Velbert/Ratingen. Die SSVg Velbert kassiert gegen den Zweitligisten eine 0:7-Niederlage. Eine Problematik aus der Vorsaison scheint noch nicht abgestellt.
Mit einer deutlichen 0:7-Niederlage endete für die SSVg Velbert das lang ersehnte Testspiel im Ratinger Stadion gegen den FC Schalke 04, der insbesondere in der letzten halben Stunde seine Qualität aufblitzen ließ, als bei den Niederbergischen die Kräfte schwanden und nach einigen Wechseln auch die Struktur teilweise verloren ging.
Aber was ist von dem Resultat, das sich nach einer Klatsche anhört, letztlich zu halten? Ein Stück weit spiegelte die Begegnung das wider, was die SSVg-Anhänger von ihrer Mannschaft auch schon aus der Regionalligasaison, insbesondere der Hinserie, kannten. Eine mutige, hoch engagierte Velberter Auswahl ließ zunächst einmal sicherlich keinen Drei-Klassen-Unterschied erkennen, doch in der starken ersten Hälfte führten dann wieder individuelle Fehler zu vermeidbaren Toren und einem nicht unbedingt nötigen 0:2-Rückstand zur Pause.
SSVg Velbert beginnt mit zwei Zugängen und ohne den neuen Trainer
Mit Reo Yoshida auf der Rechtsverteidigerposition und Mohamed Yassin Benslaiman Benktib auf der linken Außenbahn standen in Abwesenheit des sich noch im Urlaub befindlichen Cheftrainers Peter Radojewski nur zwei Neuzugänge in der Startelf. Bereits nach neun Minuten ging der Zweitligist in Führung, die aus einem Stellungsfehler von Yoshida resultierte, dem sein Gegenspieler im Rücken davongelaufen war, sodass er die Hereingabe, die Sebastian Polter zum 1:0 vollendete, nicht mehr verhindern konnte.
SSVg Velbert gegen Schalke 04 – die besten Fotos zum Spiel
Im Verlaufe der weiteren Partie kämpfte sich Kraftpaket Yoshida, der vom Landesligisten 1. FC Viersen gekommen ist, immer besser ins Spiel und hinterließ letztlich einen guten Eindruck. Auch den zweiten Treffer der Knappen bereiteten die Velberter selbst vor, Ismail Remmo leistete sich einen Ballverlust im Spielaufbau, den der achtmalige deutsche Nationalspieler Amin Younes clever nutzte und aus halbrechter Position aus zwölf Metern das 2:0 erzielte.
„Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, hauen uns die Dinger aber wieder selbst rein“, stellte dann auch Innenverteidiger Noah Abdel Hamid fest.
Ismael Remmo gibt den tiefen Sechser bei der SSVg Velbert
Die Velberter spielten vor dem Seitenwechsel in der von Radojewski favorisierten 4-1:4-1-Formation mit Remmo auf der Position, die Thomas Tuchel als „Holding Six“ bezeichnet hat. Der Mittelfeldspieler versuchte von hinten heraus das Spiel aufzuziehen und hinter den beiden Achtern Timo Mehlich und Max Machtemes die Abstände zu verkürzen.
„Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe“, hatte Radojewski schon im Vorfeld klargestellt. Nach einer Partie gegen eine Profimannschaft und nur zwei Trainingseinheiten wäre eine Beurteilung, ob Remmo diese Rolle ausfüllen kann, sicherlich noch zu früh.
Schalke dreht im zweiten Spielabschnitt auf
Während die Niederbergischen in der Pause nur zweimal wechselten, schickte Schalke-Trainer Karel Geraerts eine komplett neue Elf auf den Rasen. Dass die deutlich mehr Stammspieler in ihren Reihen hatte, war dann an der spielerischen Steigerung des Zweitligisten erkennbar. Bis zu den ersten Wechseln konnten die Velberter einen weiteren Gegentreffer noch verhindern, doch dann hatten sie im weiteren Verlauf immer weniger entgegenzusetzen.
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Das 3:0 war hervorragend herausgespielt, über mehrere Stationen mit jeweils nur einem Kontakt, bis der Zwei-Millionen-Neuzugang Moussa Sylla freistehend einschießen konnte. Nach einem eher harmlosen Schuss von Anton Donkor konnte Torhüter Cem Ural den Ball nicht festhalten und Sylla staubte ab zum 4:0.
Als Max Machtemes Mohammed Hassouni auf der Außenlinie der gegnerischen Hälfte hart und zu hoch anspielte, schalteten die Schalker blitzschnell um und schlossen den Konter durch Bryan Lasme zum 5:0 ab.
Erneut zeigen die Velberter Schwächen in der Defensive
In der vergangenen Saison offenbarten die Niederbergischen immer wieder mal Schwächen bei Standardsituationen und so entstand auch das 0:6 nach einer Ecke, während das letzte Tor der Begegnung dann wieder der spielerischen Qualität der Schalker zuzurechnen ist.
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„Ich verliere ungern so hoch, aber unsere erste Halbzeit war stark. Von den Neuzugängen haben insbesondere Yoshido und Benktib einen sehr guten Eindruck hinterlassen“, befand der Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn. „Als Noah Abdel Hamid und Tristan Duschke raus waren, hatten wir schon einen erheblichen Qualitätsverlust“, begründete er die am Ende vielen Gegentore.
So spielte die SSVg: Lenz (60. Ural) - Yoshida, Duschke (72. Matondo), Abdel Hamid (63. Zhushi), Herzenbruch - Remmo (46. Kaya), - Schiebener (46. Buzolli), Benktib, Mehlich (67. Hassouni), Machtemes - Hilger (60. De Stefano)
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