Marl. Der Marler Springreiter Christian Ahlmann hat zugegeben, dass es bei den olympischen Reiterspielen von Hongkong eine weitere Behandlung an seinem Pferd Cöster gegeben habe. Der Wallach hatte sich im ersten Umlauf des Nationenpreises eine Schramme am Bein zugezogen.

Die Wunde soll vom deutschen Mannschaftstierarzt Björn Nolting behandelt worden sein. „Ich war der festen Überzeugung, dass die Behandlung ordnungsgemäß angemeldet worden war”, sagte Ahlmann. Über das verabreichte Mittel könne er nichts sagen: „Ich bin kein Arzt.” Sollte die mögliche Medikation nicht angemeldet gewesen sein, droht ein Verstoß gegen die Doping-Richtlinien. Im Reitsport gilt für den Wettkampf die so genannte Nulllösung. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat am Wochenende bestätigt, dass es bei einem deutschen Springpferd in Hongkong eine oder mehrere unangemeldete Behandlungen gegeben haben könnte. Zurzeit laufen Ermittlungen.

Die Hinweise verdichten sich, dass es sich erneut um Cöster handelt. Noch vor Ort war der Wallach positiv auf Capsaicin getestet worden. Dafür wurde Ahlmann wegen Dopings zu einer Sperre von acht Monaten verurteilt. Nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht. Ob dahinter eine gezielte Kampagane steht, kann Ahlmann nicht sagen. „Das und viele andere Dinge auch, die nun an die Öffentlichkeit gekommen sind, können nur von jemanden stammen, der ganz dicht dran ist.” Dass sich seine Familie am Verbreiten der Gerüchte beteilige, wies Ahlmann vehement zurück.

Derweil prüft er, seine Verurteilung durch das Oberste Sportgericht CAS anzufechten und vor das Schweizerische Bundesgericht zu ziehen. Sollte er weiterhin als Doping-Sünder abgestempelt werden, dürfte er bei den nächsten Olympischen Spielen nicht starten und müsste die Transport- und Unterhaltungskosten für Hongkong zurückerstatten.

Bislang, so Vater Georg Ahlmann, würden sich die Kosten für die Vorfälle von Hongkong bereits auf mehrere 100 000 Euro summieren.