Witten. Der Deutsche Ringer-Bund hat den Auftakt der Bundesliga-Saison nach hinten geschoben. Der KSV Witten startet nun erst im Oktober.
Inzwischen haben auch die Ringer ein wenig mehr Klarheit, was die Pläne für die kommende Saison anbelangt. Wie der Deutsche Ringer-Bund (DRB) in dieser Woche öffentlich gemacht hat, wird der Start der Bundesliga-Saison um einen Monat nach hinten geschoben, beginnt somit erst im Oktober. Im Falle des KSV Witten 07 betrifft dies die drei ersten Kampftage.
„Ich bin froh, dass sich da nun mal was bewegt hat“, sagt Clubvorsitzender Thomas Altstadt. Vor rund einer Woche hatte er den DRB angeschrieben und um eine entsprechende Stellungnahme gebeten. „Immerhin müssen ja auch wir planen. Da geht es um Lizenzgebühren und um einiges mehr“, wie Altstadt ausführt. Die Antwort seitens des Verbandes sagte aus, dass man mit einem normalen Wettkampfbetrieb rechne - nur eben erfolge der Ligastart etwas später. „Aber letztlich kann es auch nicht sein, dass wir das alles immer nur Monat für Monat weiter vor uns herschieben. Wir benötigen mal eine klare Ansage“, sagt der KSV-Chef.
KSV Witten plant mit „fünf, sechs Neuzugängen“
Altstadt weist auf die Besonderheit in seinem Sport hin, „dass es nun mal beim Ringen Mann gegen Mann geht, mit stetigem Körperkontakt - das ist was anderes als die Diskussion beim Fußball mit dem Sinn von Geisterspielen. Es gibt viele Unbekannte in dieser Rechnung, durch die Corona-Krise haben auch unsere Sponsoren Probleme, müssen teils aus Kurzarbeit setzen. Uns stellt sich auch die grundsätzliche Frage bezüglich der Finanzierung der Saison“, so der 53-Jährige. Unlängst ging schon das Negativbeispiel von Bundesligist Red Devils Heilbronn durch die Medien - da handelte es sich um ein Finanzloch in Höhe von 150.000 Euro, wie Thomas Altstadt vorhält.
Mit den Vertretern der beiden andern NRW-Erstliga-Vereine aus Merken und Neuss habe er in einer Video-Konferenz am Montag die Probleme erörtert. „Wir müssen zumindest bald die Gewissheit haben, dass im Herbst gerungen werden kann. Bis zum Juni sollte da Klarheit herrschen.“ Aktuell führe man beim KSV Witten 07 die Gespräche mit dem Kader zu Ende und hoffe dann bald, konkrete Vorgaben zu haben für die Kampfzeit 2020/21. „Klar ist aber schon jetzt, dass wir auf keinen Fall auch in Sachen Sponsoring die gleichen Summen werden erzielen können wie im vorigen Jahr.“ Dass nun auch das Ende der Wechselfrist noch mal einen Monat nach hinten geschoben werden konnte, ist zumindest eine kleine Hilfe auch für die KSV-Macher.
Ramzan Amtaew nach Schorndorf, Arthur Eisenkrein nach Merken
„Insgesamt sind wir schon recht weit mit unseren Planungen“, sagt Thomas Altstadt. Bei den Neuzugängen fürs Erstliga-Team seien die entsprechenden Unterlagen mittlerweile unterwegs - Namen wolle der Vereinsvorsitzende aber erst nennen, wenn er alle Papiere beisammen habe. „Fünf, sechs neue Ringer“ werden den Fans des KSV Witten in der neuen Saison präsentiert - mit denen hofft man, wieder einen Platz unter den besten vier Mannschaften in der Nordwest-Staffel zu belegen - „immerhin geht es ja dann auch darum, sich für die erste Liga ab 2021 zu qualifizieren“, so Altstadt. Denn dann soll es auch wieder eine zweite Liga geben, die Struktur werde sich erneut ändern.
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Verlassen werden den KSV Witten aus dem letztjährigen Aufgebot definitiv zwei Ringer: Ramzan Awtaew zieht es zum ASV Schorndorf, Arthur Eisenkrein (der meist ohnehin für die Oberliga-Reserve eingeplant war) hat sich dem RC Düren-Merken angeschlossen. Ob die bisherigen KSV-Ringer Daniel Aleksandrov oder Simeon Stankovich noch einmal in Witten auf der Matte stehen werden, sei noch nicht absehbar. „So lange die Sportler aus unserem letztjährigen Kader keinen neuen Club haben, könnten sie umgehend wieder eine Lizenz für uns bekommen“, lässt sich Altstadt hier ein Hintertürchen offen.