Heven. Der Spielplan hat es so gewollt: Der TuS Heven erwartet zum Auftakt die SG Welper - vier Wittener Spieler kamen im Sommer aus Hattingen herüber.

Wiedersehen macht Freude? Dieser Slogan passt zumindest in Bezug auf den Saisonstart in der Fußball-Bezirksliga wie die Faust aufs Auge, wenn am Sonntag (15 Uhr, Haldenweg) der TuS Heven 09 die Hattinger Elf von der SG Welper auf seiner Anlage begrüßt. Neben Trainer Thorsten Kastner haben auch vier Spieler, die in der vorigen Saison noch für die SG aufgelaufen sind, einen Seitenwechsel vollzogen - darunter Angreifer Nikolai Nehlson, der quasi schon die Stunden bis zum Anpfiff zählt.

„Ich freue mich riesig auf dieses Spiel. Das ist eine tolle Sache, gleich zu Beginn gegen die Jungs von der SG anzutreten“, sagt der 29-Jährige und drückt damit wohl das aus, was vielen Hevener Akteuren aktuell durch den Kopf geht. Beide Teams werden vorab als Kandidaten für einen Spitzenplatz gehandelt, und auch Nehlson selbst redet gar nicht lange um den heißen Brei herum, hat keine Lust auf ein Versteckspiel: „Zu 90 Prozent kann man davon ausgehen, dass wir da ganz vorne mitmischen werden.“ Gleiches dürfte aber eben auch für die Rivalen der SG Welper gelten, die einen noch größeren personellen Umbruch vollzogen haben als die Wittener.

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Trainingsfleiß beeindruckt Trainer Thorsten Kastner

Bis zum Sommer war Nikolai Nehlson noch bei der SG Welper am Ball, spielte dort drei Jahre lang. Zuvor trug er u. a. die Trikots der DJK TuS Hordel, von SW Wattenscheid 08 und vom SV Schermbeck,
Bis zum Sommer war Nikolai Nehlson noch bei der SG Welper am Ball, spielte dort drei Jahre lang. Zuvor trug er u. a. die Trikots der DJK TuS Hordel, von SW Wattenscheid 08 und vom SV Schermbeck, © WAZ FotoPool | Hendrik Steimann

Warum sich Nikolai Nehlson dazu entschieden hat, nach drei Jahren an der Hattinger Marxstraße eine neue sportliche Herausforderung zu suchen? „Es lief zuletzt leider einiges schief in Welper. Der Verein hat sich da in den letzten Jahren ziemlich abhängig gemacht von Kaan Öztürk. Und von den Clubverantwortlichen selbst kam wenig Unterstützung für uns. Dass wir am Ende teilweise nur noch mit sechs, sieben Mann da standen, hat uns beinahe das Genick gebrochen. Natürlich hätten wir die Brocken vorzeitig hinwerfen können - das hätte dann aber den Zwangsabstieg bedeutet. Und so wollte ich da auf keinen Fall abtreten. Immerhin hatten wir zuvor auch schöne Zeiten in Welper“, so Nehlson zum Hintergrund des Wechsels.

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Neben ihm zog es auch Torhüter Hendrik Emberger, Marc Michel und Tolga Dilek von Hattingen an den Haldenweg - ein Glücksfall für den ehemaligen Oberligisten, wie auch Trainer Thorsten Kastner findet. „Die Vier gehörten immer schon zu den Trainingsfleißigsten, haben die absolut richtige Einstellung zu ihrem Sport. Auch menschlich passen sie sehr gut in unser Team“, so das Lob des Coaches. Nikolai Nehlson war bei der SG Welper in der vorigen Saison sogar Teamkapitän. „Das muss er aber jetzt nicht mehr sein. Niko soll sich voll aufs Fußballspielen konzentrieren“, so Kastner.

Mit diesem Kader geht TuS Heven 09 in die neue Bezirksliga-Saison. Am Sonntag kommt mit der SG Welper gleich ein hochkarätiger Gegner zum Haldenweg.
Mit diesem Kader geht TuS Heven 09 in die neue Bezirksliga-Saison. Am Sonntag kommt mit der SG Welper gleich ein hochkarätiger Gegner zum Haldenweg. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Sturmduo Nehlson/Wassinger wird kräftig rotieren

Der 29-jährige Offensivmann jedenfalls hat bislang einen sehr positiven Eindruck von seinem neuen Verein gewonnen. „Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen, das Team hat einen tollen Charakter. Und Fußball spielen können die Jungs ohnehin“, ergänzt er. Mit Laurenz Wassinger hat Nehlson, der u. a. schon für den Oberligisten SV Schermbeck am Ball war, seinerzeit schon in der Jugend der DJK TuS Hordel gespielt. „In der A-Jugend-Westfalenliga gab es da kein Team, das vorne besser aufgestellt war“, denkt Nehlson zurück. Damals war seine Position noch die „Zehn“, direkt hinter Torjäger Wassinger - „jetzt werden wir wohl vorne rotieren“. In jedem Fall verspricht dieses torhungrige Duo eine Menge für die neue Saison. „Mit Laurenz verstehe ich mich blind“, sagt Nikolai Nehlson, „da weiß jeder genau, was der andere tut. Er ist der Schnellere von uns beiden, ich bin jetzt mehr der Stoßstürmer.“

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Auch wenn die Resultate meist stimmten - die Vorbereitung des TuS Heven war nicht die Beste, war durch stetige personelle Engpässe geprägt. Doch für Nikolai Nehlson wird das Titelrennen ohnehin nicht gleich in den ersten Wochen auf den Weg gebracht. „Selbst wenn es am Sonntag nicht auf Anhieb mit einem Sieg gegen Welper klappen sollte, was ich natürlich nicht hoffe - entschieden wird eine Meisterschaft erst in den letzten vier, fünf Spielen.“