Velbert/Mülheim. Die HSG Velbert/Heiligenhaus schlägt Mülheim/Styrum in einem stets engen Spiel. Der Spieler des Spiels ist danach „körperlich komplett fertig“
Als Max Müller am Sonntagabend ins Bett fiel, war er fix und fertig – aber auch glücklich. „Der Schlafentzug und die lange Reise haben sich sehr bemerkbar gemacht. Aber es war mir unglaublich wichtig, der Mannschaft bei Bedarf helfen zu können. Ich freue mich, dass das geklappt hat“, so Müller, der für die Verbandsliga-Handballer der HSG Velbert/Heiligenhause beim 28:26 gegen die HSG Mülheim/Styrum zum Matchwinner wurde, in der zweiten Hälfte wichtige Akzente setzte und fünf Treffer beisteuerte.
Dabei reiste Müller mit Jetlag zum Spiel an. Erst am Sonntagmittag, um 13.15 Uhr landete der Linksaußen mit dem Flugzeug, welches 14 Stunden zuvor in Thailand abgehoben war. Um 16 Uhr stand dann die Partie gegen Mülheim auf dem Plan. „Ich war nach dem Spiel körperlich komplett fertig“, gab er daher auch unumwunden zu. Doch sein Einsatz sollte sich gelohnt haben.
HSG Velbert/Heiligenhaus legt gegen Mülheim einen Top-Start hin
Im Duell zweier hoch eingeschätzter Handball-Verbandsligisten hatte sein Team nämlich am Ende die Nase vorn. Dabei starteten die Velberter perfekt in die Partie, fanden vier mal den Kreis, was zwei direkte Tore und zwei weitere Treffer durch Siebenmeter zur Folge hatte – 4:0.
In der Folge zeigten die Gäste aus Mülheim-Styrum, warum sie zum Favoritenkreis gehören. Schwungvolle Aktionen aus dem Rückraum, treffsichere Außen, eine stabile Deckung: mit diesen Faktoren kamen die Mülheimer immer besser ins Spiel und konnten nach zwanzig Minuten erstmals ausgleichen (11:11).
HSG Mülheim/Styrum kämpft sich stark zurück, verliert die Partie aber in der Schlussphase
In der Folge entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem die Führung quasi im Minutentakt wechselte. Beide Teams leisteten sich einige Fehler und verpassten es so ein ums andere Mal, sich deutlicher abzusetzen. Nachdem es sieben Minuten vor Schluss immer noch Unentschieden stand, behielten die Velberter einen kühlen Kopf, zogen auf zwei Tore davon und erzielten in der 59. Minute nach zwischenzeitlichem Anschlusstreffer das entscheidende 28:26.
Oliver Franke, der Trainer der Velberter, ordnete den Sieg ein: „Wir mussten nach der Niederlage letzte Woche heute wieder in die Spur finden, das haben wir geschafft. Mit unserer Abwehr war ich heute gegen starke Mülheimer sehr zufrieden, im Angriff haben wir häufig keine guten Lösungen gefunden – daran werden wir arbeiten.“
Er attestierte den Gästen eine kämpferische Leistung: „Nach unserem tollen 4:0-Start hat sich Styrum stark zurückgekämpft und das ganze Spiel nicht lockergelassen. Ich bin froh, dass wir uns am Ende auch kämpferisch durchsetzen konnten“, so Franke.
Mülheimer Handballer treffen nun auf Werden, die Velberter auf Saarn
Die HSG aus Mülheim haderte nach der Partie mit der späten und unglücklichen Niederlage: „Mir wäre ein Unentschieden natürlich lieber gewesen, das ist ganz klar. Die Führung hat dauernd gewechselt, keiner konnte sich absetzen. Wir haben super mitgehalten, hatten am Ende aber vielleicht nicht das nötige Glück“, so der Styrumer Trainer Michael Pelikan.
„Das war heute eine erste wirkliche Standortbestimmung, nachdem wir in den ersten zwei Saisonspielen zwei letztjährige Bezirksoberligisten besiegt haben. Wir können mithalten, aber wollen auch in solchen Spielen natürlich punkten.“
„Die Führung hat dauernd gewechselt, keiner konnte sich absetzen. Wir haben super mitgehalten, hatten am Ende aber vielleicht nicht das nötige Glück.“
Beide Mannschaften haben in der kommenden Woche schwere Aufgaben vor der Brust: Während die HSG Mülheim/Styrum zu Hause die robusten Werdener empfangen, geht es für die Velberter zur ungewohnten Zeit um 11:45 Uhr am Sonntag nach Mülheim/Saarn. Michael Pelikan blickt gespannt auf die Partie: „Werden hat bisher starke Ergebnisse vorzuweisen und stellt eine körperlich starke, eingespielte Mannschaft. Wir werden Gas geben, um anders als heute das nötige Glück auf unserer Seite zu haben und zu punkten.“
Auch Oliver Franke gibt einen Ausblick auf die anstehende Partie: „Auf uns wartet einer der klaren Aufstiegsaspiranten, das ist eine wirkliche Herausforderung. Wir werden uns in der Trainingswoche intensiv vorbereiten, auch am Feiertag trainieren und am Sonntag alles reinwerfen!“
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