Velbert. Laufen in der Nacht, jeden Tag Fitness, viermal die Woche schwimmen, zwei Mal Rad fahren – dazu Studium und Arbeit. Wie schafft der Velberter das?
Andreas Mikeli ist ein Supersportler: In Niederberg ist er als Fußballer nicht unbekannt, aber das ist nicht der einzige Sport, den er erfolgreich betreibt. Sein Tag ist neben Arbeit und Studium mit Schwimm-, Lauf- und Fußballtraining mehr als ausgefüllt. Er berichtet von seinen Aktivitäten und deutet seine Ziele an.
In der Jugend des SV Union Velbert ist Andreas Mikeli groß geworden, dort machte er auch seine ersten Schritte im Seniorenbereich, bevor er Stationen beim ASV Mettmann, Langenberger SV, SSVg Velbert U 23 und dem 1. FC Wülfrath hatte. Mittlerweile ist er bereits im zweiten Jahr bei Türkgücü Velbert aktiv und fühlt sich dort ausgesprochen wohl.
Andreas Mikeli geht jeden Tag ins Fitnessstudio
„Bei Türkgücü unterstützt man mich bei meinen anderen sportlichen Ambitionen“, betont der 25-Jährige. Seit einiger Zeit läuft er in seiner knapp bemessenen Freizeit, um sich auf Marathonläufe und mehr vorzubereiten. „An drei Tagen in der Woche stehe ich um 3.30 Uhr auf und gehe laufen. Das Wetter spielt da keine Rolle, das muss ich einfach, da gibt es keine Ausreden“, stellt er klar.
Um 6 Uhr beginnt dann sein Arbeitstag in einem Wülfrather Unternehmen. Dreimal wöchentlich bildet er sich abends durch ein Maschinenbaustudium weiter, „Da bin ich dann um 21 Uhr raus, aber ich gehe täglich auch noch ins Gym“, stellt er klar. Das wäre nach seinem Feierabend von 15 bis 16.30 Uhr. An vier Tagen geht er zudem noch im Velberter Parkbad schwimmen und fährt zweimal wöchentlich Rad.
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Woher kommt der Ehrgeiz, diesen enormen Aufwand zu betreiben? „Vor einem Jahr fühlte ich mich nicht mehr so richtig wohl. Da habe ich mit dem Laufen angefangen, mich mit Ernährung beschäftigt und sie umgestellt. Innerhalb eines Jahres habe ich damit 15 bis 20 Kilogramm abgenommen und festgestellt, dass meine Leistungen immer besser werden“, erklärt Mikeli.
Daraus haben sich für ihn nun aber auch sportliche Ziele entwickelt. „Ich möchte Marathons laufen und auch am Iron Man teilnehmen“, kündigt er an.
Die ersten Marathons sind schon absolviert – nun sollen ein Iron Man und ein Ultra-Marathon folgen
Zwei Marathons hat er mittlerweile auch schon absolviert. „2024 war ich in Münster dabei und Anfang des Jahres in Wesel, wo ich Dritter in meiner Altersklasse geworden bin“, erzählt er. Den ersten Lauf im vergangenen Jahr absolvierte er in drei Stunden und 51 Minuten, in Wesel konnte er sich auf drei Stunden 36 Minuten steigern. „Für den nächsten Lauf in Duisburg ist es mein Ziel, unter drei Stunden und 25 Minuten zu bleiben“, verrät er.
Zudem hofft er, dass er für den Iron Man zugelassen wird, der am 2. November im türkischen Belek stattfinden wird. Dort müsste er dann 1,9 Kilometer schwimmen, 90 Kilometer Rad fahren und 21 Kilometer laufen.
„Bei uns zählt nicht nur der Fußball. Wir wissen, wie er engagiert er ist und wollen ihn unterstützen. Letztlich repräsentiert er ja auch unseren Verein und da soll er bei seinen Aktivitäten auch gut aussehen“
Vorher steht für ihn aber ein weiteres Highlight an: Ein Ultra-Marathon im Juli. „Das sind 100 Kilometer. Ich werde bis nach Venlo laufen, das sind 80 Kilometer, und die restlichen 20 dann rund um Venlo“, kündigt er an. Was treibt ihn an? „Nicht immer habe ich auch die Motivation, aber ich bin sehr ehrgeizig und diszipliniert. Ich habe ein ganz großes Ziel aber das will ich öffentlich noch nicht verraten. Da sind vorher noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen“ deutet er an.
Auch außersportlich hat er seine Ziele klar definiert. „Das Maschinenbaustudium geht noch über zwei Jahre. Danach möchte ich dann auch noch Sportmanagement studieren“ verrät er.
Türkgücü Velbert unterstützt Mikeli auch bei seinen Matathon-Ambitionen
Dankbar ist er jedenfalls den Verantwortlichen von Türkgücü Velbert, die ihn auch in seinen Aktivitäten außerhalb des Fußballs unterstützen. „Es ist vereinbart, dass ich wegen meines Studiums am Dienstag nicht trainieren muss. Zudem bekomme ich Zuschüsse zum Equipment vom Verein, alleine könnte ich das alles gar nicht zahlen. Die Teilnahmegebühr am Iron Man kostet 350 Euro, dazu kommen die Flüge, Unterkunft und so weiter. Wenn ich noch weitere Sponsoren finden würde, würde mir das sehr helfen“, erhofft sich Mikeli weitere Unterstützung.
Aber warum bekommt er die Hilfe von Türkgücü, was hat der Klub davon? „Bei uns zählt nicht nur der Fußball. Wir wissen, wie er engagiert er ist und wollen ihn unterstützen. Letztlich repräsentiert er ja auch unseren Verein und da soll er bei seinen Aktivitäten auch gut aussehen“, betont Vorstandsmitglied Yalcin Yilmaz.
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