Velbert. Die SSVg Velbert möchte kein Bargeld mehr bei den eigenen Heimspielen. Die Gründe sind vielfältig. In den Sozialen Medien gibt es auch Kritik.

  • Die SSVg Velbert führt ab dem 3. Oktober in der IMS-Arena bei Oberligaspielen die ausschließliche Kartenzahlung an der Tageskasse und den Verkaufsständen ein, um den Bezahlvorgang zu modernisieren und zu beschleunigen.
  • Vereinsvorsitzender Oliver Kuhn sieht in der bargeldlosen Zahlung viele Vorteile, wie die Vermeidung von Wechselgeldproblemen und mehr Sicherheit bei der Handhabung von Einnahmen.
  • Trotz der Vorteile gibt es auch Kritik in den sozialen Medien, doch der Verein plant, eine Lösung für Bargeldliebhaber anzubieten, auch wenn Barzahlungen reduziert werden sollen.

Die SSVg Velbert spricht von einer Revolution. Ab dem Heimspiel der ersten Männermannschaft gegen die Sportfreunde Niederwenigern am 3. Oktober wird Bargeld in der Velberter IMS-Arena bei den Oberligaspielen out sein. Sowohl an der Tageskasse als auch den Verkaufsständen kann dann nur noch mit Karte bezahlt werden. Bis zum Spiel gegen den Aufsteiger gibt es eine Übergangszeit, in der noch Barzahlung möglich ist.

Der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn hatte vor einiger Zeit schon die Vorbereitung auf Kartenzahlung angestoßen. „Wir wollen uns ein bisschen moderner aufstellen und mit der Zeit gehen“, begründet er diese Entwicklung.

Lauter Vorteile für die SSVg Velbert durch die Umstellung

Aber das ist nicht der einzige Grund, natürlich sieht er auch viele Vorteile, wenn bargeldlos bezahlt werden kann. „Kartenzahlung geht einfach schneller. Man kann mit Karte oder auch mit dem Smartphone ohne Geheimzahl bezahlen, dann werden die Schlangen auch nicht so lang“, stellt er klar. „Außerdem haben wir nicht dieses Problem mit dem Wechselgeld. Da musste dann manchmal jemand von uns im laufenden Betrieb noch mal Geld wechseln gehen“, berichtet Kuhn.

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„Zudem entfällt die Nachweispflicht, woher das Geld kommt, wenn die Einzahlung über 10.000 Euro beträgt“, nennt er einen weiteren Vorteil. „Bei manchen Spielen wie gegen Bochum oder in der letzten Saison gegen den Wuppertaler SV kommt dann aus Eintrittsgeldern und Catering schon mal eine fünfstellige Summe zusammen. Wohin dann damit? Klar, im Stadion gibt es einen Tresor und auch eine Alarmanlage, aber irgendwann muss jemand das Geld ja auch in die Hand nehmen und es wegbringen. Und man hat dann schon ein mulmiges Gefühl, wenn man beispielsweise mit 15.000 Euro zu unserem Partner, der Sparkasse, fahren muss“, erklärt der Funktionär.

Für „Bargeldfanatiker“ soll noch eine Lösung gefunden werden

„Und nicht jeder hat immer so viel Bargeld dabei, wenn beispielsweise eine Jahreskarte bezahlt werden soll oder auch schon bei der Zahlung von normalen Eintrittskarten“, hat er festgestellt. Eine Dauerkarte im Sitzbereich kostet bei der SSVg 200 Euro, ermäßigt 150 Euro. Ein Stehplatz kostet 120 Euro, ermäßigt sind es 90 Euro. Im VIP-Bereich wird es dementsürechend natürlich noch deutlich teurer.

„In den sozialen Medien gab es auch vereinzelt Kritik. Da gab es dann so Aussagen wie „Nur Bares ist Wahres“ bis „Dann komme ich jetzt eben nicht mehr“. Aber bei Neuerungen scheiden sich ohnehin immer die Geister.“

Oliver Kuhn, Vorsitzender der SSVg Velbert

Im Spiel gegen den VfB Hilden waren bereits vier Kartengeräte im Einsatz und es funktionierte wie erhofft. Beim Regionalligaspiel von Türkspor Dortmund, der Verein trägt aktuell ja seine Heimspiele in der IMS-Arena aus, wurde dann schon einmal ein Gerät mit Erfolg getestet. „Für absolute Bargeldfanatiker wollen wir aber noch eine Lösung anbieten, aber auf jeden Fall wollen wir Barzahlungen deutlich reduzieren“, kündigt der Klubchef an.

Nachteile hat er aber auch erkannt. „Das kostet uns natürlich auch Gebühren, aber da ist uns die Sparkasse als Partner sehr entgegengekommen“, stellt Kuhn klar. Und nicht jeder Stadionbesucher ist mit bargeldloser Zahlung einverstanden. „In den sozialen Medien gab es auch vereinzelt Kritik. Da gab es dann so Aussagen wie „Nur Bares ist Wahres“ bis „Dann komme ich jetzt eben nicht mehr“. Aber bei Neuerungen scheiden sich ohnehin immer die Geister“, weiß Kuhn. 

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