. Möglicherweise könnte so auch sein Verein noch profitieren. „Wenn nicht, dann ist es eben so.“
Die Option, dass es im Falle des Saisonabbruchs keine Absteiger geben soll, begrüßen die Vereine. Das würde den SV Bommern als Vorletzten in der Bezirksliga halten. Eine Liga drunter wäre der Türkische SV Witten gerettet. „Natürlich würden wir es gerne annehmen, wenn es keine Absteiger gäbe und wir würden uns darüber freuen, noch ein Jahr Kreisliga zu spielen.“, sagt TSV-Trainer Admir Tumbul.
In der Kreisliga A stehen zwei Teams aus Witten punktgleich an der Spitze
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In der Kreisliga A ist die Situation an der Tabellenspitze ebenfalls nicht einfach. Der VfB Annen steht seit der Unterbrechung auf dem zum Aufstieg berechtigenden Platz eins, punktgleich mit dem Hinrundenmeister TuS Stockum, der damals zwei Punkte Vorsprung hatte. Aktuell ist neben der Anzahl an Siegen, Unentschieden und Niederlagen sogar die Tordifferenz gleich.
„Wir haben intern natürlich dafür gevotet, dass die Tabelle zum Stand des Abbruchs gewertet werden soll“, verrät Annens Sportlicher Leiter Silvester Pogledic. Nach seiner persönlichen Meinung sollte diese Saison komplett annulliert werden. „Sportlich gesehen wäre es nicht ganz in Ordnung, so aufzusteigen. Es hat keinen Wert. Wir sollten einfach in der Saison 2020/21 nochmal von vorne beginnen“, ist seine Meinung, gerade mit Blick auf das Kopf-an-Kopf-Rennen.
TuS Stockum votet für die Wertung der Hinrundentabelle
Auch bei der Konkurrenz zeigt man sich solidarisch. „Wenn ich die Entscheidung treffen müsste, würde ich beide Teams aufsteigen lassen“, sagt Stockums Fußball-Abteilungsleiter Frank Richter. So gäbe es in der Bezirksliga gleich zwei Wittener Teams mehr und noch öfter ein Derby. „Vor der Saison wurde noch vom Kreis Bochum festgelegt, dass die geschossenen Tore nicht zählen. Da sonst alles gleich bei den beiden Vereinen ist, zählt der direkte Vergleich, den es nur in der Hinrunde gab und der 0:0 ausging. Es müsste also ein Entscheidungsspiel geben, was schwierig wird“, so Richter weiter.
Der TuS hat dafür gevotet, die Hinrundentabelle werten zu lassen, da so jeder einmal gegen jeden Gegner gespielt hat. Das wäre auch für die zweite Mannschaft ein Vorteil, die zu dem Zeitpunkt die Tabelle in der Kreisliga C anführte. Mit 39 Punkten lag sie auf dem Platz an der Sonne. Nun sind Ruhrtal Witten II und die Reserve des TSV Witten an den Stockumern vorbeigezogen und der dritte Platz würde erstmal nicht zum Aufstieg berechtigen.
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In der Kreisliga B sieht es dagegen gut für die zweite Mannschaft des SV Bommern aus, die mit elf Punkten Abstand Erster ist und auch nach der Hinrunde oben stand.