Niederberg. Die SSVg Velbert gewinnt zwei Testspiele. Was hängen bleibt ist eine indiskutable Abwehrleistung und gleich fünf Spieler, die auszufallen drohen.
Es war ein Testspiel der besonderen Art, denn mit dem Bonner SC und der SSVg Velbert trafen zwei echte Oberligaspitzenteams zum Leistungsvergleich in der Vorbereitung aufeinander.
Das bessere Ende hatte die Truppe vom Niederrhein, die die umkämpfte Partie mit 2:1 für sich entschied.
Velbert benötigt etwas Anlaufzeit – geht dann aber in Führung
In der Anfangsphase dominierte die Elf aus der ehemaligen Bundeshauptstadt, die die Mittelrheinliga mit zwölf Punkten Vorsprung auf die Verfolger anführt und mit einem Bein schon in der Regionalliga steht. Gleich drei Chancen spielten die Bonner sich in den ersten 20 Minuten heraus, doch zweimal verfehlten sie knapp ihr Ziel und einmal rettete SSVg-Torhüter Marcel Lenz mit einer Glanzparade.
Danach fanden aber auch die Velberter zu ihrem Spiel und setzten erste positive offensive Akzente. Der erste Treffer gelang aber dem Bonner SC, der sich über die rechte Seite durchspielte. Reo Yoshida köpfte den Ball aus dem Strafraum, doch aus dem Hinterhalt traf Jens Fikisi zum 1:0. Die SSVg reagierte aber postwendend, nicht mal eine Minute später egalisierte Andri Buzolli nach einem langen Pass von Tristan Duschke zum 1:1.
Nach Prügel-Eklat: Jetzt zieht die SSVg Velbert viele Konsequenzen
In der zweiten Hälfte war es eine ausgeglichene Partie, vielleicht mit etwas mehr Spielanteilen des Teams vom Mittelrhein, aber den besseren Chancen für die Niederbergischen. Das Siegtor erzielte dann mit Manuel Schiebener der Toptorschütze der Velberter aus der Hinrunde. Valon Zhushi schickte Marco de Stefano steil, dessen Flanke nahm Schiebener an und schloss ab. Der BSC-Torhüter war zwar noch am Ball konnte aber nicht verhindern, dass er über die Linie trudelte. Pünktlich nach 90 Minuten machte der Schiedsrichter, der den Bonnern viele harrte Aktionen durchgehen ließ und nach Ansicht der Velberter nicht immer mit gleichem Maß entschied, ohne Nachspielzeit Schluss. „Er wollte noch zu einer Karnevalsveranstaltung in Köln“, wusste Michael Kirschner, der Sportliche Leiter der SSVg.
SSVg Velbert von großen Personalsorgen geplagt
Besonders stark präsentierte sich in dieser Begegnung die Defensive der Velberter, die sich am Mittwoch beim 5:3-Erfolg beim Landesligisten SG Unterrath noch sehr anfällig gezeigt hatte. „Danach hat der Trainer aber mal auf den Tisch gehauen“, teilte der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn mit. Einen Tag nach der Partie in Düsseldorf hatte Ismail Jaouri die Defensivleistung mit sechs minus bewertet. Seine Worte fanden offensichtlich Gehör.
Sorgen macht derweil die Personalsituation. Ismail Remmo wurde aufgrund eines Handgelenkbruchs operiert und wird mehrere Monate ausfallen. Timo Böhm und Pascal Kubina verletzten sich im Training und waren in Bonn schon nicht dabei, während sich Noah Abdel Hamid und Cellou Diallo in der ehemaligen Bundeshauptstadt Blessuren zuzogen.
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„Alle vier Spieler müssen jetzt erstmal die Ärzte konsultieren“, sagte Kirschner, denn die Folgen sind nicht absehbar. Eine deutlichen Schritt nach vorne machte zuletzt Valon Zhuschi, der zweimal über 90 Minuten spielte und auch in der zweiten Halbzeit in Bonn überzeugen konnte. Seine ersten Kurzeinsätze hatte auch der A-Jugendliche Dmytro Kislin, der als talentierter junger Spieler gilt und langsam ans Niveau des Oberligakaders herangeführt werden soll.
Testspiel beim 1. FC Wülfrath am kommenden Mittwoch
Am Mittwoch geht der Testspielreigen für die SSVg bereits weiter, dann steht der Test beim Bezirksligisten 1. FC Wülfrath an (Anstoß 19.30 Uhr). „Das ist eine sehr interessante Partie, denn die Wülfrather sind eine Filiale ehemaliger Spieler der SSVg und des TVD. Mit ihrem Kader könnten sie ohne Probleme in der Oberliga mitspielen“, betont der Sportliche Leiter der SSVg.
So haben sie gespielt
SSVg: Lenz, Yoshida (86. Kislin), Duschke, Abdel Hamid (46. Zhushi), Herzenbruch, Diallo (42. Kaya), De Stefano (75. Hassouni), Machtemes, Glavas (46. Mehlich), Buzolli (73. Goto), Schiebener (58. Hilger)
Tore: 1:0 Fikisi (35.), 1:1 Buzolli (36.), 1:2 Schiebener (57.)
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