Von der Auswärtstour zum ASV Mainz 88 brachten die Ringer des KSV Witten 07 nur lehrreiche Erfahrungen mit - Punkte gab’s nicht.
Mainz. Mit seiner Einschätzung vorab lag Fatih Sirin offenbar genau richtig. Der Trainer des KSV Witten 07 hatte den ASV Mainz 88 zum Favoriten in diesem Duell erklärt - und dieser Rolle wurden die Rheinhessen schließlich beim 17:8-Erfolg auch gerecht.
„Natürlich hatten wir uns dort alle mehr ausgerechnet. Aber die Mainzer haben ein absolutes Top-Team gegen uns aufgestellt - sie wollten offenbar nicht wie im vergangenen Jahr Punkte gegen uns lassen“, so der KSV-Trainer beeindruckt. Was am schwersten wog aus seiner Sicht war nicht die Niederlage selbst, die man durchaus hatte einkalkulieren können. Dafür tat die Verletzung von Robin Pelzer richtig weh. Der Ex-Aachener zog sich im Duell mit dem Litauer Kristupas Sleiva (71 kg gr.-röm.) eine schmerzhafte Rippenverletzung zu, musste beim Stande von 0:8 aufgeben und wird nun wohl fünf bis sechs Wochen ausfallen, wie Fatih Sirin vermutete.
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Deutlicher 14:2-Erfolg für den jungen Rumänen Florin Tita
Es ging in Mainz schon denkbar schlecht los für die Wittener Ringer, denn in den ersten vier Duellen zogen sie gleich dreimal den Kürzeren. Zunächst war der kleine Georgier Guga Sheshelidze beim 2:15 gegen den türkischen Auswahlringer Bekir Sahin chancenlos. „Guga wurde mehrfach von Beinangriffen überrascht. Dazu hatte er Pech, dass eine eigene Aktion für ihn nicht mit einer Vier gewertet wurde“, so der Trainer. Im Schwergewicht ging dann Nico Brunner (130 G) gegen den souveränen Etka Sever mit 0:6 leer aus, gab die nächsten beiden Mannschaftspunkte ab. Nach dem deutlichen 14:2 von Florin Tita (61 G) gegen Ashot Shahbazyan kassierte dann Ufuk Canli (98 F) gegen den früheren KSV-Athleten Wladimir Remel eine 0:4-Niederlage. „Ufuk hat aus seinen eigenen Aktionen zu wenig gemacht“, monierte der Coach. Der im letzten Duell vor der Pause dann einen 4:2-Erfolg für Ramzan Awtaew (66 G) gegen Ilir Sefai sah. „Das war souverän, ohne allerdings zu viel Risiko zu gehen“, befand der 40-jährige KSV-Trainer. Zur Pause lagen die Ruhrstädter folglich mit 4:7 im Hintertreffen - da war noch alles drin.
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Allerdings brachte der zweite Abschnitt so manche Enttäuschung für die Gäste. „Gleich der erste Kampf von Daniel Aleksandrov war wohl der Knackpunkt“, so Fatih Sirin. Der bulgarische Internationale nämlich kassierte gegen Burhan Akbudak (86 G) eine 1:8-Niederlage, statt den erhofften wichtigen Erfolg zu landen, um sein Team wieder heranzubringen. „Daniel hat bei der einen oder anderen Aktion nicht aufgepasst, lag nach einem Durchdreher und einer Wurfaktion seines Gegners schon mit 0:8 hinten“, berichtet Sirin. Da war dann nur noch Schadensbegrenzung drin. Als dann Robin Pelzer verletzt das 71-kg-Duell gegen Sleiva aufgeben musste, hieß es schon 4:13 aus Wittener Sicht.
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Keine Chance für Ibro Cakovic gegen starken Russen Timur Bizhoev
Ganz routiniert entledigte sich Maxim Vasilioglo (80 F) seiner Aufgabe gegen Dzhan Bekir, bezwang seinen Mainzer Gegner mit 10:0 und holte drei Zähler fürs Team. Kurz darauf war der Bundesligakampf allerdings deutlich entschieden, denn Ibro Cakovic (75 F) war dem russischen Top-Athleten Timur Bizhoev nicht gewachsen, verlor vorzeitig nach 4:34 Minuten mit 0:15. Adam Juretzkos knapper 3:1-Erfolg über Ruhullah Gürler im Greco-Vergleich der 75-Kilo-Klasse zum Abschluss war somit Makulatur. 17:8 für den ASV Mainz 88 - für die Wittener nach deren gutem Start in Düren ein ernüchterndes Resultat. „Ich habe allerdings die Mainzer als Gruppenfavoriten neben Nackenheim auf der Rechnung“, so Fatih Sirin. Der sich jetzt erst einmal damit befassen muss, wie er den längerfristigen Ausfall von Robin Pelzer kompensiert. Erste Alternative scheint Nachwuchsmann Gensche Gereev zu sein, der in Düren schon im Einsatz war, da aber noch im ungeliebten freien Stil ‘ran musste.
>>> INFO: Für die Ringer des KSV Witten 07 geht es am 12. Oktober mit dem Auswärtskampf bei der RKG Reilingen-Hockenheim weiter, die am Donnerstag mit 10:18 gegen den RV Lübtheen verlor.