Witten. Erst einen Monat vor dem Turnier wurde entschieden, wer den Sparkassen-Hallencup ausrichtet. Die Diskussion um die Vergabe ist nicht neu.

Der FSV Witten richtet am 11. und 12. Januar den Sparkassen-Hallencup 2020 der Senioren aus und aller Voraussicht nach nehmen auch alle Wittener Fußball-Erstmannschaften teil. Das ist das Wichtigste. Wie es dazu kam, das ist bei den Clubs immer noch Thema, und nicht im positiven Sinne. Es gibt nun deutliche Kritik an der Arbeit der Fußball-Fachschaft – ein Verein hat deshalb seine Bewerbung zurückgezogen.

Fachschaftsleiter Georg Fehrentz hatte bereits im Gespräch mit der WAZ Selbstkritik geäußert, dass er aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen versäumt habe, rechtzeitig eine Sitzung zu diesem Thema einzuberufen. „Da muss ich mich selbst mehr disziplinieren“, bekräftigt er nun noch einmal.

Diskussion um den Zeitpunkt der Vergabe ist nicht neu

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Normalerweise haben alle Wittener Vereine bis zum 31. August Zeit, sich um die Ausrichtung des Hallencups zu bewerben. Im Oktober oder November findet dann üblicherweise eine Fachschaftssitzung statt, auf der die Ausrichtung vergeben wird.

VfB-Annen-Geschäftsführer Thomas Keil sagt: „Die Problematik in diesem Jahr war, dass einfach zu spät über den Ausrichter entschieden wurde.“

„Schon in den letzten Jahren hätten wir das lieber eher festgelegt“, sagt Marcus Hahn, Vorsitzender des SV Herbede, „um besser planen zu können. Das soll keine persönliche Kritik sein, aber: Dieses Jahr hat den Vogel abgeschossen.“

Einladung zur Sitzung von einem auf den anderen Tag

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Zur entscheidenden Sitzung lud Fehrentz Anfang Dezember ein, die Einladung dazu bekamen die Vereine einen Tag vor der Sitzung – und das ziemlich genau einen Monat, bevor der Turnierreigen am ersten Januarwochenende mit dem Reserveturnier beginnen sollte.

Viel zu kurzfristig, sagt Marcus Hahn: „Dafür braucht man 60 oder 70 Leute als Ehrenamtliche – das ist in vier Wochen kaum zu organisieren, wenn man ein vernünftiges Catering, ein liebevolles Angebot schaffen will.“ Viel zu kurzfristig, findet auch Thorsten Prior, Abteilungsleiter der DJK TuS Ruhrtal.

DJK Ruhrtal zog die Bewerbung als Ausrichter zurück

„Wir hatten uns als Ausrichter beworben. Wenn wir im Oktober Bescheid gewusst hätten, hätte der Vorlauf gereicht – aber eben nicht erst einen Monat vorher“, sagt der Ruhrtaler.

Er legt nach: „Wir und ich persönlich haben schon mehrfach angemahnt, die Fachschaftssitzung müsse früher als zuletzt Mitte November stattfinden. Stattdessen findet diese Jahr für Jahr immer später statt. Es ist schlicht keinem Verein zuzumuten, über Weihnachten und Neujahr seine Helfer zu akquirieren.“

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Georg Fehrentz findet: „Wer sich als Ausrichter bewirbt, der weiß ja, was auf einen zukommt“, sagt aber auch: „Das ist meine Schuld, dass ich das recht spät gemacht habe. Nächstes Jahr müssen wir sicher über den Zeitplan der Vorbereitungen und der Vergabe sprechen – theoretisch kann man das ja auch im September schon festlegen.“

Jahreshauptversammlung muss noch nachgeholt werden

Auf der Sitzung Anfang Dezember waren schließlich nur wenige Vereine vertreten, die Anwesenden lehnten die Ausrichtung ab. Ruhrtal zog seine Bewerbung zurück.

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Fehrentz und der FSV Witten übernahmen schließlich die Ausrichterrolle. Da die Einladung zu diesem Treffen zu kurzfristig für eine ordnungsgemäße Jahreshauptversammlung war, muss diese Anfang des Jahres noch nachgeholt werden.

Das aktuell Wichtigste ist: Der FSV Witten richtet am 11. und 12. Januar den Sparkassen-Hallencup 2020 der Senioren aus und aller Voraussicht nach nehmen auch alle Wittener Fußball-Erstmannschaften teil. Der Rest wird unter den Vereinen sicher Gesprächsstoff bleiben, bis zur Vergabe 2021.