Velbert. 1:1 zur Pause, 1:5 nach Abpfiff gegen den Bundesligisten VfL Bochum. Das kann sich sehen lassen für die SSVg Velbert. Zwölf Fotos vom Top-Test.
SSVg Velbert testet gegen den Bundesligisten VfL Bochum
Etwas mehr als eine Woche befindet sich die SSVg Velbert in der Vorbereitung auf die anstehende Oberligasaison. Mit dem VfL Bochum hatten sie nach dem FC Schalke 04 in der Vorwoche nun schon den zweiten Profiklub in einem Testspiel zum Gegner. Die Partie endete letztlich mit einem 5:1-Erfolg des Bundesligisten, in der starken ersten Hälfte trotzten die Niederbergischen dem hohen Favoriten aber ein 1:1 ab.
In der Velberter Startelf bekam diesmal Cem Ural den Vorzug, Stammtorwart Marcel Lenz war gar nicht im Kader. Zudem durfte sich von den Neuzugängen Marco De Stefano von Beginn an auf der offensiven rechten Außenbahn beweisen und sich den Fans auf den vollbesetzten Tribünen zeigen.
VfL Bochums Moritz Broschinski trifft den Außenpfosten, dann kommt die SSVg Velbert besser ins Spiel
Das erste Ausrufezeichen setzte der Bundesligist: Zugang Samuel Bamba gewann das Laufduell gegen Tristan Duschke, doch Moritz Broschinski setzte den Ball nach der flachen Hereingabe neben den Außenpfosten.
Nach einer Viertelstunde bewies die VfL-Auswahl erstmals Standardstärke, nach der Ecke von Bamba köpfte Ivan Ordets den Ball nur haarscharf neben das Tor. Für Erstaunen und Sonderapplaus bei den Zuschauern sorgte ein präziser Pass von Felix Herzenbruch und eine starke Bewegung von Yasin Kaya, der damit Cristian Gamboa stehenließ, doch das Zuspiel auf Andri Buzolli war zu ungenau, sodass die Bochumer die Situation im Strafraum zulasten einer Ecke klären konnten.
Marco De Stefano nutzt seine Startelf-Chance mit einem wunderschönen Treffer
Erwartungsgemäß hatte der Bundesligist deutlich mehr Ballbesitz, wurde zunächst aber nur sehr selten gefährlich, während die tiefstehenden Velberter versuchten, nach Balleroberungen und über schnelles Umschaltspiel nach vorne zu kommen. Nach 20 Minuten kämpfte sich die SSVg immer besser in die Partie und verlor auch die Bälle nicht mehr so schnell. Das führte zu ersten Pfiffen und Unmutsäußerungen der VfL-Anhänger, die mit dem Auftritt ihrer Mannschaft nicht zufrieden waren.
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Nach einem Foul von Duschke kurz vor der Strafraumgrenze, bekamen die Bochumer einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen, doch Ural hatte wenig Mühe mit dem Schuss von Bamba. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld spielte Ismail Remmo De Stefano auf der rechten Seite an, der nach innen zog und den Ball aus 20 Metern zum 1:0 in den Winkel jagte.
Das schien den Bundesligisten zu provozieren, er presste höher und aggressiver und Mats Pannewig traf nur eine Minute später aus halbrechter Position zum Ausgleich in den Winkel, als die Velberter den Ball nicht aus dem Strafraum befördert bekamen. Im Gegensatz zum Spiel gegen Schalke 04 eine Woche zuvor, leisteten sich die Niederbergischen in der ersten Hälfte kaum einen Fehler und so ging es mit einem nicht unverdienten Unentschieden in die Pause.
Der VfL Bochum kommt in der zweiten Hälfte immer besser in die Partie
Nach dem Seitenwechsel schickte VfL-Trainer Peter Zeidler gleich zehn neue Feldspieler auf den Platz, die deutlich hungriger wirkten und aggressiver pressten. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld von Lukas Daschner war Noah Loosli dann mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 2:1.
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Nun war es ein anderes Spiel. Auch die Anhänger der Profis waren plötzlich wach und die Velberter mussten immer wieder wütende Angriffe verteidigen. Nach einer Viertelstunde hatten sie sich dann ein bisschen besser auf den runderneuerten Gegner eingestellt, ließen weniger zu und kamen auch hin und wieder nach vorne, allerdings ohne zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Als sie dann aber einmal nicht konsequent genug klären konnten, schloss Ibrahima Sissoko von der Strafraumgrenze volley ab: 1:3. Damit war der Bann gebrochen.
SSVg Velbert zeigt sich deutlich verbessert im Vergleich zum Spiel gegen Schalek 04
Ein weiterer Treffer ließ nicht lange auf sich warten, nach einem Solo von Maximilian Wittek über die linke Seite, sah er im Zentrum Agon Elezi, der auf 4:1 erhöhte. Nach gleicher Machart spielten die Bochumer das 5:1 heraus, diesmal vollendete Philipp Hofmann erfolgreich. Die Bochumer wurden immer spielfreudiger und bewiesen, wie gut sie Fußball spielen können. Mithalten konnten die Niederbergischen nicht, aber sie wehrten sich nach Kräften gegen die nun übermächtigen Profis und ließen keinen weiteren Gegentreffer mehr zu.
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„Dass wir dann nicht bis zum Ende mithalten können, ist normal, aber wichtig und aussagefähig ist das 1:1 zur Pause sicherlich“, befand der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn.
Einen besonders guten Eindruck beim Oberligisten hinterließ Marco De Stefano. Insgesamt zeigten die Velberter sich im Vergleich zur Vorwoche bei der 0:7-Niederlage gegen die Knappen deutlich verbessert. Ausschlaggebend dafür war dann sicherlich auch, dass sie sich diesmal deutlich weniger individuelle Fehler leisteten.
SSVg Velbert 02 – VfL Bochum 1:5 (1:1)
- SSVg: Ural (46. Plath), Herzenbruch, Duschke, Schiebener (46. Yoshida), De Stefano (72. Hassouni), Kaya (46. Benktib), Machtemes (82. Zhushi), Buzolli (82. Adigüzel), Hilger (55. Diallo), Abdel Hamid (82. Marino), Remmo (46. Mehlich)
- VfL: Thiede, Gamboa, Masovic, Bernardo, Losilla, De Wit, Bamba, Ordets, Pannewig, Koerdt, Broschinski (46. Daschner, Oermann, Passlack, Jahn, Elezi, Sissoko, Wittek, Hofmann, Loosli, Holtmann)
- Tore: 1:0 De Stefano (33.), 1:1 Pannewig (34.), 1:2 loosli (50.), 1:3 Sissoko (70.), 1:4 Elezi (72.), 1:5 Hofmann (77.)