Velbert/Heiligenhaus. Kuriose Situation beim Verbandsligist HSG Velbert/Heiligenhaus: Der Trainer spricht darüber und über eine Situation, die für Lachen sorgte.

Beim Heimsieg der HSG Velbert/Heiligenhaus gegen den ETB SW Essen am Sonntag rieben sich die Zuschauer kurz vor Schluss die Augen: Betritt da gerade wirklich Oliver Franke das Spielfeld? Der Trainer der Adler, die in der Handball-Verbandsliga doch eigentlich über solch einen riesigen Kader verfügen? 

Tatsächlich war es der 53-jährige Franke, der sich fünf Minuten vor Schluss selbst einwechselte. Im Kurzinterview spricht er über die Gründe für diese kuriose Maßnahme und das Gefühl beim Comeback auf dem Feld, bevor es schon am Samstag weitergeht mit einem Auswärtsspiel in Mülheim. Die Partie bei der HSG Mülheim/Styrum wird um 18.30 Uhr angepfiffen (Von-der-Tann-Straße 10). Es ist ein Duell zweier Tabellennachbarn, die Velberter haben bisher 21:11-Punkte in 16 Spielen gesammelt und sind Fünfter, die Mülheimer stehen mit 18:14-Punkten auf Rang sechs. Zuletzt sicherten sie sich zwei Siege - erst ein deutliches 31:26 im Mülheimer Derby gegen den HSV Dümpten II, dann ein knappes 28:27 bei der TG 81 Düsseldorf.

HSG Velbert/Heiligenhauss Trainer: „Ich würde für die Jungs mein letztes Hemd geben“

Oliver Franke, wie kam es zur Selbst-Einwechslung am Wochenende?

Wir waren am Sonntag extrem dezimiert – überraschende Abgänge, Krankheiten, Verletzungen, Urlaube, alles war dabei. Mit einem wirklich kleinen Kader haben wir uns vor der Partie eingeschworen, ich habe mich als Symbol der mannschaftlichen Geschlossenheit etwas mit aufgewärmt und im Trikot auf die Bank gesetzt. Kurz vor Ende der Partie kam es tatsächlich dazu, dass wir einen Platzverweis und zwei Verletzungen hatten und ich einfach keine fitten Jungs mehr einwechseln konnte. Dann habe ich mich selber für ein paar Minuten aufs Feld gewagt und die Jungs unterstützt.

Wie war das Gefühl, mit der eigenen Mannschaft nach so langen Jahren wieder auf dem Feld zu stehen?

Das war ein wunderschöner Moment, den nicht viele in so einem Alter in so einer Liga erleben dürfen. Ich hatte Gänsehaut und habe es sehr genossen, auch wenn es nur kurz und das Spiel entschieden war. Ich sage meinen Jungs immer, dass ich für sie mein letztes Hemd geben würde – das habe ich am Sonntag bewiesen.

Wie lief der Kurzeinsatz?

Aufgrund des Spielstandes trudelte die Partie schon dem Ende entgegen, als ich dann tatsächlich auf der Platte stand. Ich hatte eine Aktion, in der ich am Kreis tatsächlich gesucht und angespielt wurde – leider habe ich es nicht geschafft, den Ball zu fangen, und stand dabei unglücklicherweise auch noch im Kreis. Wir konnten direkt nach dem Spiel über die Aktion lachen, es hat einfach Spaß gemacht. 

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