Witten. Boote geputzt, Zeltplatz bereit. Der Kanu-Club Witten ist bereit für sein Drachenboot-Festival. Die Hitze sorgt für besondere Herausforderungen.

Die Boote liegen in der strahlenden Sonne auf der Wiese vor dem Vereinsheim des Kanu-Club Witten. Rundherum ist Ruhe – aber nicht mehr lange. „Gerade ist nicht viel los“, sagt der Vorsitzende Felix Krampe, als er am Donnerstagvormittag über das Vereinsgelände an der Ruhr blickt. „Wir sind so weit fertig, es kann losgehen.“ Das mit der Ruhe währte da nur noch ein paar Stunden: Ab Donnerstagnachmittag läuft der Aufbau der Gäste beim großen Wittener Drachenbootfestival, den 21. Days of Thunder. Ab 16 Uhr am Freitag reisen dann alle Gruppen an. Auch in diesem Jahr werden 1900 Aktive zu Gast beim KCW sein. Der Club ist nach harter Arbeit in den vergangenen Tagen bereit.

Felix Krampe konnte sich dabei auf seinen Club verlassen: „Natürlich hab ich mir Gedanken gemacht, besonders wegen des Wetters“, berichtet er. „Bei 36 Grad in der prallen Sonne auf der Wiese Flatterband spannen … das geht nicht. Aber alle waren da – wir haben zwar etwas langsamer gearbeitet, aber haben es geschafft.“ Das Thema Hitze ist aber noch nicht ausgestanden. Besonders der Parkplatz ist ein Problem.

Kanu-Club beugt der Brandgefahr auf der Wiese vor

Ralf Ballin vom Kanu-Club Witten hilft mit, dass trotz des außergewöhnlichen Wetters alles gut geht – der KCW hat sich dafür bei der Feuerwehr ausgestattet und wird unterstützt.
Ralf Ballin vom Kanu-Club Witten hilft mit, dass trotz des außergewöhnlichen Wetters alles gut geht – der KCW hat sich dafür bei der Feuerwehr ausgestattet und wird unterstützt. © Barbara Zabka

„Das geht ja nicht, dass wir da nichts machen. Die Autos fahren mit dem heißen Motor auf die trockene Wiese – das ist gefährlich“, erklärt Krampe das Problem. Mit Unterstützung der Feuerwehr hat er Pumpe und eine Menge Schläuche, um Wasser aus der Ruhr zu ziehen. Die Freiwillige Feuerwehr Herbede kommt am Wochenende mehrfach, um die Fläche mit Wasser zu sprengen. Aber auch hier: Alles im Griff. Der Kanu-Club ist ein eingespieltes Team.

Seit Dienstag haben die Mitglieder immer ab nachmittags viele Arbeitsstunden an der Anlage geleistet, schon ab der Herbeder Straße erkennt man, dass hier Großes im Gange ist: Flatterband weist den Weg, auf der Zeltwiese sind die einzelnen Parzellen abgesteckt.

Bierwagen und Toiletten stehen, die Bühne auch, die Boote sind geputzt. Um genug Boote stellen zu können, werden einige von den befreundeten Clubs aus Datteln und Duisburg ausgeliehen. Die Festtage können beginnen – man freut sich auf viele alte Bekannte.

Rund zwei Drittel der Mannschaften kommen jeder Jahr wieder

„Das ist wie ein Familientreffen, das kann man schon sagen“, meint auch Felix Krampe. „Alle Gäste kommen aus befreundeten Vereinen – die reisen aus Riesa, Hamburg, Bremen oder München an, um ein schönes Wochenende bei uns zu verbringen.“

Und vor allem eben Boot zu fahren – rund zwei Drittel der mehr als 90 Mannschaften gehören zum festen Stamm und sind jedes Jahr in Witten, schätzt Krampe. „Einige sind seit der ersten Ausgabe dabei – inzwischen finden die Drachenbootfesttage im 21. Jahr statt.

60 Meter Steg werden an der Lakebrücke in die Ruhr gelegt

Auch interessant

69 Rennen in zwei Tagen finden statt, am Samstag geht es ab neun Uhr los. Einige Aufgabe gibt es bis dahin aber noch zu erfüllen: „Der Steg kommt natürlich noch“, sagt Felix Krampe – der liegt schließlich nicht das ganze Jahr da. Um vier Drachenboot-Besatzungen hintereinander das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen, braucht es rund 60 Meter Steg. Dann geht es endlich los.