Velbert. Abschied mit Knall: Holger Hauptmann schmeißt beim abstiegsbedrohten Velberter Kreisligisten SF Siepen hin – und macht schwere Vorwürfe.

Holger Hauptmann übernahm zu Saisonbeginn die Sportfreunde Siepen, nachdem sein Vorgänger Reiner Finkenbusch in der Vorsaison mit den Siepenern in die Fußball-Kreisliga A aufgestiegen war. Nun ist das Kapitel Hauptmann schon wieder beendet – und das auf eine „hinterhältige Art“, wie Hauptmann es empfindet.

So fand am vergangenen Wochenende die Weihnachtsfeier der Sportfreunde Siepen statt, bei der die Spieler inklusive Trainerteam anwesend waren. Neben dem feierlichen Beisammensein machte an diesem Abend plötzlich ein anderes Thema die Runde.

SF Siepen: Trainer erfährt auf Weihnachtsfeier von geplanter Entlassung

„Da ist etwas passiert, was für mich so gar nicht in Ordnung ist. Mein Co-Trainer Paul Schock ist da herumgegangen und hat die Spieler wohl gefragt, ob sie bleiben, wenn ich nicht mehr da wäre. Das habe ich dann am nächsten Tag mitbekommen, als mich einige Spieler angerufen und gefragt haben, ob etwas an der ganzen Sache dran ist“, so Hauptmann.

„Da ist für mich das Fass übergelaufen“, fährt er fort. Besonders enttäuscht ist Hauptmann von seinem Co-Trainer. Das Verhalten sei „hinterhältig“ und „menschlich sehr enttäuschend“, findet Hauptmann. Gerade die Art und Weise der Kommunikation hat ihn enttäuscht. Bei einem normalen Ablauf, hätte er auch von sich aus den Posten geräumt, um Platz für einen neuen Impuls zu schaffen, so Hauptmann.

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Seine Vermutung, dass Vorgänger Reiner Finkenbusch Hauptmann etwas mit der Sache zu tun habe, und im Hintergrund Spieler für den Verein suche, verneinte Finkenbusch auf Anfrage dieser Redaktion. „Ich bin für nichts dergleichen zuständig und habe keine Funktion“, so Finkenbuschs Reaktion.

Der neue Trainer bei den Sportfreunden Siepen steht noch nicht fest

Am 15. Dezember stand Hauptmann dann bei der 1:7-Niederlage gegen den FC Mettmann zum letzten Mal für die Sportfreunde an der Seitenlinie. Seinen Rücktritt teilte er der Mannschaft bereits vor Anpfiff mit. Er sagt, am Tag zuvor habe ihn ein Anruf des Vorstandes erreicht, der sich für die Umstände entschuldigte und eingeräumt hätte, dass es so nicht hätte laufen dürfen.

Marcel Frenz, der Sportliche Leiter des Klubs, spricht auf Nachfrage dieser Redaktion von einem „doofen Zufall“. Es habe schon vor der Weihnachtsfeier Gespräche über die sportliche Zukunft gegeben, auch mit Hauptmann. Dass dieser bei der Weihnachtsfeier selbst dann aber davon erfahren habe, sei „einfach nicht schön gelaufen“, so Frenz.

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„Holger hatte natürlich auch viel Pech mit der Aufstellung. Wir hatten viele Spieler, die verletzt, gesperrt oder im Urlaub waren. Wir haben uns dann einfach entschieden, dass wir der Mannschaft einen neuen Impuls geben wollen und hoffen, dass wir mit einem neuen Trainer sportlich vielleicht noch mehr herausholen können.“

Der neue Coach steht noch nicht fest. Bei der Hallenstadtmeisterschaft soll Paul Schock als Interimslösung den Posten übernehmen.

Wer auch immer danach bei den Sportfreunden Siepen übernehmen wird, er steht vor einer großen sportlichen Herausforderung. Die Sportfreunde stehen derzeit mit neun Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der Kreisliga A. Zum rettenden Ufer fehlen sieben Zähler.

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