Witten. Sein Ja-Wort hat Uli Müller für die Saison 2020/21 einem anderen Club gegeben. Der Herbeder Trainer wechselt zu Ligarivale Gevelsberg-Silschede.
Jetzt sind die Würfel gefallen, die „Geheimhaltung“ ist aufgehoben. Für Uli Müller, bislang Trainer bei den Landesliga-Handballerinnen des HSV Herbede, geht es in der kommenden Saison bei einem Ligarivalen auf der Trainerbank weiter. „Ich werde die Frauen der HSG Gevelsberg-Silschede trainieren“, teilte Müller der WAZ-Reaktion auf Anfrage mit.
Dass sich der erfahrene Coach vor allem im Damenbereich einen guten Namen gemacht hat, ist in der Region kein Geheimnis. Jahrelang war er Trainer beim ETSV Witten, schaffte mit den „Eisenbahnerinnen“ seinerzeit den Aufstieg in die Oberliga und etablierte den Club in der höchsten Spielklasse Westfalens. Für die Spielzeit 2019/20 kehrte der Wittener dann zum HSV Herbede zurück, obwohl er eigentlich mit dem Aufstieg in die Landesliga dort sein Engagement schon beendet hatte. In dieser Saison aber tut sich das personell sehr dünn aufgestellte HSV-Team enorm schwer - der Abstieg in die Bezirksliga droht.
Gevelsberger Konzept hat den Trainer überzeugt
Und wer Uli Müller und seinen auch mit 67 Jahren weiterhin brennenden sportlichen Ehrgeiz kennt, der weiß, dass er sich mit einer solch unbefriedigenden Situation nicht dauerhaft anfreunden kann. In Herbede sieht er im Damenbereich ohnehin kein Fortkommen und hat daher beschlossen, das Angebot des Landesliga-Zweiten HSG Gevelsberg-Silschede anzunehmen. „Das ist ein Club, der genau weiß, was er will und der auch bei den Damen etwas bewegen möchte. Deren Konzept hat mich überzeugt“, sagt Müller.
Jetzt geht es für ihn darum, sich die entsprechende Mannschaft für die Saison 2020/21 zusammenzustellen. Dabei wird er auch ein paar aus Herbede bekannte Gesichter bei der Trainingsarbeit wiedersehen. Wie zu erfahren war, werden sich mit Tina Hausherr, Franziska Römer und Vanessa Oberbossel gleich drei Spielerinnen ihrem bisherigen HSV-Coach anschließen. Einige ihrer Teamkolleginnen haben sich noch nicht entschieden, wohin es sie in der kommenden Serie ziehen wird - oder ob sie beim HSV bleiben. Auch Verbandsligist TuS Bommern war an Herbeder Spielerinnen interessiert - letztlich aber gab die Personalie Uli Müller wohl den Ausschlag bei der Entscheidung.
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Noch hat die HSG die Chance auf den Verbandsliga-Aufstieg
Die Gevelsbergerinnen haben - sofern die Saison nach der Corona-Krise überhaupt sinngemäß zu einem Ende geführt werden kann - als Liga-Zweiter derzeit zwei Punkte weniger auf dem Konto als die DJK Westfalia Hörde, aber eben auch ein Spiel weniger ausgetragen. Und das direkte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Rivalen (auch der Liga-Dritte ASC Dortmund II ist noch gut im Rennen) steht ebenso noch aus. Also durchaus möglich, dass Uli Müller in der Spielzeit 2020/21 sogar einen Verbandsligisten trainieren wird.