Velbert. Die SSVg hat den Stadttitel 15 Mal gewonnen, zuletzt stand sie fünf Mal in Folge im Finale – ausgerechnet Hüzeyfe Dogan stoppte den Siegeszug
Auf dem Feld war sie meist die Nummer eins: Die SSVg Velbert, die zwischen 2012 und 2016 immerhin drei Spielzeiten in der Regionalliga verbracht hat und die derzeit ungeschlagen die Oberliga anführt. In der Halle ist die SSVg sogar weitaus überlegener die Nummer eins, zumindest in der Stadt. Hier ist sie Rekordmeisterin.
Seit 1980 wird die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft alljährlich entschieden, bereits 1982 trug sich die SSVg zum ersten Mal in die Siegerliste ein. Der Erfolgsweg führt bis in die Gegenwart: In den vergangenen fünf Jahren stand die SSVg unterbrochen im Endspiel, drei Finalspiele hat sie davon gewonnen, nämlich beim Titelhattrick in den Jahren 2015, 2016 und 2017. Danach scheiterte sie an zwei Teams, mit denen sie derzeit gemeinsam in der Oberliga spielt: 2018 am TVD und 2019 am SC.
SSVg Velbert feiert einst fünf Triumphe hintereinander
Insgesamt hat die SSVg es auf 15 Titelgewinne gebracht. Rekordverdächtig ist dabei die Spanne von 2001 bis 2006, als es fünf Siege in Serie gab. Das entsprach der Glanzzeit auf dem Feld, in diesem halben Jahrzehnt hatte die SSVg Velbert auch zweimal die DFB-Pokal-Hauptrunde erreicht und dabei damals auch den historischen Sieg über den von Jürgen Klopp trainierten FSV Mainz 05 gefeiert.
Sicher, diese fünf Stadtmeisterschaften zu Beginn des Jahrtausends sind nicht zu übertreffen, allerdings hat auch die jüngste Dreierserie 2015 bis 2017 besonderes Format. Mit diesem Hattrick gelang es den Blauen, mit dem alten sportlichen Rivalen SC gleichzuziehen. Denn die Clubberer hatten dieses Kunststück zunächst vorgemacht, in den Jahren 2012 bis 2014 waren sie dreimal in Folge Champion geworden. Zweimal hatten sie dabei jeweils das Finale gegen die SSVg gewonnen.
Auch interessant
In der großartigen Aufstiegssaison 2014/15, in welcher Trainer Andre Pawlak die SSVg zum Aufstieg in die Regionalliga führte, kehrte auch die Dominanz auf dem Hallenparkett zurück.
Der Titelgewinn 2015 gelang bei einem Maßstab setzenden Turnier. Unter der Regie des Titelverteidigers SC Velbert, der diesmal mit der Ausrichtung an der Reihe war, wurde zum ersten Mal der große Finaltag durchgezogen: Viertelfinale, Halbfinale und Endspiele in einem Rutsch – diese kleine Modus-Änderung hatte einen durchschlagenden Erfolg: Die Halle war ausverkauft, die Stimmung kochte.
Auch interessant
Seither gilt für alle Besucher des Endspieltages: Früh Karten sichern, denn es kam zuletzt immer wieder vor, dass wegen des großen Andrangs am Ende sogar einige Zuschauer abgewiesen werden mussten. Die SSVg hatte sich damals auch mit etwas Glück durch die Finalrunde gespielt. Im Viertelfinale benötigte sie gegen die wackere Union das Siebenmeterschießen, im Halbfinale wurde ihr Stella Azzurra zugelost: Der B-Kreisligist war bei der 1:8-Niederlage etwas überfordert.
Die SSVg hingegen war in Schwung gekommen und gewann dann das Endspiel gegen den TVD Velbert mit 3:0 – eine tolle Leistung gegen einen starken Gegner, denn die Bäumer hatten zuvor im Halbfinale den Champion SC ausgeschaltet.
Im Endspiel konnten die SSVg Velbert vor allem einen Trumpf ausspielen: Massimo Mondello: Der Offensiv-Verteidiger der ersten Mannschaft riss sein eigenes Team und die Fans mit – so lief es dann auch in den beiden folgenden Jahren.
Das Team um den Ur-Velberter, Mondello, den Trainer Marek Lesniak einst aus der eigenen Jugend geholt hatte, gewann 2016 auch die Neuauflage des Finales gegen den TVD (2:0) und 2017 das Endspiel gegen den SC (ebenfalls 2:0).
Der aktuelle SSVg-Trainer Hüzeyfe Dogan siegte 2018 einst mit dem TVD
2018 wurden sie dann im Finale vom TVD gestoppt (3:5 nach Siebenmeterschießen) – was den Bäumern wohl jeder gönnte, hatten sie doch zuvor binnen vier Jahren drei Endspiele verloren.
Trainer des glücklichen Siegers war niemand anderes als Hüzyefe Dogan – der heute Coach der SSVg. in der Oberliga ist. Während des Finales 2018 hatte sich der frühere Profi zur Freude der Zuschauer selbst eingewechselt – der elegante Techniker gab dann auch auf dem Parkett auch eine gute Figur ab. Rückblickend sagt der aktuelle Erfolgscoach: „Die Stadtmeisterschaft gehört zu den schönsten Erinnerungen an meine Zeit beim TVD. Velbert.“