Heiligenhaus. Nach dem Spielabbruch gegen Vohwinkel II kritisierte RW Heiligenhaus den Schiedsrichter scharf und kündigte eine Beschwerde an. Das sagt der Kreis dazu.
Es sind schwere Vorwürfe, die der FC Rot-Weiß Heiligenhaus dem Schiedsrichter Senad Demirovic nach dem Spielabbruch gegen den FSV Vohwinkel II machte. Der Unparteiische habe zu Unrecht Platzverweise und Elfmeter verteilt, sodass die Vohwinkeler einen Strafstoß sogar absichtlich verschossen hätten. Zudem sei es nicht das erste Mal gewesen, dass Heiligenhaus mit ihm Probleme gehabt habe.
Der Vorsitzende Bernd Rotthoff kündigte eine offizielle Beschwerde an und sagte: „Er hat schon in der vergangenen Saison gegen uns gepfiffen. Damals hat er Spieler von uns vom Platz gestellt, weil ihre Unterziehshirts nicht zur Trikotfarbe passten. Außerdem war die allgemeine Kommunikation immer von oben herab. Es war eine Katastrophe, was dieser Schiedsrichter heute gemacht hat“.
FC Rot-Weiß Heiligenhaus beschwerte sich beim Fußballkreis
Die Beschwerde ist mittlerweile beim Fußballkreis Wuppertal-Niederberg des Fußballverbandes Niederrhein angekommen, wie Gregor Hoffmann, der Kreisschiedsrichterobmann auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt. „Es ist ein Schreiben des Vereins eingegangen, dieses wurde prüft, aus diesem geht jedoch nicht hervor, welche Intention dieses hat. Dies wurde dem Verein auch so mitgeteilt“, so Hoffmann.
Er habe das Gefühl und kritisiert, dass die Aussagen aus Heiligenhaus „zu emotionsgeladen“ und nicht sachlich und objektiv vorgetragen seien, räumt aber ein: „Sollte sich herausstellen, dass sich die Vorkommnisse tatsächlich wie beschrieben ereignet haben, was noch geprüft wird, dann verstehen wir natürlich, dass der Verein verärgert ist.“
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Zu viele Emotionen würden aber auch eine Bewertung des Wahrheitsgehalts erschweren, ohne jemanden der Unwahrheit zu bezichtigen. „Die Erfahrung hat leider gezeigt, dass dann doch vieles überdramatisiert wird. Ob das hier auch der Fall ist, wird sich noch zeigen“, sagt Hoffmann.
Unter gewissen Umständen ist es möglich, einen Schiedsrichter abzulehnen
Nach dem Spiel gab es den sozialen Medien zudem Kommentare, dass der Schiedsrichter unter Beobachtung gestanden habe. Dies kann Hoffmann nicht bestätigen. Es käme zwar vor, dass Schiedsrichter beobachtet werden, dies würde in der Regel jedoch „ohne tiefgründige Intention“ geschehen. „Im konkreten Fall in Heiligenhaus kann ich nur sagen, dass vom Kreisschiedsrichterausschuss niemand vor Ort war. Wir haben auch von keinem anderen Kreisausschuss gehört, dass ein Vertreter vor Ort war.“
„Sollte man ausnahmsweise ein Schiedsrichter auf Bitten eines Vereins umbesetzt werden, so handelt es sich immer um einen detailliert geprüften Einzelfall, der klare, eindeutige und nachweisbare Begründungen bedarf.“
Eine Möglichkeit, Schärfe aus der Angelegenheit zu nehmen, wäre es, den Unparteiischen künftig nicht mehr für Spiele des FC RW Heiligenhaus einzusetzen. Theoretisch können Vereine einen solchen Wunsch an den Verband richten. Allerdings ist eine pauschale Ablehnung nicht möglich. „Sollte man ausnahmsweise ein Schiedsrichter auf Bitten eines Vereins umbesetzt werden, so handelt es sich immer um einen detailliert geprüften Einzelfall, der klare, eindeutige und nachweisbare Begründungen bedarf. Wir verfolgen immer den Grundsatz, dass wir allen unseren Schiedsrichtern vertrauen, dass sie alle ihre Spiele mit bestem Wissen und Gewissen sowie mit höchster Neutralität leiten“, so Hoffmann.
Umgekehrt können natürlich auch Schiedsrichter nach negativen Vorfällen den Wunsch äußern, bestimmte Vereine nicht mehr zu pfeifen. Hoffmann: „Aber auch hier bedarf es einer stichhaltingen Begründung. Gründe wie „der Verein ist zu weit weg“ oder „ich hatte einmal ein schwieriges Spiel“ reichen hier nicht aus.“
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